Noch ein Beitrag von Stratkon zum „Gaisburger Marsch“
Mir scheint, dass sich Stratkon ziemlich intensiv mit dem Thema Gaisburger Marsch beschäftigt und seine sämtlichen Bücher wälz. Hier sein Beitrag.
Es besteht die Möglichkeit, dass auch die Version, in der die Ehefrauen ihren festgehaltenen Männern einen habhaften Kartoffeleintopf bringen, der dann als „Gaisburger Marsch“ hätte bezeichnet werden können, ein Körnchen Wahrheit enthalten könnte. Immerhin war Stuttgart 1796 von den Franzosen besetzt. Weshalb die Gaisburger Männer festgehalten wurden entzieht sich meiner Kenntnis. Wohl wurden die Bürger besetzter Städte usw. heftig besteuert, ja, nahezu ausgeraubt, durch Einquartierung malträtiert, die Frauen waren auch nicht sicher – aber dass „Nicht-Soldaten“ gefangen genommen wurden, wäre mir neu. Ich habe auch noch keinen Hinweis darauf gefunden. Interessant ist jedoch, dass im Jahre 1816 eine Hungersnot in Württemberg ausbrach und eine Simris (2kg) Kartoffeln 7 Mark (Luxusgut) kostete.
Literatur: Württembergisches Realienbuch, Kleine Ausgabe, Herausgeber Württ. evang. Lehrer-Unterstützungsverein, Verlag von Adolf Bonz und Comp., Stuttgart, 1909
Was es doch für verschiedene Varianten zu einem Gericht geben kann ist schon interessant. Ich finde es toll, dass sich Stratkon so viel Mühe macht und uns im Blog immer wieder eine neue Variante schreibt und noch mit Quellenangabe. Spitze đ
Vielen Dank Stratkon