Ein Beitrag von Jörg Trüdinger
Wie diesen Mittwoch der Stuttgarter Presse zu entnehmen war, gibt das Bundesverkehrsministerium in den nächsten zehn Jahren 150 Millionen Euro aus, um die Ufer des Neckars wieder natürlich zu gestalten und für Erholungssuchende attraktiv zu machen. Für jeden Euro, den der Bund gibt, muss das Land Baden-Württemberg oder die entsprechende Kommune nochmals den gleichen Betrag drauflegen, so dass am Ende rund 300 Millionen Euro investier t werden. Das meiste dieses Geldes ist schon verplant, aber 15 Millionen Euro des Bundeszuschusses sind nach den Worten von Staatssekretärin Karin Roth neues Geld.
Gerade hier sollte die Stadt Stuttgart ansetzen und sich um diese Zuschüsse bemühen, um das Geld in den Stadtteilen Gaisburg und Berg bei der Renaturierung des Neckarufers sinnvoll einzusetzen. Stuttgart-Ost ist mit seinen vielen Stadtteilen einer der größten Stuttgarter Stadtbezirke, wird aber bei den Großprojekten der Stadt Stuttgart seit Jahren regelmäßig vernachlässigt. Weder die Verkehrsentlastung am Stöckach noch der Bau einer Veranstaltungshalle oder die Renaturierung des Neckarufers wurden in der Vergangenheit beherzt in Angriff genommen. Wenn über die Renaturierung des Neckarufers gesprochen wird, denken alle immer nur an das Ufer auf Cannstatter Seite, dass e s auf der Seite von Stuttgart-Ost auch ein Ufer gibt, scheint größtenteils unbekannt. Mit dem Bau des Rosensteintunnels wird Stuttgart-Ost nur weiter belastet aber in keiner Weise entlastet. Aus diesem Grunde ist die alte Forderung der Verlängerung des Schwanenplatztunnels der B10/B14 bis zur Gaisburger Brücke jetzt aktueller denn je. Mit dieser Verlängerung könnte attraktiver Wohnraum mit direktem Zugang zum Neckar geschaffen werden. Die Bundesstraße zu überdeckeln und moderne Wohnungen auf diesem Deckel zu bauen sind keine Vision, sondern machbar. Damit würde auch das Bauprojekt auf dem Wasserwerkgelände viel realistischer und für Investoren interessanter. Grundsätzlich müsste mit der Überdeckelung an der Gaisburger Brücke noch nicht das Ende erreicht sein, auch der Bereich beim Kohlelager der EnBW harrt noch einer sinnvollen Nachnutzung.
Das Geld des Bundes könnte dabei dazu genutzt werden, einen naturnahen Neckarzugang zu schaffen, indem die Leuzemauer entfernt wird. Auch die Einmündung des Klingenbachs in den Neckar sollte wieder naturnah gestaltet werden.
Jörg Trüdinger (stellv. Bezirksbeirat SPD-Fraktion S-Ost)
Vielen Dank Jörg, auch wir vom wav-stuttgart setzen uns schon lange für die Renaturalisierung des Neckars ein. Dein Beitrag stößt also auf offene Ohren. (wikipedia/wiki/Neckar)
Fotos, Klaus