Polizeipressebericht:
Polizeieinsatz im Nachgang zur Protestaktion gegen Stuttgart 21
Stuttgart: Nach dem offiziellen Ende der Kundgebung mit Aufzug am Freitag (24.09.2010) gegen 21.30 Uhr kam es zur Umringung eines Reisebusses (wir berichteten), dessen Fahrerin offenbar einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte.
Wie sich zwischenzeitlich herausstellte, ist der Omnibus an der linken Fahrzeugseite von Unbekannten zerkratzt worden. Außerdem deuten Spuren darauf hin, dass versucht worden ist, die Reifen des Kraft- omnibusses zu zerstechen.
In diesem Bereich wurde ein 19-jähriger Mann unter dem Verdacht vorläufig festgenommen, einen Polizeibeamten verletzt zu haben, indem der 19-Jährige mit einer Vuvuzela in unmittelbarer Nähe zu den Beamten so laute Töne von sich gegeben hat, dass sein Gehör beeinträchtigt wurde. Außerdem besteht der Verdacht, dass er versucht hat, zwei weitere Polizeibeamte gegen einen langsam anfahrenden Reisebus zu drücken. Der Mann muss mit Anzeigen wegen dieser Körperverletzungsdelikte rechnen.
Bei der Festnahme eines Mannes durch Beamte der Bundespolizei, der eine Absperrung im Bahnhofsbereich übersteigen wollte und von den Polizisten zurückgedrängt wurde, solidarisierten sich umstehende Aktivisten und versuchten, die Festnahme zu verhindern. Der Mann wehrte sich gegen seine Festnahme und stieß einen Beamten der Bundespolizei mit dem Ellenbogen gegen die Brust. Gegen ihn wird ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung eingeleitet.
Des Weiteren wurde ein 26 Jahre alter Mann von Einsatzkräften festgenommen, der im Verdacht steht, im Vorbeilaufen einem 48 Jahre alten Beamten einen Rippenstoß versetzt zu haben.
Noch bis gegen 23.00 Uhr zogen mehrere Gruppierungen durch die Innenstadt, lärmten und behinderten den Verkehr. Eine Gruppe von rund 27 Personen wurde gegen 23.45 Uhr von Polizeikräften in der Königstraße vorläufig festgenommen. Sie blockierten zuletzt die Fahrbahn der Bolzstraße und räumten diese auch trotz
Aufforderung nicht. Ihre Identitäten werden zur Stunde im Polizeigewahrsam festgestellt. Darüber hinaus werden sie wegen Nötigung im Straßenverkehr angezeigt.
Dazu gibt es eine Zugenaussage bei bei-abriss-aufstand/2010/09/25/augenzeugenbericht-vorfall-mit-reisebus-24-09-2010 und Kommentare.
Siehe auch: SWR/nachrichten/bw/Festnahmen bei Demo gegen Stuttgart 21 und stuttgarter-nachrichten/inhalt.stuttgart-21-demo-proteste-unter-regenschirmen