Pressemitteilung der DGM
Die „Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e.V.“ veranstaltet am 13. Juni (Pfingstmontag) bundesweit den Deutschen Mühlentag.
Die diesjährige Auftaktveranstaltung findet an der „Obermühle“ in Borken-Kerstenhausen im Schwalm-Eder-Kreis/Hessen statt. Hierfür hat der dortige Ministerpräsident, Volker Bouffier, die Schirmherrschaft übernommen.
Die Erhaltung von Wind- und Wassermühlen als historische Bauzeugen unserer technischen und wirtschaftlichen Entwicklung über viele Jahrhunderte erfreut sich in der Öffentlichkeit eines fortwährend wachsenden Interesses. Dies beweisen die am Deutschen Mühlentag teilnehmenden Mühlen, deren Zahl sich seit 1994 mehr als verdoppelt hat (siehe beigefügte Statistik).
Sie bieten den interessierten Besuchern eine Vielfalt von Unterhaltung und Aktivitäten. Zahlreiche Mühlen sind darüber hinaus ganzjährig geöffnet, so die Historische Mühle Sanssouci in Potsdam, die im letzten Jahr wiederum von annähernd 60.000 Besuchern besichtigt wurde.
Nicht selten finden in geöffneten Mühlen Ausstellungen statt und werden Gegenstände des ehemaligen Müllerhandwerks gezeigt, die einen Einblick in die Mühlentechnik verflossener Jahre vermitteln. Vielfach gehören auch literarischmusikalische Veranstaltungen zum Programm geöffneter Mühlen (u.a. im Mühlenkreis Minden-Lübbecke), die neben den zahlreichen historisch gestalteten Mühlenfesten den Besuch in einer Mühle bereichern und oft zu einem kulturellen Erlebnis besonderer Art werden lassen. Bekanntlich ranken sich um Mühlen viele heitere und ernste Geschichten sowie Gedichte und Erzählungen vom Mahlen und
von der Bedeutung von Wind und Wasser.
Jede Mühle hat ihre besondere Geschichte. Nie geht es dabei allein um das Vermahlen von Korn. Im Laufe von Jahrhunderten entwickelte mehr als 160 produktive Verwendungsmöglichkeiten lassen die Faszination an der
Mühlentechnik und ihrer Geschichte auch heute noch erkennen. Dies gilt für alle Mühlen, wenngleich derzeit durch bundesweite Gesetzgebungsverfahren die Wasserkraftnutzung und damit der Bestand an Wassermühlen mehr als bisher gefährdet erscheint.
Zu den besonderen Einrichtungen, die sich in Deutschland mit Mühlen befassen, gehört das Internationale Mühlenmuseum in Gifhorn (Niedersachsen).Hier finden die Besucher auf einem rund 15 ha umfassenden Freigelände vierzehn originalgroße Mühlen aus verschiedenen Ländern der Welt sowie ein Ausstellungsgebäude mit über fünfzig maßstabgerechten Mühlenmodellen und vielen weiteren Informationen über das Mühlenwesen.
Erwähnenswert erscheint auch die Publikation „Kleine Mühlenkunde“ von Philipp Oppermann und Torsten Rüdinger, die im Frühjahr 2010 erschienen ist und an vielen Mühlen sowie im Buchhandel erworben werden kann.
Viele Wind- und Wassermühlen sind bereits mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten. Das gilt auch für die Deutsche Mühlengesellschaft (www.muehlen-dgm-ev.de). Zahlreiche „Surfer“ bedienen sich dieser
Informationsquelle, um Näheres über Mühlen, ihre Standorte, ihr Alter und ihre Funktion zu erfahren. Auch dies deutet auf ein wachsendes Interesse an einer wirtschaftlich bedeutend gewesenen Technik hin, die aus geschichtlichen und denkmalpflegerischen Gründen der Nachwelt weiterhin erhalten werden muss.
Weitere Informationen können bei den 14 Landesverbänden der Deutschen Mühlengesellschaft sowie aus den Teilnehmernehmerverzeichnissen im Internet unter muehlen-dgm-ev. eingeholt werden.
Das Verzeichnis für Baden-Württemberg findet Ihr unter muehlen-dgm-ev./teilnehmerverzeichnisse/baden-wuerttemberg
Foto, Klaus