„Viel Lärm um Nichts“

Posted by Klaus on 6th Januar 2012 in Allgemein

Nutzung eines österreichischen Gaskraftwerks im Dezember hatte rein ökonomische Gründe. Versorgungssicherheit war nicht gefährdet.

Zur Berichterstattung über die kurzfristige Nutzung eines Kaltreserve-Kraftwerkes aus Österreich erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

„Viel Lärm um Nichts: Wer die kurzfristige Nutzung eines 150-MW-Kraftwerks in Österreich am 8 und 9. Dezember 2011 zum Menetekel für die Versorgungssicherheit in Deutschland stilisiert, der spielt mit falschen Karten. Gegner eines umfassenden Atomausstiegs versuchen auf diese Weise die Bevölkerung zu verunsichern, obwohl dazu kein Anlass besteht. Die Nutzung des österreichischen Kraftwerks hatte ausschließlich ökonomische Gründe. Dies zeigt der genauere Blick auf die Situation im Dezember:

1. Die sechs in Deutschland als Kaltreserve zur Netzstabilisierung vorgehaltenen Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von etwa 1.000 MW mussten nicht in Anspruch genommen werden, obwohl dies möglich gewesen wäre.
2. Es gab am 8. und 9. Dezember 2011 keine Versorgungsengpässe in Süddeutschland. Denn auch an diesen Tagen wurde Windstrom aus Norddeutschland durch das süddeutsche Netz nach Italien und Österreich exportiert. Diese Stromlieferungen hätten vom Netzbetreiber Tennet im Notfall gestoppt werden können. Dies war aber nicht nötig.

Der Rückgriff auf das österreichische Kraftwerk erfolgte also nicht aus einer Notlage heraus, sondern weil es größere Gewinne versprach, Windstrom aus dem Norden nach Südeuropa zu verkaufen und gleichzeitig kurzfristig geringe Mengen Strom aus Österreich einzukaufen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass unser Nachbar Frankreich, der weiter voll auf Atomkraft setzt, immer wieder Probleme mit der Stromnetzstabilität hat und sich dann Unterstützung aus dem Ausland holt. Die französischen AKW müssen in heißen Sommern heruntergefahren werden, weil die Flüsse nicht genügend Kühlwasser zur Verfügung stellen. Und in kalten Wintern ist das französische Netz besonders belastet, weil ein Drittel der Haushalte mit Strom heizt. An manchen Tagen werden deshalb einzelne stromintensive Industrieanlagen heruntergefahren. Die französische Wirtschaft hat kann das verkraften.

Auch die japanische Wirtschaft kommt damit klar, dass teilweise nur noch eine Handvoll der ursprünglich 54 Atomkraftwerke am Netz ist. Nur in Deutschland glauben manche gleich an den Weltuntergang, wenn ein Netzbetreiber aus ökonomischen Gründen nicht die eigenen Reservekraftwerke anfährt, sondern eines aus Österreich nutzt.“

Info: .ausgestrahlt

Foto, Archiv GKB

5 Responses to “„Viel Lärm um Nichts“”

  1. stratkon sagt:

    Hallo,

    ganz ausgezeichnete Information. Wieder soll, durch interessierte Kreise und mit tatkräftiger Hilfe der Presse, dem Bürger die Wahrheit vorenthalten werden. Ist der Bürger erst einmal gehörig verunsichert, lässt es sich ganz locker an der Preisschraube drehen.

    Bitte weiterhin informieren.

    stratkon

  2. Klaus sagt:

    @stratkon,

    unsere Energieriesen sind jaaa soooo arm dran, da muss man sich schon was einfallen lassen

  3. stratkon sagt:

    Hallo,

    das machen die ja schon. Während die Industrie die benötigte Energie für ein „Nasenwasser“ bekommt, bezahlt der kleine Haushalt eben mehr.

    Siehe hierzu: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.drueckerkolonnen-in-ludwigsburg-suewag-setzt-stromkunden-unter-druck.7fda67eb-c422-45b6-8b08-e81dfd06d840.html

    Der preiswerte Wettbewerb mit Stadtwerken usw. soll im wahrsten Sinne des Wortes“weggedrückt“ werden.

    stratkon

  4. Klaus sagt:

    @stratkon,

    wobei wir wieder bei dem Spruch wären: „Geld regiert die Welt“…..

  5. BigB sagt:

    Die armen Energie-Konzern-Aktionäre. Wenn das so weitergeht, ist nächstes Jahr kein Cayenne als Drittwagen drin…

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.