Das stolze Schloss der Fürstbischöfe von Konstanz lohnt den Besuch – vollends in diesem Jahr! Was hat sich verändert? Mit intensiver Forschungsarbeit stießen die Wissenschaftler der Staatlichen Schlösser und Gärten unter der Leitung von Dr. Carla Mueller auf viele verloren geglaubte Stücke aus der originalen Ausstattung des Schlosses. Etwa die Gemälde, die einst über den Türen des fürstbischöflichen Appartements hingen, sogenannte Supraporten. Geschaffen hat sie zum Teil Andreas Brugger, einer der bekanntesten Künstler des 18. Jahrhunderts am Bodensee. Kostbare Porzellane sind dazu gekommen: Dank der historischen Inventarzettel konnten die Wissenschaftler sie der Meersburger Residenz zuordnen. Auch im Stadtarchiv Meersburg haben sich überraschende Schätze aus dem Schloss gefunden. So wird es möglich, die fürstbischöflichen Repräsentationsraume im Schloss ab dieser Saison in neuem Glanz und voller sehenswerter Details präsentieren.
Besuchserlebnis und Komfort. Ein wesentlicher Teil der umfangreichen Arbeiten am Schloss galt dem bequemen und angenehmen Besuchserlebnis. Künftig werden alle Etagen des Schlosses und die Schlossterrasse barrierefrei zu erreichen sein! Die Eingangssituation wird verbessert und verschönert, Wechselausstellungen sollen stattfinden. Und endlich wird es ein stilvolles Schlosscafé geben, noch dazu betrieben von der renommierten Sternegastronomie der Traube Tonbach.
Das Herzstück des Schlosses, die Beletage mit den Wohn- und Prunkräumen der Fürstbischöfe von Konstanz, wird facettenreich Informationen zum Schloss und zum Leben seiner Bewohner vermitteln. Oberkonservatorin Dr. Carla Mueller: „Unsere Besucher wollen wissen, wie ein bischöflicher Landesherr sein Leben, seine Arbeit, seine Landesregierung und sein Amt gestaltete, wie er repräsentierte und welchen Interessen er sich widmete“. Themenschwerpunkte sind, so die Oberkonservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten, die barocke Jagd, die Musik, Wein und Weinbau, aber auch das Verhältnis von Stadt und Hof. Ein besonderes Juwel ist das ehemalige „Naturalienkabinett“ der Fürstbischöfe. Und auch die Geschichte nach der Zeit als fürstbischöfliches Schloss soll sichtbar werden. Einen „erlebnisreichen Rundgang, bei dem Familien und Jugendliche genauso fündig werden wie interessierte Einzelbesucher“ verspricht die Kunsthistorikerin für die Wiedereröffnung de s Neuen Schlosses.
Das Neue Schloss Meersburg wieder zurück in der Familie der Bodenseeschlösser: Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg können ab dieser Saison wieder den ganzen Fächer der grandiosen Monumente aus der reichen Geschichte dieser gesegneten Region aufschlagen. Schwer vorstellbar, den Bodensee zu erleben, ohne das prächtige Kloster und Schloss Salem besucht zu haben, die größte Zisterzienserabtei Süddeutschlands und zugleich einstige Schloss der badischen Markgrafen. Oder ohne das erstaunliche Neue Schloss in Tettnang, das die Grafen von Montfort im 18. Jahrhundert mit Spitzenwerken der Barockzeit ausstatten ließen. Und undenkbar ein Besuch in der Region ohne den grandiosen Blick vom Hohentwiel genossen zu haben, der riesigen Festung mit dem Panorama über Bodensee, Hochrhein und weit in die Schweizer Alpen. Und jetzt ist endlich auch das Neue Schloss Meersburg wieder in der Familie: Die barocke Residenz in ihrer einmaligen Lage mit dem großartigen Blick über den See und über die Giebel und Dächer der alten Stadt Meersburg war und ist immer schon ein Fixpunkt bei jedem Bodenseebesuch. Wieder zugänglich ist das Neue Schloss Meersburg ab dem 28. April; an diesem Tag findet das Bürgerfest rund um das Neue Schloss statt.
Ebenfalls in diesem Jahr:
900 Jahre Haus Baden
Das ist das große historische Thema in Baden-Württemberg im Jahr 2012. Wie das Herrschergeschlecht der Markgrafen von Baden-Baden und Baden-Durlach, wie die Großherzöge von Baden regierten, wie Herrscherfamilien lebten: Wo könnte man das besser mit allen Sinnen erleben als in den Burgen und Schlössern des Landes? In Salem, dem mächtigen Zisterzienserkloster und späteren Schloss der Markgrafen von Baden, erinnern die Staatlichen Schlösser und Gärten vom 19. Mai bis 7. Oktober mit der Ausstellung „Das Haus Baden am Bodensee“ an die Zeit, als hier die badischen Herrscher residierten. Eine Entdeckung und eine Reise in eine Vergangenheit, die bis ganz nah an unsere Zeit reicht!
Infos: Neues-Schloss-Meersburg
Meersburg/Neues Schloss – Wiedereröffnung 2012
wikipedia/Neues_Schloss_Meersburg
Foto, Neues Schloss Meersburg
Außenansicht
Landesmedienzentrum Baden-Württemberg