Archive for März 20th, 2012

SSB wird Montag bestreikt – Bahnen und Busse fahren nicht

Am Montag, 26. März 2012: Die Gewerkschaft ver.di hat ihre Mitglieder bei der SSB zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.

Nach uns vorliegenden Informationen können
– die Busse und Stadtbahnen der SSB, inklusive Sonder- und Schülerverkehre
– die Zacke und die Seilbahn
von Betriebsbeginn am 26.03.2012, 3:00 Uhr, bis Betriebsschluss am 27.03.2012, 2:00 Uhr, nicht fahren.

Betroffen sind auch die SSB-Kundenzentren Charlottenplatz, Rotebühlplatz und Hauptbahnhof sowie der telefonische Kundenservice und die Fundstelle der SSB.

Vom Streik nicht betroffen: Die S-Bahnen und die Buslinien 36, 38, 64, 66, 67, 75 und 98, sowie die Buslinie 94 nur tagsüber. Es bestehen folgende Umsteigemöglichkeiten auf die S-Bahn:
• Linie 36: An den Haltestellen Bernhausen, Echterdingen und Leinfelden
• Linie 38: An den Haltestellen Echterdingen, Leinfelden und Oberaichen
• Linie 64: Hier besteht keine Umsteigemöglichkeit auf die S-Bahn
• Linie 66: Hier besteht keine Umsteigemöglichkeit auf die S-Bahn
• Linie 67: Haltestelle Fellbach Bahnhof
• Linie 75: An der Haltestelle Bernhausen
• Linie 94: An der Haltestelle Leonberg
• Linie 98: An der Haltestelle Ditzingen

In der  elektronischen Fahrplanauskunft EFA werden am Montag die Fahrverbindungen automatisch ohne die bestreikten Verkehrsmittel angezeigt. So bekommen Sie schnell einen Überblick über mögliche alternative Verbindungen.

Übersicht über die nicht vom Streik betroffenen SSB-Buslinien (pdf | 1.14 MB)

Info der SSB

Weltwassertag am 22. März

Posted by Klaus on 20th März 2012 in Allgemein

Nahrungssicherheit und Wasser – das ist das Motto des diesjährigen Weltwassertags. Seit 1993 wird er alljährlich am 22. März begangen.  Während sich die Menschen in vielen Ländern der Erde Sorgen um das wichtigste Lebensmittel, sauberes Wasser, machen müssen, ist dies für die Menschen rund um den Bodensee kein Thema: Aus dem Wasserhahn fließt immer bestes Trinkwasser.

Die Anrainerstaaten – Österreich, Schweiz und die deutschen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg – haben in den vergangenen Jahrzehnten große Anstrengungen unternommen und viel Geld investiert, damit der See nicht zu einer Abwasserkloake verkommt und sein Wasser Trinkwasserqualität behält.
Seit mehr als 50 Jahren wacht die Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) darüber, dass sich der See in einem hervorragenden Zustand befindet, so dass man nicht nur unbesorgt baden, sondern sogar das Wasser prinzipiell direkt aus dem See trinken kann.

Mit den regelmäßigen chemischen und biologischen Untersuchungen hat die IGKB die Gewässerexperten des Langenargener Seenforschungsinstituts beauftragt. Und die machen gelegentlich direkt vor Ort die Probe aufs Exempel und zapfen sich einen Schluck Wasser direkt aus dem Probenahmegerät ab, in dem sie die Wasserproben aus der Tiefe des Sees an Bord des Forschungsschiffs „Kormoran“ holen.
Wenn ausländische Wasserexperten, etwa aus Japan oder China, Zeugen einer solchen Trinkprobe werden, dann sind sie stets äußerst erstaunt. In ihren Ländern ist es kaum vorstellbar, dass ein so großer See, mitten in einem dicht besiedelten Gebiet, wirklich „trinksauber“ ist.

„Das soll auch in Zukunft so bleiben“, bekräftigt der IGKB-Vorsitzende Stephan Müller vom Schweizer Bundesamt für Umwelt. Doch er mahnt, dass auch weiterhin große Anstrengungen erforderlich sind, um die Trinkwasserqualität des Sees und seine hohe Attraktivität für die Menschen zu erhalten.

So hat es sich die Gewässerschutzkommission zum Ziel gesetzt, die ökologische Qualität der Ufer weiter zu verbessern – nicht umsonst gehören die Flachwasserzonen zu den wertvollsten Lebensbereichen des Bodensees. Auch für die Selbstreinigungskraft des Sees sind sie von überragender Bedeutung. Allerdings sind nach wie vor viele Uferabschnitte dank Mauern, Betonplatten und anderer sogenannter Verbauungen in einem ökologisch wenig vorteilhaften Zustand. Hier hat die IGKB großes Verbesserungspotenzial ausgemacht. Selbst in vielen Strandbädern und an öffentlichen Badestellen ließen sich durch entsprechende Maßnahmen deutliche Verbesserungen der ökologischen Situation erreichen, wie eine kürzlich durchgeführte Studie des Langenargener Seenforschungsinstituts ergeben hat.

Ergänzende Informationen:

Seit 1961 arbeiten die deutschen Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, die Republik Österreich und die Schweizerische Eidgenossenschaft in der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee – IGKB – mit dem Ziel zusammen, den See vor Verunreinigungen zu schützen, die Wasserbeschaffenheit zu verbessern, gemeinsame Gewässerschutzvorschriften zu erlassen und sich über geplante Wassernutzungen zu informieren. Experten in Fachgruppen beraten die Kommission in allen Fragen, die den See mittel- und unmittelbar betreffen. Sie erarbeiten Vorlagen zur Beschlussfassung. Die Mitglieder der IGKB treffen sich jährlich im Mai zur Beschlussfassung. Es ist Aufgabe der Länder, die Inhalte der gefassten Beschlüsse in nationales Recht umzusetzen. Der Vorsitz in der Kommission wechselt alternierend alle zwei Jahre zwischen den Ländern Baden-Württemberg, Schweiz, Österreich und Bayern. Bis 2013 liegt der Vorsitz in der Schweiz. Das Presseorgan der IGKB ist der „Seespiegel“. Außerdem gibt die IGKB während des Jahres Pressemitteilungen heraus, die von den Ländern dezentral von deren obersten Behörden an die Presseorgane verteilt werden.

Mehr zur IGKB auch unter igkb.org

Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg

Fotos Archiv GKB

Tag des Waldes am 21. März

Posted by Klaus on 20th März 2012 in Allgemein

„Nirgendwo erholen sich mehr Menschen als im Wald: Täglich besuchen rund zwei Millionen Menschen den Wald in Baden-Württemberg. Rein statistisch kommt damit jede Bürgerin und jeder Bürger alle fünf Tage in den Wald. Pro Jahr ergibt sich damit die fast unglaubliche Zahl von 750 Millionen Waldbesuchern allein in Baden-Württemberg – dies entspricht der Bevölkerungszahl von ganz Europa“, sagte der Forst- und Verbraucherminister Alexander Bonde in Stuttgart im Hinblick auf den morgigen internationalen „Tag des Waldes“. Der Tag des Waldes wurde vor rund 30 Jahren von der Welternährungsorganisation FAO als Mahnung vor der globalen Waldvernichtung initiiert.

„Auch wenn in Baden-Württemberg die Waldfläche jährlich sogar leicht zunimmt, misst die Landesregierung dem Thema Erhalt und Schutz des Waldes große Bedeutung zu“, betonte Bonde. Der Schwächung der Wälder infolge der Luftschadstoffe und der Auswirkungen des Klimawandels begegne der Landesbetrieb ForstBW aktuell mit der Weiterentwicklung des Konzepts der naturnahen Waldwirtschaft. „Nur nachhaltig bewirtschaftete, naturnahe Wälder halten dem Klimawandel stand“, so der Forstminister. Auch die zunehmende Zerschneidung durch Verkehrsstraßen stelle eine Herausforderung dar, der das Land mit dem Generalwildwegeplan begegne.

„Die Erholungs- und Sozialfunktion des Waldes hat große Bedeutung für die Lebensqualität in Baden-Württemberg. Dies ist ein wichtiger weicher Standortfaktor“, ergänzte der Minister. Damit die Erholungsfunktion des Waldes dauerhaft erhalten bleibe, bedürfe es einer hochwertigen, nachhaltigen Forstwirtschaft. Dem Landesbetrieb ForstBW komme dabei eine Vorbildfunktion zu: Ökologische, ökonomische und soziale Ziele seien hier gleichrangig. „Ökonomie und Ökologie sind keine Gegensätze – ganz im Gegenteil. Der Landesbetrieb ForstBW beweist, wie erfolgreich diese Bereiche zusammenwirken können“, sagte Bonde. Transparent und nachprüfbar habe der Betrieb für sich 18 strategische Nachhaltigkeitsziele beispielsweise im Bereich naturnahe Waldwirtschaft, Sozialfunktion oder Arbeitssicherheit definiert, an denen er sich künftig messen lasse.

Baden-Württemberg ist bundesweit eines der waldreichsten Länder. Es ist auf einer Fläche von rund 1,4 Millionen Hektar und zu 39 Prozent von Wald bedeckt. Die Waldfläche nimmt jährlich leicht zu.

Weitere Informationen zu Wald und Forstwirtschaft erhalten Sie unter mlr.baden-wuerttemberg.de oder forstbw.de

Quelle: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

Foto Archiv GKB

Angebliche Mängel bei Berechnung der Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 werden geprüft

Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (MVI) prüft Vorwürfe, wonach die Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 falsch berechnet worden sei. „Wir gehen der Frage nach, ob die erhobenen Vorwürfe begründet sind, und ob sich daraus Hinweise ableiten lassen, dass die Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 nicht dem vertraglich Vereinbarten entspricht. Das verstehe ich unter konstruktiv-kritischer Begleitung des Projekts“, erklärte Minister Winfried Hermann am Dienstag, 20. März 2012 in Stuttgart. Dies gelte sowohl für den angeblichen Fehler in der Simulationssoftware „RailSys“, als auch für die in der Internetplattform „Wikireal.org“ dokumentierten Vorwürfe, mit dem Stresstest werde die bahneigene Richtlinie nicht eingehalten.

„Wir werden prüfen, ob sich Handlungsbedarf ergibt“, sagte Minister Hermann. „Dazu müssen wir uns aber zunächst ein Bild machen, was Sache ist. Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass die geplante Infrastruktur mangelhaft ist, müssten Verbesserungen veranlasst werden, so lange das noch möglich ist.“

Für das MVI ist es selbstverständlich, die aufgeworfenen Fragen zunächst der Bahn, die den Stresstest durchgeführt hat, und der Firma SMA & Partner AG, die den Stresstest auditiert hat, mit der Bitte um Stellungnahme vorzulegen. Die komplexe Materie wurde deshalb vor einigen Tagen in einem ausführlichen Fachgespräch von Mitarbeitern des MVI mit den Experten von Bahn und SMA erörtert. Das Ergebnis dieses Treffens werde nun von den Fachleuten im MVI ausgewertet.

Das MVI wird als nächsten Schritt über die Zwischenergebnisse mit den Vertretern der Internetplattform „Wikireal.org“ diskutieren. Sie sollen nach dem Willen des MVI auch Gelegenheit bekommen, über ihre Darstellung im direkten Austausch mit Fachleuten von Bahn und SMA zu debattieren. Dies war zunächst von der Bahn abgelehnt worden. Zwischenzeitlich hat aber die DB-Spitze die Bereitschaft zu einer solchen unmittelbaren Gegenüberstellung signalisiert. Sollten danach noch Fragen offen sein, wird das MVI prüfen, wie eine abschließende Klärung herbeigeführt werden kann.

Das MVI hatte sich bereits zeitnah nach Bekanntwerden des angeblichen Softwarefehlers an den Hersteller, die Fa. RMCon GmbH, gewandt. Von dort wurde telefonisch bestätigt, dass das Programm „RailSys“ bei Haltezeitverzögerungen von Zügen im Bahnhof das Ausfahrtssignal erst kurz vor der realen Abfahrt des Zuges auf grün gestellt werde. In der Realität wird das Ausfahrtssignal jedoch schon kurz vor der planmäßigen Zugabfahrt auf grün gestellt. Dadurch werden die Fahrmöglichkeiten anderer Züge für eine längere Zeit blockiert. Dadurch werde die Leistungsfähigkeit prinzipiell positiv beeinflusst. Es handle sich dabei jedoch nicht um einen Softwarefehler, sondern um eine „Modellunschärfe“. Die Auswirkungen auf die modellierte Leistungsfähigkeit seien nicht erheblich. Der Effekt könne durch andere Einstellungen im Programm korrigiert werden.

Quelle: Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg

Ausstellung der bekannten Augsburger Künstlerin Anita Ulrich „Vom Winde verweht“

Sonntag, 25. März, von 14 – 18 Uhr geöffnet

Aquarelle, Gouache- und Acrylbilder aus den Südstaaten der USA, Mallorca und Schwaben

Im Bezirksrathaus Stuttgart-Obertürkheim
Augsburger Straße 659
70329 Stuttgart

Die Ausstellung geht noch bis 16. April 2012

Mo.- Fr. 8:30 – 13:00 Uhr
Di. 14:00 – 16:00 Uhr
Do. 14:00 – 18:00 Uhr

Weiterer offener Sonntag: 15. April

Horst Hermann

Den Hinweis hat uns wirtemberg.de/klaus Enslin zugeschickt, Danke.

Fotos vom Veranstalter

Kurzbericht – Bezirksbeiratssitzung S-Wangen am 19.03.2012

Posted by Klaus on 20th März 2012 in Allgemein, Fotos, Stuttgart Wangen

Im vollbesetzten Sitzungssaal des Bezirksamts wurde der öffentliche Teil von dem Ortschronisten Herrn Dolde eröffnet. Er wollte noch einmal auf die Wilde Müllentsorgung einiger Mitbürger aufmerksam machen. (siehe Foto)

Anschließend folgte ein Bericht des Herrn Noll vom Tiefbauamt zu den bereits fertig gestellten Bauprojekten und welche in der nahen Zukunft anstehen. Es wurde von einem Zuhören auf die desolaten Zustände in der Nähterstraße zu den Vereisheimen hingewiesen.
Der Neckar-TauschRing wurde kurz vorgestellt, über den wir in einem gesonderten Beitrag berichten werden.

Als nächstes kam die Förderung bürgerschaftlicher Initiativen im Stadtbezirk zur Abstimmung.

HHC Jugendarbeit 200, ARGE Backhäusle 600, AWG 10 jähriges Jubiläum 400, Begegnungsstätte 100, Jugendfeuerwehr Maßnahmen Freizeit 200, Lamm 500, Neckartauschring 100, Kranz Volkstrauertag 180, OGV Schnittlehrgänge 120, HGV Weihnachtsbäume und Schmückm. Kita 250, FiZ Neubürgergutscheine 200, Fairtrade-Stadtbezirk 300, der Antrag Weihnachtsmarkt wurde vorerst zurückgestellt.

Anfrage zu einer Busverbindung zur Wangener Höhe, Verlängerung der Buslinie 64 von der Stelle zur Geroksruhe, Buchwald, Waldebene Ost und zurück. Die Anfrage wird an die SSB weitergeleitet. Die BezirksbeiräteInnen begrüßen dies in der Hauptsache um Jugendliche von Ihren Sportstätten von der Waldebene Ost nach Hause zu bringen.

Anschließend wurde die Sitzung nicht öffentlich weitergeführt.

Fotos, Dolde, Archiv GKB

Stuttgart – Verkehrskontrollen

Posted by Klaus on 20th März 2012 in Allgemein

Pressemitteilung 20.03.2012 PP Stuttgart

Stuttgart: Beamte der Verkehrspolizei haben in der vergangenen Woche (12. – 18.03.2012) im gesamten Stadtgebiet Verkehrskontrollen mit dem Schwerpunkt Gurt- und Handyverstöße durchgeführt und Fahrzeuge ohne grüne Umweltplakette überprüft.
An insgesamt mehr als 30 eingerichteten Kontrollstellen in der Landeshauptstadt stellten die Beamten 726 Verkehrsverstöße fest. 387 Fahrzeuginsassen waren nicht angegurtet, 202 Fahrer benutzten ihr Handy während der Fahrt ohne eine Freisprecheinrichtung. Ein besonderes Augenmerk legte die Verkehrspolizei auf das seit Beginn des Jahres 2012 geltende Verkehrsverbot im Stadtgebiet Stuttgart für Fahrzeuge, die keine grüne Umweltplakette haben. Hier wurden 103 Verstöße geahndet. Im Rahmen der umfassenden Kontrollen sind 34 weitere Ordnungswidrigkeiten, wie beispielsweise Verstöße gegen die Kindersicherung in Fahrzeugen oder die Helmpflicht festgestellt worden.

Dauerparker – Werbeanhänger am Ostendplatz

Posted by Klaus on 20th März 2012 in Allgemein, In und um Gablenberg herum

So kann man sich bei Autofahren bestimmt nicht beliebt machen.

Ein Ärgernis, Werbeanhänger an Straßen zu parken an denen eh Parkplatzmangel herrscht. Das ist Wasser auf die Mühlen derer die unbedingt ein Parkraum-Management im Stuttgarter Osten einführen wollen.

Die Werbeaufschrift haben wir natürlich entfernt.

Foto, Klaus

Steillagen sind unverzichtbare Markenzeichen des Weinbaulandes

Posted by Klaus on 20th März 2012 in Allgemein

„Mauerweinberge sind nicht nur Basis hervorragender Weine – sie haben auch große ökologische Bedeutung: Die geschützten Biotope geben einer Vielzahl von zugewanderten, teilweise bedrohten Pflanzen und Tierarten eine neue Heimat. Als über Jahrhunderte entstandene Gesamtkunstwerke sind sie zugleich touristische Anziehungspunkte und stärken Baden-Württembergs Ruf als Genießerland . Der Landesregierung ist es daher ein wichtiges Anliegen, den Steillagen-Weinbau zu unterstützen und die Trockenmauern zu erhalten“, sagte Weinbau- und Verbraucherminister Alexander Bonde anlässlich eines Besuchs der Weinbau-Steillagen in Esslingen. Dort findet ein hoher Anteil des Weinbaus in terrassierten Steilhängen mit Trockenmauern statt. Im Land gibt es rund 1.000 Hektar Terrassenweinberge mit Trockenmauern, insbesondere entlang des Neckars, aber auch in Südbaden.

Anbaustopp für Reben erhält auch Steillagen-Weinbau

Auch vor dem Hintergrund der großen Bedeutung des Steillagen-Weinbaus setzt sich Baden-Württemberg gegen die Aufhebung des Anbaustopps für Reben auf europäischer Ebene ein. „Wenn die EU den Anbaustopp für Reben aufhebt, wären unsere gewachsenen Weinbaukulturlandschaften, insbesondere unsere Steillagen, akut bedroht. Zugleich müssten wir einen Rückschlag in Sachen Nachhaltigkeit befürchten, denn auch hier haben Steillagen Vorbildfunktion“, betonte Bonde. Aktuell plane die EU-Kommission, den Rebenanbau grundsätzlich auf allen Flächen möglich zu machen. Dies würde dazu führen, dass sich der Weinbau in die Flachlagen ausdehne, schwierig zu bewirtschaftende Lagen – wie die Steillagen – kämen dadurch unter enormen Kostendruck, so der Minister. „Die Begrenzung der Anbaufläche schiebt einer Massenproduktion von Weinen auf jeglichen Flächen einen Riegel vor – und genau das ist unser Interesse. Die Wertschöpfung im Weinbau ist in Baden-Württem­berg in besonderer Weise an Qualität, Herkunft, Tradition und regionale Identität gebunden. Das soll auch in Zukunft so bleiben“, unterstrich Bonde. Baden-Württemberg werde daher in Zusammenarbeit mit den Weinbauverbänden im Land auch weiterhin alles unternehmen, um den Anbaustopp für Reben zu erhalten. Bislang hätten sich bereits 15 Mitgliedstaaten der EU für die Beibehaltung des Anbaustopps ausgesprochen.

Land unterstützt Steillagenweinbau auch in Zukunft

Der Steillagenweinbau stellt hohe Anforderungen an seine Bewirtschafter, weil vieles in Handarbeit erledigt werden muss. Bei Steillagen mit Trockenmauern kommt ein erheblicher zusätzlicher Aufwand für die Erhaltung der Mauern hinzu. „Wir werden Investitionen in den Mauersteillagen und Handarbeitslagen auch in Zukunft fördern“, sagte Bonde zu. Mit einem Bündel an Fördermaßnahmen federe das Land die hohen Kosten des Steillagenweinbaus ab. Selbstverständlich könnten die Fördermaßnahmen und mittelbaren Hilfestellungen aber nur einen Beitrag zum Erhalt des Steillagenweinbaus leisten. „Der Dreh- und Angelpunkt ist die Wirtschaftlichkeit des Steillagenweinbaus“, betonte der Minister. Die besondere Qualität der Weine aus Steillagen müsse daher am Markt mit entsprechenden Vermarktungsstrategien herausgestellt werden. „Die Weinbausteillagen sind ein Markenzeichen des Weinbaulandes Württemberg, sie bieten daher auch viele Möglichkeiten, den Weintourismus auszubauen“, sagte Bonde. Das Land habe als Unterstützung der Weinbauern den Bereich Weintourismus an der Weinbauschule Weinsberg eingerichtet.

Neue Broschüre zu Trockenmauern und mobile Trockenmauerschule

Ein besonderes Anliegen sei dem Ministerium, das Wissen um den Trockenmauerbau zu erhalten. Um diese Anbauweise zu erhalten, habe die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg in Zusammenarbeit mit den beiden Weinbauanstalten in Freiburg und Weinsberg eine Broschüre zum Trockenmauerbau in Weinbau- Steil­lagen erstellt. Diese solle Fachkenntnisse zum Bau von Trockenmauern vermitteln und bewahren. „In dieser Broschüre ist das gesamte Wissen rund um den Trockenmauerbau festgehalten. Damit kommen wir dem Ziel, Trockenmauern zu erhalten und zum Erhalt der Artenvielfalt beizutragen, wieder ein Stück näher“, so der Minister bei der Vorstellung der Broschüre. „Dem Wissensverlust um den Mauerbau begegnen wir außerdem mit einer ‚mobilen Trockenmauerschule‘, indem wir Multiplikatoren in Sachen Mauerbau schulen“, kündigte Bonde abschließend die nächste Maßnahme seines Hauses zum Erhalt der Trockenmauern an.

Hintergrund:

Im Rahmen der Reform Weinmarktorganisation hat die EU im Jahr 2008 beschlossen, den seit 1976 bestehenden Anbaustopp für Reben nur noch bis Ende 2015 in Europa zu befristen. Danach kann der Anbaustopp von den Mitgliedstaaten bis höchstens Ende 2018 verlängert werden. Der Wegfall des Anbaustopps würde in vielen Regionen Europas unweigerlich die Entstehung agrarindustrieller Produktion in einfach zu bewirtschaftenden Flachlagen zur Folge haben und die Bemühungen um die Förderung von Weinqualität, regionaler Typisierung, den Erhalt gewachsener, attraktiver Kulturlandschaften sowie Steillagen in Frage stellen. Die Europäische Kommission ist verpflichtet, bis spätestens 2012 eine Halbzeitbewertung der bestehenden Weinmarktreform durchzuführen und insbesondere die Frage der Handhabung des Anbaustopps zu bewerten.

Die Broschüre zum Trockenmauerbau kann über die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg, Diebsweg 2, 69123 Heidelberg, poststelle@lvg-heidelberg.de , gegen eine Schutzgebühr von 19,90 Euro bezogen werden.

Quelle: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

Foto, Archiv GKB