Wasser und Nahrungssicherheit – Tag des Wassers 22.03.
Anlässlich des Tags des Wassers am Donnerstag, 22. März, erinnert das Gesundheitsamt daran, dass mit der Neufassung der Trinkwasserverordnung (TrinkwV2001) im vergangenen November der Kampf gegen Umweltkeime im Trinkwasser intensiviert wurde. Eine wesentliche Neuerung dabei war die Festlegung eines sogenannten technischen Maßnahmenwertes für Legionellen.
Legionellen sind Umweltkeime, die in Wasser führenden Systemen, zum Beispiel Trinkwasserinstallationen vorkommen. Ihr Vorkommen wird entscheidend von der Wassertemperatur beeinflusst. Ideale Bedingungen für ihre Vermehrung finden sie zwischen 20 und 50 Grad Celsius, also den Temperaturen, wie sie im Haushalt oft im Warmwassersystem herrschen. Legionellen können unter ungünstigen Umständen zu schweren, lebensbedrohlichen Lungenentzündungen führen.
Aus diesem Grunde muss der Verantwortliche für die Trinkwasser- versorgung eines öffentlich oder gewerblich genutzten Gebäudes – zu Letzteren zählen unter anderem Mietwohnungen und auch alle Beherbergungsbetriebe – künftig Großanlagen zur Trinkwassererwärmung durch systemische Untersuchungen regelmäßig auf Legionellen untersuchen lassen.
Für Fragen zur Trinkwasserinstallation steht im Gesundheitsamt Stuttgart das Sachgebiet Umweltbezogener Gesundheitsschutz/Umwelthygiene unter den Telefonnummern: 216-1953 oder 216-2296 zur Verfügung.
Der Weltwassertag richtet seinen Fokus in diesem Jahr auf das Thema „Wasser und Nahrungssicherheit“. Es soll die Aufmerksamkeit dafür wecken, dass der Konsum von Nahrungsmitteln in Deutschland direkt zu Wassermangel in anderen Ländern führen kann.
Der individuelle direkte Wasserverbrauch in Deutschland liegt bei durchschnittlich 130 Litern Wasser für Waschen, Putzen, Kochen pro Tag. Allein 42 Liter Trinkwasser verschwendet eine Person täglich für die Toilettenspülung.
Der indirekte Wasserverbrauch, also die tatsächliche Menge an Wasser, die durch den Konsum von Produkten alltäglich verbraucht wird, liegt bei mehr als 4000 Litern pro Person und Tag. „Das heißt, auf die Bundesrepublik hochgerechnet, verbraucht Deutschland im Jahr etwa dreimal den Inhalt des Bodensees, denn für die Erzeugung von einem Kilogramm Rindfleisch werden 15 500 Liter Wasser benötigt, ein Hamburger verbraucht 2400 Liter, ein Kilogramm Röstkaffee 21 000 Liter und ein Blatt Papier 10 Liter“, so der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Dr. Hans-Otto Tropp.
„Es reicht bei weitem nicht aus, zum Beispiel nur beim Zähneputzen den Wasserhahn zuzudrehen, aber sonst sein Verhalten nicht weiter zu verändern, wenn man einen wesentlichen Beitrag zum Trinkwasserschutz leisten möchte. Deshalb sollte der Konsum von regionalen Lebensmitteln der Jahreszeit wieder stärker im Vordergrund stehen“, empfiehlt die Bürgermeisterin für Soziales, Jugend und Gesundheit, Isabel Fezer.
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