Frühlingsbeginn für Schulgartenarbeit nutzen
„Eine ausgewogene Ernährung ist schon von klein auf wichtig. Dazu muss man über Lebensmittel und ihre Herkunft Bescheid wissen. In unserem neuen Unterrichtsmaterial ‚Fächer verbindendes Arbeiten im Schulgarten‘ schlagen wir den Bogen zwischen der Schulgartenarbeit und dem täglichen Erleben der Kinder beim Essen. Neu ist die Ausrichtung der Themen auf den Fachunterricht in der Sekundarstufe“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde in Stuttgart. Die Unterrichtsmaterialien erscheinen in der bei Lehrkräften bereits etablierten Reihe „Umwelterziehung und Nachhaltigkeit“. „Mit den gut ausgewählten Praxisbeispielen kann im schulischen Alltag nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Handeln erlernt werden. Damit füllen wir die UN-Dekade zur ‚Bildung für Nachhaltige Entwicklung‘ anlässlich des Schwerpunktthemas ‚Ernährung‘ mit Leben“, sagte Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer.
Die neuen Materialien stellen ausgehend von der Photosynthese die wichtigsten Inhaltsstoffe unserer Lebensmittel dar und zeigen vielfältige Möglichkeiten, diese zu erkunden. So bieten etwa ätherische Öle in Kräutern einen Anknüpfungspunkt an das Mikroskopieren im Biologieunterricht des Gymnasiums. Jugendliche nutzen saisonal verfügbare Lebensmittel aus dem Schulgarten – wie Beerenobst und Wurzelgemüse – als Zutaten für Rezepte wie eine Gemüsesuppe und können diese mit dem Fertigprodukt aus der Tüte vergleichen. Der Beitrag zum Thema Honig und Bienen zeigt, wie es gelingt, den Schulgarten als Lernort über das ganze Jahr hinweg einzubinden.
„Der Schulgarten ist ein idealer Ort, um praxisnah Wissen über Gesundheit sowie den Anbau, die Ernte und die Verarbeitung von Nahrungsmitteln zu erwerben“, so Minister Bonde. So könnte Natur mit allen Sinnen erlebt und Zusammenhänge erschlossen werden. Bereits rund 40 Prozent aller Schulen in Baden-Württemberg verfügten über einen Schulgarten oder ein naturnahes Schulumfeld. Sie könnten mit dem neuen Unterrichtsmaterial dieses Potenzial noch intensiver nutzen und ausbauen.
Die Unterrichtsmaterialien werden in zwei Bänden gemeinsam vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport sowie dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz herausgegeben und von erfahrenen Lehrkräften im Rahmen der Initiative „Komm in Form“ erarbeitet.
Das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung verknüpft die Fragen des Natur- und Umweltschutzes mit denen der internationalen Gerechtigkeit, der wirtschaftlichen Entwicklung sowie den kulturellen Grundwerten und der individuellen Lebensgestaltung. Die pädagogische Dimension der Bildung und Erziehung für nachhaltige Entwicklung erfordert eine Veränderung im Umgang mit Wissen, vor allem aber die Einübung praktischer und sozialer Kompetenzen sowie die Förderung persönlicher Verantwortungsbereitschaft.
Die Broschüren können auf der Internetseite mlr.baden-wuerttemberg/broschueren heruntergeladen oder in Schriftform kostenlos bestellt werden. Weitere Informationen erhalten Sie unter mlr.baden-wuerttemberg, dekade-bw und schulgaerten-bw .
Quelle: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg / Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg