9-tägiges – intensives Reparatur – und Inspektionsprogramm an Neckarschleusen
Pressemitteilung Wasser- und Schifffahrtsamt Stuttgart
Das Wasser- und Schifffahrtsamt Stuttgart nimmt von Mittwoch, den 04.07.12, (6:00 Uhr) bis Donnerstag, den 12.07.12 (20:00 Uhr) die sechs Neckarschleusen Horkheim, Hessigheim, Pleidelsheim, Obertürkheim und Oberesslingen sowie die Hochwassersperrtore in Horkheim und Beihingen aus dem Betrieb.
An den für die Schifffahrt gesperrten Anlagen werden notwendige Instandsetzungsarbeiten und Bauwerkskontrollen durchgeführt.
Die sechs Schleusen sind jede für sich ein Nadelöhr für die Schifffahrt. Schon bei Stilllegung eines der Bauwerke kommt kein Schiff mehr den Neckar rauf oder runter. Deshalb werden die notwendigen Maßnahmen an diesen Bauwerken gebündelt und in einer möglichst kurzen Zeitspanne konzentriert umgesetzt.
Alle drei Schwimmkräne des Wasser- und Schifffahrtsamtes sowie weiteres eigenes und fremdes schwimmendes Gerät werden im Einsatz sein. Mehrere Tauchertrupps sorgen für den sicheren Einbau der Revievisionsverschlüsse für die Trockenlegung der Schleusen.
Die zeitkritischsten Arbeiten sind auch dieses Jahr an den Toren der rechten Schleusenkammer in Pleidelsheim vorgesehen. Das obere Tor ist ein Hubtor, das aus dem Wasser gezogen wird, um Schiffe in
die Kammer einfahren zu lassen. Wenn das Wasser in der Kammer abgelassen ist, stemmt sich das Tor über Rollen und Schienen gegen das aufgestaute Neckarwasser. Die Rollenwagen und Laufschienen sind verschlissen und müssen durch neue ersetzt werden. Das untere Schleusentor ist ein Hubdrehtor, das während des Hebevorgangs in die Waagrechte gedreht wird. Als Kräfteausgleich für den Hubvorgang
sind auf Rollen gelagerte Gegengewichte vorhanden. Die Laufrollen für die Gegengewichte müssen ersetzt werden.
Das „Umleiten“ der Schiffe durch die 2. Schleusenkammer ist aufgrund des zurzeit in Reparatur befindlichen linken Untertores nicht möglich.
Die gleiche Situation findet sich an der Schleuse Hessigheim und Horkheim. Auch hier steht zurzeit nur die rechte Schleusenkammer zur Verfügung. Damit die Kammer zuverlässig das Schiffsaufkommen abwickeln kann, werden das obere und untere zweiflügelige Stemmtor in Hessigheim und das untere Stemmtor und das obere Hubklapptor in Horkheim inspiziert und ggf. instandgesetzt.
An den Neckarschleusen Obertürkheim und Oberesslingen steht ausbaumäßig nur eine Kammer der Schifffahrt zur Verfügung. Die erforderliche „handnahe“ Prüfung und Vermessung der Anlagen im Rahmen der Bauwerksinspektion erfordert daher eine Trockenlegung der Schleusenkammer.
Die Hochwassersperrtore in Horkheim und Beihingen haben die Aufgabe im Hochwasserfall bestimmte Streckenabschnitte vor Überschwemmungen zu schützen. Beide Hochwassersperrtore müssen gewartet und dazu in das Lichtraumprofil der Schifffahrt abgesenkt werden.
Neben dem Einsatz von Fremdfirmen steht ein Reparaturtrupp des Bauhofes in Heilbronn bereit, um kleinere Schäden an allen gesperrten Anlagen sofort beheben zu können.
Fotos, Archiv GKB