Stuttgart – Baumfrevel nimmt zu
Einen traurigen Rekord muss das Garten-, Friedhofs- und Forstamt vermelden: Noch nie hat es so viele Verletzungen an Stuttgarter Straßenbäumen gegeben wie dieses Jahr. Neben den typischen Schäden durch Verkehrsunfälle und gedankenloses Anfahren bei Parkmanövern haben die Verluste durch mutwilligen „Baumfrevel“ erschreckend zugenommen. Dabei sind die Täter nicht zimperlich: Sie bohren tiefe Löcher durch die Stämme, sägen die Bäume gezielt an, kippen hochgiftige Substanzen ins Erdreich an die Wurzeln, oder entrinden die Stämme von jüngeren Bäumen total. In den wenigsten Fällen können die Baumdoktoren die Bäume retten. Weil aber für Straßenbäume ohnehin eine erhöhte Verkehrssicherungspflicht besteht, müssen die geschädigten Bäume meistens gefällt werden.
Die Beweggründe sind vielfältig. Anlieger fühlen sich durch den Baum vor ihrem Haus gestört und greifen zur „Selbstjustiz“. Im anderen Fall führt blinde Zerstörungswut zum Tod des Baumes. Es ist zudem nicht erkennbar, dass sich nur in bestimmten Stadtvierteln die Beschädigung der Bäume häufen. So sind Schäden im „Villenviertel“ und in Hochhausquartieren gleichermaßen zu finden.
Wer bei der Beschädigung der Bäume beobachtet wird, wird angezeigt, notfalls wird eine Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Dann ermittelt die Staatsanwaltschaft, denn es geht hier um beträchtliche Summen. Der entstandene Schaden allein durch Baumfrevel im Mai dieses Jahres in Stuttgart beläuft sich auf gut 35 000 Euro. Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt bittet alle Bürger darum, aufmerksam zu sein und sich unter Telefon 216-88136 zu melden, wenn sie einen Baumfrevel beobachten.
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