Neuerwerbungen für Schloss Mannheim. Hochkarätiger Zuwachs in der kurfürstlichen Residenz präsentiert
Das einstige Residenzschloss Mannheim ist um kostbare Exponate reicher. Am Dienstag präsentierten die Staatlichen Schlösser und Gärten gemeinsam mit der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg vier bedeutende Neuerwerbungen, Stücke, die einst zur Umgebung der Kurfürsten von der Pfalz und der badische Großherzöge gehörten. Das weitläufige Barockschloss Mannheim, seit dem Jahr 2007 nach aufwendiger Sanierung wieder zugänglich, hat immer wieder von Schenkungen und Sponsoring profitiert. Andreas Falz, Stellvertretender Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten, sagte bei der Übergabe der bedeutenden Neuerwerbungen: „Immer wieder spüren wir an der starken Unterstützung, wie sehr das Mannheimer Schloss bis heute das historische Herz der Stadt ist.“
Ein kostbares Besteck aus dem Jahr 1747 wird künftig neu im Schloss zu sehen sein. Messer und Gabel mit feinen Silbereinlegearbeiten tragen das Monogramm der Kurfürstin Elis abeth Auguste „EA“ mit dem Kurhut darüber. „Es stammt aus dem persönlichen Besitz der Kurfürstin und stellt eine Sensation dar“, so Dr. Gabriele Kleiber, die für das Schloss zuständige Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten. Bislang sei nur ein Bestecksatz mit den Initialen des Ehemanns der Kurfürstin, Carl Theodor, bekannt gewesen. Ein weiteres außergewöhnliches Stück ist eine Siegeldose aus vergoldetem Messing mit den Initialen des Kurfürsten. Absolute Raritäten sind zwei Porzellanplastiken aus der Frankenthaler Manufaktur. Für eine der beiden, eine detailreiche „Schlittenfahrt“, lässt sich sogar der Nachweis in den Inventaren des Mannheimer Schlosses finden. Aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt eine Porträtbüste des Großherzogs Karl von Baden (1786-1818). Er lebte mit seiner Gattin Stéphanie de Beauharnais (1789-1860), einer Adoptivtochter Napoleons, zwischen 1806 und 1811 im Mannheimer Schloss.
Die Neuerwerbungen werden die museale Ausstattung des Schlosses vervollständigen. Schloss Mannheim bietet seit dem Jahr 2007 und der Wiedereinrichtung des Museumsbereichs im Mitteltrakt wieder einen lebendigen Blick in seine Geschichte als Residenz. Hier können die Besucherinnen und Besucher in einer Dauerausstellung „Kunst und Kultur am Mannheimer Hof “ erleben. Ausgewählte Stücke aus den historischen Sammlungen des Kurfürsten Carl Theodor sind hier zu sehen, etwa aus dem Naturalienkabinett, der Gemäldegalerie oder der Hofbibliothek. Zu den Höhepunkten gehören kostbare Porzellane der Frankenthaler Manufaktur. In der Beletage des Schlosses wurden die kurfürstlichen Raumfluchten mit ihrer originalen Ausstattung nachempfunden. Prunkstücke im „Kaiserlichen Appartement“ auf der linken Seite sind die französischen Tapisserien. Die große zusammengehörige Serie aus dem 18. Jahrhundert konnte mit der Unterstützung eines Mannheimer Mäzens erworben werden. Die Räume auf der rechten Sei te des Rittersaals bewohnte Großherzogin Stéphanie von Baden. Sie sind im prächtigen Empirestil vom Anfang des 19. Jahrhunderts ausgestattet. Schloss und seine Sammlungen treffen auf viel Resonanz: An die 100.000 Besucherinnnen und Besucher wollten im Jahr 2011 Kunst und Kultur des berühmten Mannheimer Hofes kennen lernen.
Der Ankauf der neuen Ausstellungsstücke wurde ermöglicht durch die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. Die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg unterstützt die Staatlichen Schlösser und Gärten seit vielen Jahren. Ohne Lotteriemittel wäre das Land Baden-Württemberg ein ganzes Stück ärmer. Im vergangenen Jahr flossen 131 Mio. Euro in den Wettmittelfonds des Landes zur Unterstützung von Sport, Kultur, Denkmalpflege und dem Sozialbereich. Der Denkmalschutz erhält davon 23,5 Mio. Euro. Und auch aus den Mitteln der Glücksspirale wird der Denkmalschutz gefördert. Im vergangenen Jahr standen über die Deutsche Stif tung Denkmalschutz rund 3 Mio. Euro zur Verfügung.
Große Wirkung zeigen die nicht abgeholten Gewinne der Glücksspirale, die seit 1993 den Projekten der Staatlichen Schlösser und Gärten zu Gute kommen. Insgesamt belaufen sich diese Beträge seit dem Jahr 1993 auf rund 6,2 Millionen Euro und tragen so Jahr für Jahr zur Verschönerung der reichen Kulturlandschaft in Baden-Württemberg bei.
Informationen zum Residenzschloss:
Telefon: 0621.292 2891
E-Mail: info(at)schloss-mannheim.de
www.schloss-mannheim.de