„Die Biene ist eines der wichtigsten Nutztiere. Wir möchten deshalb die Imkerinnen und Imker bei ihrer Arbeit unterstützen und gute Rahmenbedingungen für sie schaffen. Schließlich kommt ihr Einsatz der ganzen Gesellschaft zu Gute“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde in Freiburg anlässlich seines Besuches beim Landesverband Badischer Imker, der an den Lehrbienenstand des Imkervereins eingeladen hatte. Durch die Blütenbestäubung leisten Bienen einen unschätzbaren Beitrag zur Sicherung unserer Nahrungsmittelversorgung und zum Erhalt der Artenvielfalt. Nebenbei erzeugen sie direkt vor unserer Haustüre leckeren und naturreinen Honig. „Der Nachwuchsgewinnung in den Vereinen kommt daher eine wichtige Funktion zu. Nur dank des großen Engagements von Verband und Vereinen ist die kleine Renaissance, die die Imkerei gerade erlebt, überhaupt möglich geworden“, lobte der Minister. Der seit Jahrzehnten andauernde Rückgang von Imkern und damit auch von Bienenvölkern konnte in den letzten Jahren gestoppt werden. Derzeit nimmt die Anzahl der Bienenhalterinnen und Bienenhalter sogar wieder zu. Auch Frauen entdecken zunehmend die Bienenhaltung für sich. Derzeit sind etwa 10 Prozent Imkerinnen im Badischen Landesverband aktiv – Tendenz weiter steigend.
Land unterstützt die Imkerei mit vielfältigen Maßnahmen
„Ein Schwerpunkt unseres Förderprogrammes für die Imkerei betrifft die Aus- und Fortbildung von Imkern. Das soll auch so bleiben“, so Minister Bonde. Denn Imkern will gelernt sein. Honigbienen gedeihen nur gut, wenn man sich gut um sie kümmert. Eine besondere Herausforderung ist der alljährliche Kampf gegen die Varroa-Milbe. Auch in diesem Bereich unterstützt das Land die Imker finanziell sowie durch Forschung und Beratung. Im Rahmen des Programms „Maßnahmen zur Verbesserung der Vermarktungsbedingungen für Bienenzuchterzeugnisse“ stellen Land und EU derzeit jährlich rund 450.000 Euro zur Förderung der Imkerei im Land zur Verfügung. Darüber hinaus fördert das Land das Nahrungsangebot für Bienen durch die Brachebegrünung mit Blühmischungen. „Dadurch wird in Zeiten zunehmenden Maisanbaus das Nahrungsangebot für Bienen und andere Wildinsekten verbessert. Außerdem werden durch Blühstreifen Rückzugsräume geschaffen, die Schutz bieten“, so Minister Bonde. Auch bei der Bekämpfung des Maiswurzelbohrers bekenne sich die Landesregierung zu einer bienenfreundlichen Politik. „Wir haben in diesem Jahr für Baden-Württemberg zur Bekämpfung des Käfers, der riesige Schäden verursachen kann, erneut bewusst auf den Wirkstoff Clothianidin verzichtet. Stattdessen bekämpfen wir den Schädling auf natürliche Weise über die Fruchtfolge“, betonte Bonde. Das bienengiftige Pflanzenschutzmittel hatte 2008 ein massives Bienensterben in der Rheinebene ausgelöst, 12.000 Bienenvölker waren damals betroffen.
Imkerei
In Baden-Württemberg betreuen rund 17.500 Hobby- und Erwerbsimker etwa 142.000 Bienenvölker. Damit beherbergt der Südwesten etwa ein Fünftel der deutschen Bienenpopulation. Auf der Suche nach Nahrung fliegen die Bienen bis zu fünf Kilometer weit um Nektar und Pollen zu sammeln und Pflanzen zu bestäuben. Bienen sind damit unentbehrlich für den Erhalt vieler Wild- und Kulturpflanzen. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Honig im Land beträgt derzeit etwa 1,3 Kilogramm pro Jahr. Rund 30 Prozent des in Baden-Württemberg verzehrten Honigs stammen aus dem Land. Über 95 Prozent der Imker und Imkerinnen betreiben die Bienenhaltung in ihrer Freizeit.
Quelle: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Fotos, Sabine