Stuttgart – Vorsicht Geldwäsche und gewerbsmäßiger Betrug – Betrüger bieten Nebenjobs im Internet an
Pressemitteilung 03.09.2012 PP Stuttgart
Stuttgart: Die Stuttgarter Polizei ermittelt derzeit in mehreren Fällen gegen Betrügerbanden aus dem osteuropäischen Raum.
In diesem Zusammenhang warnt die Polizei vor allem Bürger aus dem russischen Sprachraum davor, im Internet angebotenen Nebenjobs als Paketversender anzunehmen.
Die aus dem osteuropäischen Raum stammenden Betrügerbanden werben in Deutschland sogenannte Paketversender an. Getarnt als Firmen bieten die Betrüger auf Internetseiten, wie Internet-Verkaufsplattformen oder auf russischsprachigen Portalen, verlockende Jobangebote. Die Jobinteressenten sollen von zu Hause aus Pakete in das Ausland weiter versenden und pro versendetes Paket 20 bis 30 Euro bekommen. Nehmen die Jobsuchenden das Angebot an, bekommen sie per Email einen „Arbeitsvertrag“ zugesandt und werden telefonisch und über E-mail von den Betrügern instruiert. Die Täter sprechen meist gebrochen Deutsch und Russisch. Bald erhalten die Arbeitswilligen die ersten Pakete von deutschen Onlineshops an ihre Wohnanschrift zugesandt. Die
bestellten Waren wurden von den Tätern mit gestohlenen Kreditkartendaten oder ausgespähten Paypalkonten bezahlt.
Diese betrügerisch erlangten Waren – der Warenwert beläuft sich pro Paket auf mehrere Hundert Euro – sollen von den gutgläubigen Paketversendern an Adressen in Osteuropa oder nach Skandinavien weiter versendet werden.
Als miserabel stellt sich die Entlohnung der Nebenjobber heraus, in der Regel bekommen sie von den Betrügern aber gar kein Geld. Gleichzeitig geben die Betrüger die Adressen ihrer Paketversender als Rechnungsadresse für die bestellten Waren an, so dass die ohnehin geprellten Arbeitswilligen auch noch Zahlungsaufforderungen der Online-Händler bekommen und mit zivilrechtlichen Forderungen der betrogenen Onlineshops konfrontiert werden. Da sie – wenn auch unwissend – den Betrügern zuarbeiten, machen sie sich der Geldwäsche mitschuldig und bekommen eine Strafanzeige von der Polizei Als Abschiedsgeschenk hinterlassen die Täter häufig einen Trojaner auf dem Computer der Nebenjobber und spähen auch deren Bankverbindung aus.
Die Betrügerbanden agieren dank der Möglichkeiten des Internet bundes- und weltweit.
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