Landesregierung fördert Projekte zur Einsparung von Versuchstieren in Forschung und Lehre
„Ziel der grün-roten Landesregierung ist es, die Zahl und die Belastung von Tieren, die zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet werden, weiter zu verringern. Wir haben daher für die Förderung der Entwicklung und Anwendung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden für Tierversuche im Jahr 2012 Mittel in Höhe von 400.000 Euro zur Verfügung gestellt“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde anlässlich der Bekanntgabe der Forschungsförderung zum Tierschutz in Stuttgart.
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer: „Auf Tierversuche kann nicht vollständig verzichtet werden, zahlreiche Versuche sind im Rahmen von Sicherheitsprüfungen sogar gesetzlich vorgeschrieben. Deshalb sind Tierversuche im Rahmen der strengen tierschutzrechtlichen Vorschriften zulässig. Gleichwohl will Baden-Württemberg als wichtiger Standort der biomedizinischen Forschung im Bereich der alternativen Methoden Vorbild sein“.
Bauer und Bonde dankten im Vorfeld des Welttierschutztages am 4. Oktober allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich beworben hätten, für ihr Engagement zum Wohl der Versuchstiere. Die Bewertungskommission habe aus den eingereichten Anträgen zwei hervorragende Projekte ausgewählt, die mit modernsten Zellkulturmodellen Tierversuche ersetzen sollen. Damit setze die Landesregierung eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag um.
Geförderte Projekte:
„Funktionstestung von Neuralleistenzellen“
Prof. Dr. Marcel Leist, Doerenkamp-Zbinden Stiftungslehrstuhl für in vitro Toxikologie und Biomedizin, Fachbereich Biologie, Universität Konstanz.
Dieses Projekt soll es ermöglichen, bei der Prüfung von Stoffen auf schädigende Wirkungen auf Fruchtbarkeit und Entwicklung von Embryonen auf Tierversuche zu verzichten.
„Entwicklung eines dreidimensionalen Prostatamodells zur Analyse karzinogener Mechanismen“
Dr. Friederike Gruhl, Institut für Mikrostrukturtechnik (IMT) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Eggenstein-Leopoldshafen.
Das Projekt hat zum Ziel, den Verzicht auf Tierversuche bei der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden gegen Prostatakrebs zu ermöglichen.
Quelle: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg / Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg