Sitzung des Denkmalrats 2012 mit Staatssekretär Ingo Rust als Vertreter der obersten Denkmalschutzbehörde
Fachlicher Austausch über aktuelle Fragen der Denkmalpflege unter Vorsitz von Regierungspräsident Johannes Schmalzl am 2. Oktober 2012 in Esslingen
Am heutigen Dienstag, den 02. Oktober 2012, fand die diesjährige Sitzung des Denkmalrates im Regierungsbezirk Stuttgart statt. Auf Einladung von Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger tagt das Gremium unter dem Vorsitz von Regierungspräsident Johannes Schmalzl in diesem Jahr in Esslingen im Alten Rathaus. Die jährliche Sitzung dient dem Austausch über aktuelle Denkmalfragen in der Region. An der diesjährigen Sitzung im Alten Rathaus von Esslingen, die mit einer Besichtigung des Dekanatsgebäudes und der Burgstaffeln begann, nahm Staatssekretär Ingo Rust MdL vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft als Vertreter der obersten Denkmalschutzbehörde teil.
Info, RP Stuttgart
Dem Denkmalrat gehören neben den Vertretern der Denkmalschutzbehörden weitere Vertreter aus den kommunalen Landesverbänden und den Kirchen, aus dem Kreis der Denkmaleigentümer sowie die staatliche Hochbauverwaltung und weitere Experten an, die mit den Fragen des Denkmalschutzes vertraut sind. Einmal im Jahr tritt der Denkmalrat im Regierungsbezirk zusammen und berät über Fragen von grundsätzlicher Bedeutung.
Staatssekretär Ingo Rust betonte: „Wir möchten in Baden-Württemberg den lebendigen Umgang mit Denkmalen weiter fördern, um der Vielfalt der Denkmalpflege gerecht zu werden. Baden-Württemberg besitzt mit rund 90.000 Bau- und Kunstdenkmalen und über 60.000 bekannten archäologischen Denkmalen eine nachhaltige Kulturlandschaft, die ihresgleichen sucht. Der fachliche Austausch der mit der Denkmalpflege betrauten Experten und Institutionen ist dafür von zentraler Bedeutung.“, sagte Rust.
Regierungspräsident Johannes Schmalzl erläuterte, dass der diesjährige Themenschwerpunkt auf der Energiewende und ihren Auswirkungen auf die Denkmalpflege liege. Wichtige Aspekte seien das neue Landesplanungsgesetz sowie das beim Regierungspräsidium neu angesiedelte Kompetenzzentrum Energie. Auch der Ausbau der erneuerbaren Energie in Form von Windkraft, Freiflächenphotovoltaik oder Biogas stellten die Denkmalpflege genauso vor Herausforderungen wie die energetischen Verbesserungen an nicht nur landeseigenen denkmalgeschützten Gebäuden. Nicht zuletzt werde auch über die jeweils neue Rechtssprechung zu diesen Fragen diskutiert, so Schmalzl, der abschließend auch die Bedeutung des fachlichen Austausches der behördlichen Denkmalpflege mit Vertretern von Kirchen, Verbänden und Eigentümern sowie weiterer fachlich beteiligter Personen betonte. Ziel sei es, in zentralen Fragen eine einheitliche Linie zu finden. Mithin lebe der Denkmalschutz von einem kooperativen Miteinander aller Beteiligten.
Oberbürgermeister Dr. Zieger freute sich, dass sich der Denkmalrat im Regierungsbezirk Stuttgart für die Stadt Esslingen als Sitzungsort der Jahrestagung entschieden hat. „Mit ihren 720 Denkmalen und über 10 jährigen positiven Erfahrungen mit der Gesamtanlagenschutzsatzung für 88 Hektar der Innenstadt bietet Esslingen einen reichen Erfahrungsschatz im Umgang mit Erhalt, Pflege und den unterschiedlichen Anforderungen an Denkmal- wie Klimaschutz der historischen Bauten in ihrem urbanen Kontext“, betonte Zieger. Gemeinsam mit den Kulturdenkmalen schaffe das Instrument der Gesamtanlagenschutzsatzung die notwendigen Rahmenbedingungen zum Erhalt der städtebaulichen Entwicklung, der räumlichen Beziehungen und der historischen Fassadengliederungen aller erhaltenswerten Gebäude in einer Stadt“, so der OB. Zugleich unterstrich Zieger die breite lokale Identifikation der Bürgerschaft mit ihrem baukulturellen Erbe.
Allgemeine Informationen zur Denkmalpflege finden sich unter externer Link Denkmalpflege-BW.