Stuttgart immer familienfreundlicher
„Stuttgart wird als immer familienfreundlicher wahrgenommen“, freut sich Thomas Schwarz, Leiter des Statistischen Amtes, und bezieht sich damit auf eine statistische Analyse der aktuellen Familienstrukturen in Stuttgart, die im Monatsheft 11/2012 des Statistischen Amtes erschienen ist. Bei der Bürgerumfrage 2011 haben 46 Prozent der Bürgerinnen und Bürger die Stadt Stuttgart als familienfreundlich bezeichnet – mehr als je zuvor bei allen Bürgerumfragen (1997 bis 2011).
Von den 303 000 Privathaushalten in Stuttgart war Ende 2011 die Mehrzahl Einpersonenhaushalte (51 Prozent). Nur in 18 Prozent der Privathaushalte (54 000) leben Kinder unter 18 Jahren, so der Autor der Studie, Robert Gunderlach, Leiter des Sachgebiets Sozialstatistik. Im Durchschnitt hatten diese Familienhaushalte 1,63 Kinder. Zu 80 Prozent bestehen Familienhaushalte aus Ehepaaren mit Kindern und zu 20 Prozent aus Alleinerziehenden mit Kindern. Als Alleinerziehende leben in neun von zehn Fällen Mütter. Vorherrschend ist dabei die Ein-Kind-Familie – bei alleinerziehenden Vätern zu Dreiviertel und bei alleinerziehenden Müttern zu Zweidrittel.
Das seit 2007 eingeführte Bundeselterngeld erfreut sich steigender Beliebtheit in Stuttgart. 31 Prozent der Väter von im Jahre 2010 in Stuttgart geborenen Kindern beanspruchten Elterngeld (2008: 24 Prozent; 2009: 29 Prozent).
Von den 54 000 Familien mit Kindern unter 18 Jahren in Stuttgart sind fast ein Drittel (30 Prozent; 16 000 Familien) ausländisch. In 44 Prozent der ausländischen Paarfamilien lebt nur noch ein minderjähriges Kind im Haushalt (bei den deutschen Paarfamilien: 48 Prozent). Der Trend bei ausländischen Familien geht demnach auch eindeutig hin zur Ein-Kind-Familie.
Interessant ist die Verteilung der verschiedenen Familientypen innerhalb des Stadtgebiets. So wohnen zwei Drittel der Alleinerziehenden in den fünf Innenstadtbezirken, wo fast jede vierte Familie (22 Prozent) eine Familie mit alleinerziehender Mutter oder Vater ist. In den 18 Stadtbezirken der äußeren Stadtbezirke hingegen konzentrieren sich die Paarfamilien. Hier leben sieben von zehn Stuttgarter Paarfamilien mit minderjährigen Kindern.
Zum Jahresende 2011 lebten in Stuttgart 88 144 Kinder unter 18 Jahren (plus 0,3 Prozent gegenüber Vorjahr). Die Mehrzahl dieser Kinder (57 Prozent) besitzen einen Migrationshintergrund, das heißt, sie haben entweder eine ausländische Staatsbürgerschaft oder mindestens ein Elternteil, das zugewandert ist oder eine ausländische Staatsbürgerschaft hat. Insgesamt beträgt der Anteil von Einwohnern mit Migrationshintergrund in Stuttgart 40 Prozent. Die meisten Kinder mit Migrationshintergrund leben in den Stadtbezirken Bad Cannstatt (7717), Ost (4151) und Zuffenhausen (4236).
Das Monatsheft 11/2012 ist zum Preis von 4 Euro erhältlich beim Statistischen Amt, Eberhardstraße 39, 70173 Stuttgart, Telefon 216-98587, Fax 216-98570, E-Mail komunis(at)stuttgart.de, service.stuttgar/services/komunis.
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