Stadt kämpft gegen Verkehrslärm
Lärm ist, subjektiv gesehen, zuerst einmal ein als unangenehm empfundener Schall. Als Dauerbelastung jedoch kann Lärm zu Stress und letztendlich auch zu gesundheitlichen Problemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Bei einer permanenten Belastung ab 60 Dezibel erhöht sich dieses Risiko deutlich.
Die Landeshauptstadt Stuttgart hat deshalb im Jahr 2007 eine erste und 2012 eine aktuelle, zweite Lärmkartierung auf ihrer Gemarkung durchgeführt. Dabei wurden die hohen Lärmbelastungen gemessen und auf einer Karte farbig dargestellt. Das städtische Amt für Umweltschutz hat dazu alle Straßen mit einer täglichen Verkehrsbelastung von mehr als 3 000 Kraftfahrzeugen, alle Stadtbahnstrecken sowie ausgewählte Industrieanlagen und den Hafen erfasst. Dabei zeigte sich erneut, dass der Straßenverkehr mit Abstand die höchsten permanenten Lärmbelastungen verursacht. In Stuttgart leben rund 16 000 Menschen in Gebieten mit einem nächtlichen Schallpegel von durchschnittlich über 60 Dezibel und 40 000 in Gebieten mit über 55 Dezibel.
Der 2009 auf Grund der ersten Kartierung erstellte Aktionsplan listet 22 inzwischen umgesetzte Hauptmaßnahmen gegen den Verkehrslärm auf: Von der Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs und Fahranreizen, wie etwa dem Kombiticket bei allen Großveranstaltungen im Neckarpark, bis zu Durchfahrtsverboten für große Lastkraftwagen, Um- und Rückbau von Straßen sowie der Verwendung leiserer Fahrbahnbeläge reicht der vielfältige Aktionskatalog.
Zwei erfolgreiche Beispiele: Die Lärmschutzwand an der B 10/27 in Zuffenhausen wurde um 2,5 Meter aufgestockt – dadurch konnte die Belastung der Anwohner um bis zu acht Dezibel verringert werden. Ein lärmoptimierter Asphalt in der Robert-Koch-Straße in Vaihingen hat den Lärmpegel um zwei bis vier Dezibel verringert.
Lärmkarten und das aktuelle Faltblatt zur Lärmkartierung in Stuttgart unter stadtklima-stuttgart und liegt dem Amtsblatt Nr. 5 bei.
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