Bundesweites Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ gestartet
Sozialministerin Katrin Altpeter begrüßt die heutige Freischaltung eines bundesweiten Hilfetelefons für von Gewalt betroffene Frauen. „Das Hilfetelefon ergänzt das vielfältige Angebot für Frauen in Notsituationen in Baden-Württemberg und wird eng mit lokalen Projekten und Anlaufstellen verzahnt“, sagte die Ministerin in Stuttgart. Mit der neuen Hotline gibt es in Deutschland zum ersten Mal ein rund um die Uhr freigeschaltetes Angebot der Erstberatung und Weitervermittlung an Beratungsangebote vor Ort. „Die betroffenen Frauen haben künftig eine zentrale Telefonnummer, die sie anrufen können. Dort können sie unkompliziert einen ersten Kontakt herstellen und erfahren, wo man ihnen in ihrer Gegend weiterhelfen kann. Die Hotline ist kostenlos, rund um die Uhr erreichbar und die Mitarbeiterinnen sind mehrsprachig. Anonymität und Vertraulichkeit der Gespräche sind selbstverständlich“, betonte die Ministerin. Sie sei sicher, dass das Hilfetelefon die Situation für von Gewalt betroffene Frauen deutlich verbessern wird.
Um jeder Frau in einer Notlage genau die Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigt, will die Ministerin die bestehenden Hilfe- und Unterstützungsangebote in Baden-Württemberg verbessern. Deshalb hat sie einen Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen in Auftrag gegeben, den ihr Ministerium zusammen mit Verbänden und Organisationen zurzeit erarbeitet. Dabei wird das bestehende Angebot von Beratungsstellen und Frauen- und Kinderschutzhäusern in Baden-Württemberg untersucht. „Wir prüfen, ob wir den betroffenen Frauen und Kindern mit den bestehenden Hilfs- und Unterstützungsangeboten ausreichend Schutz bieten oder ob wir etwas verbessern müssen“, erklärte Altpeter. „Ein wichtiger Baustein in unseren Planungen ist eine niedrigschwellige und jederzeit verfügbare Anlaufstelle, um damit notleidenden Frauen einen schnellen und unkomplizierten Zugang in das Hilfesystem zu ermöglichen“, sagte Altpeter. Diese Stelle sei mit dem bundesweiten Hilfetelefon geschaffen worden.
Die Ministerin wies darauf hin, dass auch in Baden-Württemberg noch immer zu viele Frauen und Kinder Opfer häuslicher Gewalt werden. Im Jahr 2011 wurden laut Polizeilicher Kriminalstatistik 5.963 Frauen Opfer häuslicher Gewalt. Ein aktueller Bericht der Bundesregierung mache zwar deutlich, dass es insgesamt ein dichtes und ausdifferenziertes Netz an Unterstützungseinrichtungen gebe. Dennoch zeige der Bericht, dass das System verbessert werden muss. Neben der niedrigschwelligen Unterstützung in akuten Notsituationen gehe es darum, den Frauen Wege aus der Gewalt aufzuzeigen und sie zu ermutigen, sich Informationen und Unterstützung zu holen. „Mit dem Landesaktionsplan schaffen wir in Baden-Württemberg die Voraussetzungen dafür, dass jede Frau tatsächlich die Hilfe findet, die sie in ihrer persönlichen Notlage braucht“, so die Ministerin.
Quelle: Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren