Das Rennen ist eines der lustigsten und wildesten Spektakel im Tübinger Veranstaltungskalender.
Das erste Stocherkahnrennen fand im Jahre 1956 mit sechs Kähnen statt. Jedes Jahr nehmen einige tausend Zuschauer teil, um die rund 40 Kähne lautstark anzufeuern.
Wer zuschauen will, sichert sich frühzeitig einen der Logenplätze auf der Platanenallee oder auf der Neckarbrücke, um von dem einstündigen Rennen so viel wie möglich zu sehen. Bevor es losgeht, präsentieren sich die achtköpfigen Teams dem Publikum in fantasievollen Kostümen. Dem Gewinner unter den stolzen Kreuzrittern, niedlichen Schlümpfen, Mönchen, Supermännern oder Ölscheichs winkt ein Sonderpreis.
Vom Start bis zum Ziel sind auf der rund zwei Kilometer langen Strecke einige Schikanen zu überwinden. Stocherkähne und -stangen krachen aufeinander und unentwirrbare Bootsknäuel entstehen, während die eine oder andere Besatzung ihren Kahn bereits wasserschöpfend vor der Havarie zu retten versucht. Es wird geschrien, gekämpft und gelacht.
Die Sieger erhalten den Wanderpokal und ein Fass Bier. Die Verlierer müssen nicht nur das nächste Stocherkahnrennen ausrichten, jeder muss unter dem frenetischen Beifall der Zuschauer einen halben Liter Lebertran trinken – einer der Höhepunkte des Festes, der den Verlierer zum heimlichen Sieger macht.