Stadtbäume im Blick behalten – Bei neuen Bauvorhaben in der Innenstadt muss Baum- bilanz eingehalten werden!
Antrag der Stadträtinnen/Stadträte – Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN
Es ist heute im Stuttgarter Gemeinderat breiter Konsens, dass Bäume in unserer Stadt, und insbesondere in der Stuttgarter-Mitte, unverzichtbare positive Auswirkungen auf die Lebens- und Aufenthaltsqualität haben. Es ist ebenso Konsens, dass ältere Bäume mit dichter Krone überproportional mehr Schatten und mehr Luftfeuchtigkeit spenden, mehr Feinstaub binden und auch einen höheren ökologischen Wert aufweisen als neu gepflanzte Ersatzbäume.
Deswegen wird bei Bauprojekten in der dichten Innenstadt ein Ersatzschlüssel von 2:1 angewendet.
Umso erstaunlicher ist es, dass immer wieder Bauprojekte beschlossen werden, die am der Ende der Planung doch die eingeforderte Baumbilanz nicht vorweisen können.
Ein aktuelles und bedauerliches Beispiel ist das Quartier am Karlsplatz, bei dem erst jetzt bekannt gegeben wurde, dass aufgrund von unterirdischen Leitungen in der Dorotheenstraße nicht einmal die im Plangebiet entfallenden Bäume im Plangebiet ersetzt werden können.
In diesem Stadium der Planung ist nur noch Bedauern möglich. Aber wir können und wollen solche Tatsachen nicht weiterhin Achselzuckend in Kauf nehmen!
Daher beantragen wir:
Für alle Bauprojekte wird von der Verwaltung – als verbindliche Standardprüfung im Rahmen des Bebauungsplans – detailliert dargestellt, welche technisch und wirtschaftlich realisierbaren Ersatzbaumstandorte im Plangebiet vorhanden sind, damit Architekten und auch die Gemeinderäte schon früh im Verfahren unsere Stadtbäume im Blick behalten können.
Unterzeichnet:
Anna Deparnay-Grunenberg – Peter Pätzold
Archivfotos, Klaus