Stuttgart 21: Brandschutz im Tiefbahnhof – Wo bleibt das neue und funktionierende Konzept?

Antrag der Stadträtinnen/Stadträte – Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN

DB-Netz-Notfallzug-S-Hbf-(1In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik sowohl am 26.02.2013 als auch am 11.06.2013 wurde der Bericht zum neuen Brandschutzkonzept inklusive der Stellungnahme der Feuerwehr angekündigt. Am 11.06.2013 wurde sogar die Aussicht auf eine Behandlung noch vor der Sommerpause gestellt.
Leider wurde bisher kein aktuelles Konzept für den Brandschutz und das Rettungswesen im neuen Tiefbahnhof und den angeschlossenen Tunnelanlagen vorgelegt. Aber anscheinend wurde an dem Konzept gearbeitet, denn die neuen virtuellen Darstellungen des Tiefbahnhofs beinhalten jetzt Fluchttreppenhäuser.
Diese Fluchttreppenhäuser sind vielleicht eine Lösung – aber sie führen auch zu einer Verkleinerung der Fläche der Bahnsteige und führen zusätzliche Engstellen im Bereich zwischen Bahngleisen und Treppenhäuser ein. Dies wird wiederum zu einer Beeinflussung beim Personenstrom führen müssen.
Von Belang für den Brandschutz sind auch die geplanten Entrauchungsbauwerke. Das Netzwerk Killesberg, das Umweltamt und auch die Branddirektion hatten Bedenken gegen den Alternativ-Standort am Wartberg angemeldet. Eingewendet wurde u. a., dass der Standort zu weit entfernt ist vom geplanten Tiefbahnhof, um diesen wirkungsvoll zu entrauchen. Diese Kritik hat sich mittlerweile bestätigt und die Bahn ihren Antrag für den alternativen Standort zurückgezogen, weil sich die Wirksamkeit der Entrauchung der Tunnel in der beantragten Weise nicht im geforderten Maß nachweisen ließ. Somit ist die Frage nach dem Standort und der Größe des Entrauchungsbauwerks derzeit ungeklärt.

Wir beantragen daher:
1. Die Verwaltung fordert die Bahn auf, die neuen Planungen zum Thema Brandschutz und Rettungswesen für Stuttgart 21 im Bereich des Tiefbahnhofs und der angeschlossenen Tunnelanlagen direkt nach der Sommerpause im Ausschuss für Umwelt und Technik vorzustellen.
2. Ebenfalls dargestellt werden sollen von der Bahn die Entrauchungskonzepte und –bauwerke der an den Tiefbahnhof angeschlossenen Tunnelröhren.
3. Die Verwaltung stellt die Stellungnahme der Branddirektion Stuttgart zu den aktuellen Planungen der Bahn dar.
4. Ebenso wird dargestellt, wie sich die jetzt geplanten Fluchttreppenhäuser auf das Thema Personenstrom, Entfluchtung und Kapazität der Bahnsteige auswirken.

Unterzeichnet:

Peter Pätzold – Clarissa Seitz

Foto, Archiv Stratkon

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