Am Montag landesweiter Streik an den Tages- zeitungen für faire Gehalts- und Honorar-Er- höhungen
ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – Landesbezirk Baden-Württemberg Stuttgart, 4. Oktober 2013
Am Montag, dem 7. Oktober 2013, legen Redakteure, Pauschalisten und Freie an den Tageszeitungen in Baden-Württemberg erstmals in der bundesweit laufenden Honorar- und Gehaltsrunde landesweit die Arbeit nieder. Die Verhandlungsführer von ver.di / Deutsche Journalisten und Journalistinnen-Union (dju), der stellvertretende ver.di Vorsitzende Frank Werneke, sowie Kajo Döring vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV), sprechen auf einer zentralen Kundgebung im Stuttgart Kunstverein ab 13.00 Uhr. Um 12.00 Uhr wird mit einem Flashmob am „Igelbrunnen“ an der Marschallstraße der Streiktag eingeläutet. Auch aus Frankfurt werden streikende Journalisten der „Frankfurter Neuen Presse“ an der Streikveranstaltung teilnehmen.
Damit reagieren die Beschäftigten der Zeitungen auf den Bundesverband deutscher Zeitungsverleger (BDZV), der in den zwei bisherigen Verhandlungen klar gemacht hat, einen Großteil der Mitarbeiter in den Redaktionen auf Jahre hinaus von Gehaltserhöhungen ausschließen zu wollen und zugleich beabsichtigt, weitere Abstriche im Manteltarifvertrag mit einem sogenannten „Umbau“ und Veränderungen im Volontärstarifvertrag anzustreben.
„Der Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger in Baden-Württemberg hat es in der Hand, für eine rasche und faire Gehaltserhöhung für alle in seinem Bundesverband zu sorgen, um sich danach einer wirklichen Reform der Tarifverträge ohne weiteren Abbau widmen. Missachtet er die Signale seiner Redakteurinnen, Pauschalisten und freien Journalisten wie im Jahre 2011 wird es leider wieder zu einer langen Tarifauseinandersetzung mit vielen Streiks und Aktionen in Lande kommen. DJV und dju in ver.di in Baden-Württemberg werden keinen Abstrichen im Tarifwerk zustimmen. Qualität in der Zeitung und die Zukunft der Zeitung können nur mit fairen Arbeitskonditionen garantiert werden“, erklärte Gerd Vohs, ver.di Landesfachbereichsleiter Medien: „Ein viertes Mal werden die in den Redaktionen Beschäftigten keine Abstriche hinnehmen.“
Die bundesweiten Verhandlungen werden am kommenden Mittwoch in Berlin fortgesetzt. Die Deutsche Journalistinnen – und Journalisten-Union (dju) in ver.di fordert für Pauschalisten, Freie, Festangestellte sowie Volontärinnen und Volontäre eine Erhöhung von Gehältern und Honoraren bzw. Honorarpauschalen um 5,5 Prozent. Zudem sollen die Tarifverträge künftig auch für Journalistinnen und Journalisten gelten, die überwiegend für Onlineseiten oder auf Mobilgeräten verbreitete Publikationen der Zeitungsverlage arbeiten und die Ausbildungsbedingungen den crossmedialen Produktionsbedingungen angepasst werden.
Die Arbeitgeber haben bisher statt einem Angebot eine Indexierung und damit eine faktischen Regionalisierung der Bezahlung vorgeschlagen, die zu einem dauerhaften Auseinanderdriften der Gehaltshöhen und weiteren Reallohnverlusten für viele Jahre führen würde.
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Archivfoto, (2.08.2011) Klaus