Tarifkonflikt Einzelhandel – 7. Verhandlungs- runde am kommenden Mittwoch
ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – Landesbezirk Baden-Württemberg Stuttgart, 2.12.2013
Die am 12. November unterbrochenen Tarifverhandlungen des Einzelhandels Baden-Württemberg werden am 4. Dezember in Korntal-Münchingen in 7. Runde fortgesetzt. Darauf verständigten sich Arbeitgeberseite und Gewerkschaft ver.di.
Mittels Sondierungen in kleinerem Kreis haben die Tarifparteien in den vergangenen Wochen versucht, mögliche Lösungswege aus dem seit nunmehr acht Monaten andauernden Tarifkonflikt auszuloten. Die hier gefundenen Ansätze sollen am kommenden Mittwoch in großer Runde verhandelt werden.
ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Franke: „Wir haben den Arbeitgebern Vorschläge gemacht, um zu einem baldigen Tarifabschluss zu Löhnen und Gehältern zu kommen. Manteltarif- und Strukturfragen können dann ab dem kommenden Jahr in Ruhe verhandelt werden. Jetzt müssen sich auch die Arbeitgeber bewegen. Andernfalls steht dem Einzelhandel eine unruhige Weihnachtszeit bevor.“
Die Streiks im Einzelhandel dauern unvermindert an. Bis zum Verhandlungstermin wird landesweit und in vielen Betrieben gestreikt werden.
Seit Ende März ist der Tarifvertrag über Löhne und Gehälter im Einzelhandel ausgelaufen, zudem wurde der Manteltarifvertrag von den Arbeitgebern gekündigt. Sechs Verhandlungsrunden blieben bislang ergebnislos.
Die Arbeitgeber machen eine Entgelterhöhung von folgenden Verschlechterungen abhängig:
• Niedrigere Eingruppierung für Kassiererinnen an Verbrauchermarktkassen
• Streichung der Kassierzulage
• Einführung einer neuen, niedrigeren Entgeltgruppe für „Hilfstätigkeiten“ wie Warenverräum- ung und Auffülltätigkeiten
• Streichung der Spätöffnungs- und Nachtzuschläge für diese Tätigkeiten
• Weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten
• Streichung des Zuschlages für das Zuendebedienen nach dem Arbeitszeitende.
ver.di fordert die Wiederinkraftsetzung des Manteltarifvertrages und kräftige Entgelterhöhungen. Die Gehälter und Löhne sollen um einen Euro pro Stunde erhöht werden. Auszubildende sollen 90 Euro mehr im Monat erhalten. Zudem soll das tarifliche Mindesteinkommen auf 1800 Euro im Monat angehoben werden.
Die Verhandlungen beginnen um ca. 10 Uhr 30 im Abacco-Hotel in Korntal-Münchingen.