Rund 350 Zeitungsjournalisten streiken mit Druckern und Verlagsangestellten im Großraum Stuttgart/Ludwigsburg für faire Lohn- und Gehaltserhöhungen
ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – Landesbezirk Baden-Württemberg Stuttgart, 21. Februar 2014
Das Druckzentrum der Südwestdeutschen Medien-Holding in Stuttgart ist heute Zentrum des Tarifkampfes. Rund 350 Pauschlistinnen und freie Journalistinnen treffen sich am Freitag-Mittag im Großraum Stuttgart/Ludwigsburg, um gemeinsam mit Druckern und Verlagsangestellten für faire Lohn- und Gehaltserhöhungen zu streiken. Aus Tübingen, Reutlingen und Oberndorf werden streikende Journalistinnen und Journalisten zur Kundgebung in Stuttgart-Hoffeld erwartet. In Ludwigsburg treffen sich Journalisten und Verlagsangestellte aus der Umgebung.
Die streikenden Druck- und Verlagsangestellten erwarten von ihren am 12. März terminierten Lohn- und Gehalts-Tarifverhandlungen ein besseres Angebot. Bei den Zeitungsjournalisten geht es um die Abwehr von weiteren finanziellen Einbußen. Der BDZV fordert mindestens die Halbierung des Urlaubsgeldes und des 13. Monatsgehaltes, weniger Urlaubstage, eine schlechtere Gehaltsentwicklung mit bis zu 900 Euro Minus und Beteiligung der Langzeitkranken an der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall durch Gehaltsverzicht.
Gestern waren bereits weit über 400 streikende Redakteure und Redakteurinnen, Pauschalisten und freie Journalistinnen in Tübingen auf dem Holzmarkt zur Demonstration und Kundgebung zusammengekommen, um zu dem heute in Berlin stattfindenden Spitzengespräch zwischen BDZV, dju in ver.di und DJV von den Verlegern die Verhandlungsbereitschaft ohne weitere Abstriche an der bisherigen Tarifsubstanz zu erreichen. Zum Streik aufgerufen waren Mannheimer Morgen, Fränkische Nachrichten, Stuttgarter Zeitung, Backnanger Kreiszeitung, Stuttgarter Nachrichten, Badische Zeitung, Reutlinger General-Anzeiger, Schwäbisches Tagblatt, Südwestpresse Ulm, Heidenheimer Zeitung/ Heidenheimer Neue Presse, Nürtinger Zeitung, Waiblinger Kreiszeitung, Metzinger-Uracher Volksblatt, Reutlinger Nachrichten, Alb Bote Münsingen, Ludwigsburger Kreiszeitung, Heilbronner Stimme, Südwestpresse Ehingen, NWZ Göppingen, Leonberger Kreiszeitung, Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, Schwarzwälder Bote,
Redaktionsgesellschaft und Hohenloher Tagblatt in Crailsheim.
Die Haltung des BDZV ist nach Auffassung von Mediensekretär Gerhard Manthey der dju in ver.di nicht mehr nachvollziehbar: „Über zehn Jahre haben bei den Journalisten die Tariferhöhungen unterhalb der Inflation gelegen, gleichzeitig gab es massive finanzielle Einbußen in den Gehaltsstrukturen. In zehn Gesprächsrunden sind wir seit April 2013 noch keinen Schritt weiter gekommen. Die Verleger wollen weiterhin von den Redakteuren, Pauschalistinnen und freien Journalistinnen finanzielle Zugeständnisse, von denen sie dann wiederum einen Bruchteil zurückgeben würden. Billigredakteure haben Billigzeitungen zur Folge. Die Streikenden erwarten keine Abstriche bei den Tarifverträgen, ein Plus im Geldbeutel und faire Verhandlungen oder Entscheidungen ihrer Tarifgremien über Alternativen.“