Der weltweit führende Post- und Logistikkonzern, Deutsche Post DHL, hat im ersten Quartal 2014 seine Erlöse weiter gesteigert und das Ergebnis wiederum erhöht. Mit knapp 13,6 Milliarden Euro lagen die Umsätze in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres um gut 1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bereinigt um negative Währungseinflüsse und weitere anorganische Effekte fiel der Umsatzanstieg mit über 5 Prozent deutlich höher aus. Diese Entwicklung ist Ausdruck der starken Marktposition des Konzerns und seiner Unternehmensbereiche in den weltweiten Wachstumsmärkten, die zu Erlössteigerungen in allen vier Divisionen geführt hat. Aufgrund der gestiegenen Rentabilität konnte das Unternehmen auch sein operatives Ergebnis weiter verbessern: Das Konzern-EBIT stieg im ersten Quartal 2014 um gut 2 Prozent auf 726 Millionen Euro. Auch der Konzerngewinn entwickelte sich zum Jahresauftakt positiv und lag mit 502 Millionen Euro leicht über dem Niveau des Vorjahres.
„Wir haben uns im ersten Quartal sehr gut behauptet“, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL. „Trotz negativer Währungseffekte sowie weiterhin fehlender nennenswerter konjunktureller Impulse sind wir weiter profitabel gewachsen und haben einen den Rahmenbedingungen und unseren eigenen Erwartungen entsprechend guten Start in das Jahr 2014 hingelegt. Weil wir kontinuierlich und konsequent an uns und der Umsetzung unserer Ziele arbeiten, liefern wir auch in einem herausfordernden Umfeld zuverlässig, was wir unseren Kunden und Investoren versprochen haben.“
Ausblick: Ergebnisprognose bestätigt
Für das Jahr 2014 rechnet der Konzern mit einer allenfalls geringen Zunahme der globalen konjunkturellen Dynamik. Dennoch erwartet das Unternehmen auch im laufenden Jahr eine Fortsetzung des positiven Ergebnistrends und einen Anstieg des Konzern-EBIT auf 2,9 Milliarden Euro bis 3,1 Milliarden Euro. Während der prognostizierte Beitrag des neu benannten Unternehmensbereichs Post – eCommerce – Parcel (PeP, ehemals BRIEF) bei rund 1,2 Milliarden Euro liegt, rechnet das Unternehmen für die DHL-Divisionen mit einer weiteren Ergebnisverbesserung auf 2,1 Milliarden Euro bis 2,3 Milliarden Euro. Zudem hat es sich der Konzern zum Ziel gesetzt, den Aufwand des Bereichs Corporate Center/Anderes im Jahr 2014 auf unter 400 Millionen Euro zu reduzieren. Darüber hinaus soll die im laufenden Jahr zu zahlende Dividende für das Geschäftsjahr 2013 wieder durch den Free Cashflow abgedeckt werden.
Auch über das laufende Jahr hinaus rechnet der Konzern mit einer Fortsetzung des Gewinnwachstums. Für den Zeitraum 2013 bis 2020 strebt das Unternehmen – ausgehend vom EBIT des Jahres 2013 in Höhe von 2,86 Milliarden Euro und bei unveränderter Gültigkeit des Zwischenziels von 3,35 Milliarden Euro bis 3,55 Milliarden Euro für 2015 – ein Ergebniswachstum im Konzern von durchschnittlich mehr als 8 Prozent pro Jahr an. Dabei sollen die DHL-Divisionen zum Umsatzwachstum und dem deutlichen Profitabilitätsanstieg mit rund 10 Prozent durchschnittlichem EBIT-Zuwachs pro Jahr auch weiterhin am stärksten beitragen. Für den PeP-Bereich hat sich der Konzern eine jährliche Verbesserung des operativen Gewinns von im Schnitt etwa 3 Prozent zum Ziel gesetzt. Der Aufwand für den Bereich Corporate Center/Anderes soll bis zum Jahr 2020 auf weniger als 0,5 Prozent des Konzernumsatzes begrenzt werden.
Erstes Quartal 2014: Profitabilität verbessert
Nachdem das Unternehmen im ersten Quartal 2013 einen Umsatz von 13,4 Milliarden Euro generiert hatte, lagen die Erlöse im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres bei 13,6 Milliarden Euro. Bereinigt um die Einflüsse von Währungsschwankungen sowie weiterer anorganischer Effekte sind die Umsätze im Auftaktquartal um über 700 Millionen Euro gestiegen. Das Konzern-EBIT, dessen Entwicklung ebenfalls signifikant durch negative Währungseffekte beeinträchtigt wurde, stieg um gut 15 Millionen Euro auf 726 Millionen Euro (2013: 710 Millionen Euro). Mit einem deutlich zweistelligen prozentualen Anstieg beim operativen Ergebnis war der EXPRESS-Bereich maßgeblicher Treiber für die Profitabilitätsverbesserung des Konzerns. Das Finanzergebnis ging im ersten Quartal von minus 43 Millionen Euro im Jahr 2013 auf minus 79 Millionen Euro in diesem Jahr zurück. Dabei enthielt der Vorjahreswert einen Zinsertrag aus der Auflösung einer Steuerrückstellung. Aufgrund der gestiegenen operativen Ertragskraft des Konzerns und geringerer Steueraufwendungen konnte der Quartalsgewinn dennoch auf 502 Millionen Euro gesteigert werden (2013: 498 Millionen Euro). Dies entspricht einem Anstieg des unverwässerten Ergebnisses je Aktie von 41 Euro-Cent im vergangenen Jahr auf 42 Euro-Cent im Auftaktquartal 2014.
Investitionen: Wachstumsbasis weiter gestärkt
Die Investitionen des Konzerns beliefen sich im ersten Quartal 2014 auf 176 Millionen Euro (2013: 215 Millionen Euro). Bei den DHL-Divisionen – hier lag im ersten Quartal wiederum der Investitionsschwerpunkt des Konzerns – wurde die Plattform für das weitere profitable Wachstum der Logistikbereiche durch Investitionen in die Expansion des Netzwerks, die Wartung der Flugzeugflotte, moderne Lagerhäuser und die neue Global Forwarding IT-Infrastruktur gestärkt. Im PeP-Bereich standen die Investitionsausgaben unter anderem im Zusammenhang mit dem Ausbau der Paketinfrastruktur.
Cashflow: Saisonal übliche Entwicklung
Mit minus 349 Millionen Euro (2013: minus 136 Millionen Euro) spiegelt der Free Cashflow im Auftaktquartal 2014 die übliche saisonale Entwicklung wider: Zum Jahresbeginn belastet regelmäßig die jährliche Vorauszahlung für die Beamtenpensionen an die Bundesanstalt für Post und Telekommunikation, die in diesem Jahr 535 Millionen Euro betrug, den Mittelzufluss des Unternehmens. Der Rückgang des Free Cashflow im Vorjahresvergleich ist größtenteils auf negative Abgrenzungseffekte zurückzuführen, da einige der am Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres gebuchten Investitionen erst im ersten Quartal 2014 zu Auszahlungen geführt haben. Die Nettoverschuldung des Konzerns lag zum Ende des Quartals bei 1,9 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Jahresende 2013 bedeutete dies einen saisonal üblichen Anstieg um 417 Millionen Euro. Dank der erfolgreichen Cash-Generierung in den vergangenen zwölf Monaten konnte die Nettoverschuldung des Konzerns im Vergleich zum ersten Quartal 2013 jedoch um rund 350 Millionen Euro reduziert werden.
Unternehmensbereich Post – eCommerce – Parcel: Weiterhin starkes Wachstum im deutschen Paketgeschäft
Die Umsätze im Unternehmensbereich Post – eCommerce – Parcel stiegen im ersten Quartal 2014 um 3,6 Prozent auf 4 Milliarden Euro (2013: 3,8 Milliarden Euro). Nachdem zu Jahresbeginn Teile des nationalen Paketgeschäfts außerhalb Deutschlands in den Unternehmensbereich Post – eCommerce – Parcel verlagert wurden, wurden die Zahlen für das laufende Geschäftsjahr und für das Vorjahr entsprechend angepasst. In dem im Auftaktquartal 2014 erzielten Erlösanstieg spiegeln sich neben einer leicht höheren Anzahl von Arbeitstagen auch die zu Jahresbeginn erfolgte Portoerhöhung sowie zusätzliche Volumina im Zusammenhang mit der SEPA-Umstellung wider. Haupttreiber für den Umsatzanstieg waren jedoch einmal mehr die deutlich gestiegenen Mengen und Erlöse im deutschen Paketgeschäft. Hier profitiert das Unternehmen unverändert von der starken Marktstellung und seinen innovativen eCommerce-bezogenen Zustelldienstleistungen. Das operative Ergebnis des PeP-Bereichs lag im ersten Quartal mit 398 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres (2013: 397 Millionen Euro). Den verbesserten Umsätzen standen gestiegene Material- und Personalkosten sowie höhere Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Ausbau der Paketinfrastruktur gegenüber.
Unternehmensbereich EXPRESS: Internationales Expressgeschäft wächst stark
Der EXPRESS-Bereich hat seine sehr erfolgreiche Umsatz- und Ergebnisentwicklung auch zu Beginn des Jahres 2014 weiter fortgesetzt. Die berichteten Erlöse stiegen in den ersten drei Monaten von 2,8 Milliarden Euro in 2013 auf 2,9 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Bereinigt um anorganische Effekte und die erheblichen negativen Währungseinflüsse sind die Umsätze um über 8 Prozent noch deutlich stärker gestiegen. Einmal mehr war das starke Wachstum bei den internationalen zeitgenauen Sendungen hauptverantwortlich für die Erlössteigerung. Diese positive Entwicklung ist das Resultat deutlicher Steigerungen bei diesen Produkten in allen Regionen. Vor allem die prozentual zweistelligen Volumensteigerungen in Asien/Pazifik sowie dem Mittleren Osten/Afrika unterstreichen die herausragende Marktposition des Unternehmensbereichs in den Emerging Markets. Das EBIT des Unternehmensbereichs stieg im ersten Quartal 2014 um gut 14 Prozent auf 275 Millionen Euro (2013: 241 Millionen Euro). Neben den höheren Erlösen haben vor allem Effizienzsteigerungen beim Flug- und Bodenbetrieb zu dem Profitabilitätsanstieg beigetragen, der sich auch an der Verbesserung der operativen Marge um 100 Basispunkte auf 9,6 Prozent ablesen lässt.
Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT: Zuwächse bei Seefracht
In einem weiterhin herausfordernden Umfeld sank der Umsatz im Unternehmensbereich GLOBAL FORWARDING, FREIGHT im ersten Quartal 2014 um 2,2 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro (2013: 3,6 Milliarden Euro). Bereinigt um negative Währungseinflüsse sind die Erlöse allerdings um 2,5 Prozent gestiegen. Während die Mengen und Erlöse im Luftfrachtbereich vor allem aufgrund der geringeren Nachfrage einiger großer Kunden aus den Sektoren „Technology“ und „Engineering & Manufacturing“ auf dem Vorjahresniveau lagen, sind die Volumina und Umsätze im Seefrachtbereich dank des erfolgreichen Neugeschäfts zu Jahresbeginn gestiegen. Dennoch ging das EBIT des Unternehmensbereichs im ersten Quartal von 87 Millionen Euro im Vorjahr auf 48 Millionen Euro im Jahr 2014 zurück. Zu diesem Rückgang trugen vor allem die planmäßig gestiegenen Aufwendungen im Zusammenhang mit der neuen IT-Infrastruktur des Unternehmensbereichs und der generelle Margendruck bei.
Unternehmensbereich SUPPLY CHAIN: Umsatz gestiegen
Bei DHL SUPPLY CHAIN stiegen die Erlöse im ersten Quartal 2014 leicht auf 3,5 Milliarden Euro (2013: 3,5 Milliarden Euro). Um negative Währungseffekte sowie den Verkauf nicht zum Kerngeschäft gehörender Tochterunternehmen bereinigt, verbesserten sich die Erlöse jedoch um knapp 7 Prozent oder gut 200 Millionen Euro. Getragen wurde dieses Wachstum von deutlichen Zuwächsen in den Emerging Markets sowie in den „Life Sciences & Healthcare“- und „Automotive“-Sektoren. Das Volumen neu abgeschlossener Verträge mit Neu- und Bestandskunden lag im Auftaktquartal mit 175 Millionen Euro zwar unter dem Vorjahresniveau. Dieser Rückgang ist jedoch größtenteils die Folge der außergewöhnlich hohen Anzahl an Abschlüssen zum Jahresende 2013. Die annualisierte Vertragsverlängerungsrate blieb konstant hoch und unterstreicht damit die weiterhin erfolgreiche Geschäftsentwicklung des SUPPLY CHAIN-Bereichs. Das operative Ergebnis des Unternehmensbereichs lag im ersten Quartal 2014 mit 84 Millionen Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (2013: 83 Millionen Euro). Einer besseren Entwicklung standen vor allem das gedämpfte Marktumfeld in Europa und die Anlaufkosten für gewonnenes Neugeschäft im Wege.
Foto, DP DHL