Herausforderungen an die kommunale Stadtplanung seit 1914
Im 19. Jahrhundert wuchs die Einwohnerschaft von Stuttgart von 20 000 auf 180 000 Personen an. Es entstanden Probleme, die nach neuen Strategien verlangten. Das im Jahr 1914 gegründete Stadterweiterungsbüro sollte sich der neuen Aufgaben annehmen und Lösungen schnell umsetzen können.
Verändertes Stadtbild
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Stadterweiterungsamt vergrößert. Viele Umbauarbeiten in der Stadt mussten realisiert werden. Dringlich war beispielsweise die Überplanung des bisherigen Bahnhofgeländes zwischen der Bolzstraße und dem heutigen Hauptbahnhof. Beim Bau neuer Viertel wurde auf topografische Gegebenheiten Rücksicht genommen und eine aufgelockerte Bauweise verwirklicht (zum Beispiel an der oberen Reinsburg- und der Rotenwaldstraße).
Auch das Drei-Zonen-Prinzip, die Einteilung in Wohn-, Industrie- und aufgelockerte Bereiche, wurde eingeführt und in die neue Ortsbausatzung von 1919 aufgenommen. Die verstärkten Einflussmöglichkeiten der städtischen Baubehörde ermöglichten ein stärkeres Engagement der Stadt im sozialen Wohnungsbau.
Große Aufgaben mussten in den 1920er-Jahren bewältigt werden: Die Stadt wuchs von 6500 Hektar Gemarkungsfläche auf 10 240 Hektar, die Einwohnerzahl von 300 000 auf 380 000. Im Wohnungsbau hatte sich ein starker Nachholbedarf gebildet. Neue Arbeitsplätze waren zu schaffen. Versorgungseinrichtungen wurden verbessert. Das Straßen- und Straßenbahnnetz musste ausgebaut werden. Das Neckarbett wurde teilweise verlegt und kanalisiert. In diesem Zusammenhang entstanden neun Neckarbrücken im Stuttgarter Gemarkungsbereich.
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