PM ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – Landesbezirk Baden-Württemberg
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat sich gestern bei einem Termin in Heidelberg besorgt über den schleppenden Ausbau und die Sanierung der Neckarschleusen gezeigt. Insbesondere kritisierte er die Entscheidung des Bundes, den Fluss nur bis Heilbronn für längere Schiffe befahrbar zu machen.
ver.di unterstützt den Landes- verkehrsminister. Insbesondere mit Blick auf den Wirtschaftsraum am Mittleren Neckar sieht ver.di bei der umweltfreundlichen Wasserstraße Neckar noch deutliche Reserven, die für den wachsenden Güterverkehr genutzt werden müssen. Dazu gehören die Ertüchtigung der Anlagen und der Ausbau auf 135-Meter-Schleusen von Heilbronn nach Plochingen.
„Gerade dann, wenn im Stuttgarter Hafen der Containertransport eine deutliche Steigerung erfährt, darf die Wirtschaftsregion Stuttgart nicht durch marode Schleusen abgehängt werden“, fordert ver.di Landesbezirksleiterin Leni Breymaier.
„Seit Jahren ist die in Bundesverantwortung geführte Wasser- und Schiff- fahrtsverwaltung mit Personalabbau konfrontiert. Dies führte nicht zuletzt dazu, dass notwendige Sanierungsarbeiten ausbleiben oder an Fremdfirmen vergeben werden. Diese sind für die öffentliche Hand in aller Regel teurer als wenn sie durch das fachkundige Personal der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in Eigenregie durchgeführt würden“, so Markus Kling, zuständiger ver.di Sekretär in Baden-Württemberg.
Insbesondere am oberen Neckar (Strecke Heilbronn bis Stuttgart) sind die Anlagen so marode, dass ihre Funktionsfähigkeit gefährdet ist. Der Investitionsstau ist gewaltig und führt dazu, dass noch mehr Güter auf die Straße verlegt oder Transportaufträge mit längerer Zeitbindung an die Bahn vergeben werden, wenn kurzzeitige Schließungen bevorstehen.
Die Anlagen am unteren Neckar sind zwar in einem etwas besseren Zustand, weil die Investitionen besser und fachgerechter verwendet wurden. Dennoch fehlt auch hier das dringend notwendige Fachpersonal, um überfällige Reparaturen und andere Erhaltungsarbeiten durchzuführen. Der Mangel an Ingenieurinnen und Ingenieuren in den Fachbereichen der Ämter, Ähnlichkeiten zum Straßenbau sind nicht auszuschließen, behindern die Bauplanung und –vergabe.
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