Aktuelle Diskussion über Hermann-Hesse-Bahn
Pressemitteilung – Landratsamt Böblingen
Landräte und Fraktionen aus Böblingen und Calw treffen sich noch im Oktober
Landrat Bernhard: „Entscheidung über Beteiligung steht noch nicht an“
Zur Diskussion über die Pläne des Landkreises Calw zur Hermann-Hesse-Bahn treffen sich die Landräte aus Böblingen und Calw und die Vorsitzenden der Fraktionen der beiden Kreistage am 16. Oktober. Dabei wollen beide Seiten über das weitere Vorgehen beraten. Der Landkreis Calw plant, die Bahnverbindung von Calw in den Landkreis Böblingen zu reaktivieren. Der Landrat des Landkreises Böblingen Roland Bernhard fordert vor einer Entscheidung zur Mitfinanzierung des Böblinger Kreistages die Einlösung von Zusagen des Calwer Landratsamtes.
„Eine Entscheidung über eine finanzielle Beteiligung des Landkreises Böblingen an der Hermann-Hesse-Bahn steht noch nicht an“, erklärt Bernhard. „Wir hatten miteinander vereinbart, dass es einen Stresstest geben wird, dessen Rahmenbedingungen durch eine Expertengruppe mit Vertretern der Region Stuttgart, der Kreise und Kommunen festgelegt werden muss. Und der Lärmschutz für die Anwohner muss geprüft werden. Beides ist noch nicht geschehen.“ Dies werde er so auch gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden des Böblinger Kreistages ansprechen. „Zumal auch die Regionalversammlung noch kritische Fragen an das Projekt hat.“
Bernhard wiederholt außerdem seinen Vorschlag, die Hesse-Bahn in einem Stufenkonzept zu realisieren: „Warum nicht zunächst bis Weil der Stadt fahren – diese Verbindung ist völlig unstrittig.“ In einem zweiten Schritt könne später der Ausbau bis Renningen erfolgen; dann nur mit immisionsarmen Elektrofahrzeugen.
Dabei könne dann auch die tatsächliche Fahrgastnachfrage berücksichtigt werden. Zudem wäre genug Zeit, mögliche Probleme des Parallelverkehrs mit der S6 zu untersuchen und Lösungen mit dem Verband Region Stuttgart als Aufgabenträger der S-Bahn zu finden.
Angesichts der hitzigen Debatte mahnt Bernhard wieder zu mehr Sachlichkeit zu kommen: „Es war richtig, dass wir auf meine Initiative hin den Verband Region Stuttgart mit ins Boot geholt haben. Alle Akteure müssen mit an Bord.“ Es helfe aber herzlich wenig, wenn sich die Akteure aus dem Kreis gegenseitig Vorhaltungen machen. „Ich kenne sehr wohl die Grenzen des Landkreises Böblingen und mache mich für dessen Belange stark, aber nur mit guten, sachlich-fundierten Argumenten kommen wir in der Sache zu einer Lösung – nicht mit Vorwürfen.“ Er habe deshalb auf den vereinbarten Termin mit den Fraktionen gedrängt.
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