Feuerwehrübung im Wagenburgtunnel
Feuerwehr führte Übung im Wagenburgtunnel durch
Durch den rd. 820 m langen Wagenburgtunnel fahren täglich rund 28 000 Fahrzeuge. In den Jahren 2000 bis 2003 sowie 2008/2009 hat die Stadt den Sicherheitsstandard des Tunnels deutlich ausgeweitet und dafür rd. 8 Millionen Euro investiert: So wurde ein vorhandener Stollen in 2 Abschnitten zum Fluchttunnel ausgebaut und mit Querschlägen zur Tunnelröhre versehen, sodass die Fluchtwegabstände jetzt zwischen 130 m und 280 m liegen. Die Fluchtwege auf den Bordsteinen im Tunnel sind heute beleuchtet.
Eine lückenlose Kameraüberwachung auch im Fluchttunnel sowie eine automatische Brandmeldeanlage und moderne Funkanlagen für die Einsatz- und Rettungsdienste tragen außerdem zur Sicherheit des Tunnels bei.
Darüber hinaus ist der Tunnel aus Sicherheitsgründen für Gefahrguttransporte gesperrt.
Zusätzlich zu den Sicherheitseinrichtungen im Tunnel ist im Notfall ein schneller und abgestimmter Einsatz von Feuerwehr, Polizei und Tunnelpersonal zu gewährleisten.
Mit dieser Übung wurde insbesondere der Einsatz der Feuerwehr geprobt.
Tunnelanlagen wie beispielsweise Straßentunnel oder Schienentunnel stellen für die Feuerwehren im Brandfall eine besondere Herausforderung dar. Die Einsatzkräfte müssen bei sehr starker Rauchentwicklung oft lange Anmarschwege bis zum eigentlichen Brandherd zurücklegen. Dabei sind die Einsatzkräfte sehr hohen Temperaturen ausgesetzt. Die persönliche Schutzausrüstung des Feuerwehrmannes wiegt über 30 kg! Brandeinsätze in Tunnelanlagen stellen die Einsatzkräfte daher vor besondere physische und psychische Belastungen.
Vorbeugende Brandschutzmaßnahmen sind in Tunnelanlagen sehr wichtig. Ohne vorbeugende bauliche Maßnahmen wie beispielsweise Ventilatoren zur Entrauchung, Brandmeldeanlagen und Funkanlagen wäre eine erfolgreiche Brandbekämpfung nicht nur äußerst problematisch, sondern auch für die Einsatzkräfte höchst gefährlich. Die Branddirektion Stuttgart befindet sich daher in ständiger enger Abstimmung mit dem Tiefbauamt. Für die Tunnel in Stuttgart wurden gemeinsam spezielle Einsatzpläne zur konkreten Vorgehensweise erstellt. Diese Planungen müssen regelmäßig auf ihre Aktualität und eventuelle Optimierungspotenziale überprüft werden.
Hierzu führte die Feuerwehr Stuttgart eine Übung durch. An der Übunge haben die Löschzüge der Feuerwachen 1 und 2 teilnehmen (jeweils 4 Einsatzfahrzeuge und je 12 Einsatzkräfte), sowie der Einsatzführungsdienst (Direktionsdienst).
Angenommen wurde ein Frontalzusammenstoß von zwei PKW im Wagenburgtunnel. Ein PKW beginnt zu brennen, die Insassen können sich selbst befreien. Der zweite PKW liegt nach dem Unfall auf dem Dach, eine Person ist im Fahrzeug eingeklemmt und musste durch die Feuerwehr befreit werden.
Geplant war, eine schnelle und gezielte Brandbekämpfung im Tunnel durchzuführen und dadurch eine zugige Rettung der im PKW eingeklemmten Person zu ermöglichen. Hierzu waren die ersten Einsatztrupps über das Ostportal vorgegangen, die Lage im Tunnel erkunden und dann „gezielt“ den Brand bekämpfen und Menschen retten. Unterstützt wurden diese durch weitere Einsatztrupps, die über das Westportal vorgingen. Dazu wurden unter anderem -Löschtrupps (Stoßtrupps) mit sogenannten Regenerationsatemschutzgeräten eingesetzt. Diese Regenerationsgeräte mit-einer Einsatzdauer von bis zu vier Stunden werden bei der Berufsfeuerwehr Stuttgart auf den Einsatzfahrzeugen mitgeführt und ermöglichen ein weites Vorgehen in großflächig verrauchte Tunnelanlagen.
Pressemeldungen der Landeshauptstadt Stuttgart Tiefbauamt und Branddirektion
Sieh auch CZ Üben für den Ernstfall im Wagenburgtunnel
Einen Beitrag zu 50 Jahre Wagenburgtunnel haben wir ebenfalls im Blog
Fotos, Klaus