„Tracht des Jahres 2014“ ausgezeichnet
Der Deutsche Trachtenverband hat die Tracht des Kirchspiels St. Georgen aufgrund seiner Originalität und Lebendigkeit in allen Altersstufen mit dem europaweit einmaligen Prädikat „Tracht des Jahres 2014“ ausgezeichnet.
„Dem Schwarzwald kommt in diesem Jahr eine besondere Ehre zuteil: Die Landesregierung freut sich darüber, dass der Deutsche Trachtenverband dem Kirchspiel St. Georgen den Titel ‚Tracht des Jahres 2014‘ verliehen hat. Die Tracht des Kirchspiels St. Georgen ist eine lebendige Tracht, die von allen Generationen gerne getragen wird. Die Mitglieder des Trachtenvereins St. Georgen investieren viel Zeit, Fleiß, Phantasie und Hingabe in die Erhaltung von Trachten. Sie leisten so einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung unserer alten Bräuche und tragen gleichzeitig dazu bei, dass unser Land eine lebens- und liebenswerte Heimat ist. Im Namen der Landesregierung gratuliere ich dem Trachtenverein St. Georgen herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, anlässlich eines Empfangs im Neuen Schloss in Stuttgart, bei dem er Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Trachtenverbands, des Landesverbands der Heimat- und Trachtenverbände Baden-Württemberg und des Trachtenvereins St. Georgen begrüßte.
„Es ist eine tolle Anerkennung für den Schwarzwald, dass eine Tracht aus dieser Region diese besondere Auszeichnung erhalten hat. Der Schwarzwald ist ein herausragendes Wahrzeichen Baden-Württembergs – auch im Ausland ist der ‚Black Forest‘ sehr bekannt“, so der Minister. „Die vielen Besucherinnen und Besucher, die alljährlich den Schwarzwald besuchen, kommen wegen der herrlichen Naturlandschaft – den dichten Wäldern, den offenen Tälern und den eiszeitlichen Seen. Sie kommen auch, weil sich ländliche Kultur, Tradition und Brauchtum dort besser erhalten haben als anderenorts“, sagte Bonde.
Der Minister betonte, dass der Trachtenverein St. Georgen mit seinem Kirchspiel ebenso wie die anderen Trachtenverbände im Schwarzwald einen unverzichtbaren Beitrag dazu leisten, Traditionen und Brauchtum im Schwarzwald zu erhalten. „Alte Traditionen und Bräuche im Schwarzwald sind wichtige touristische Botschafter, die unserem Land helfen, sich im Wettbewerb der Regionen zu behaupten“, so Bonde weiter. „Trachten stehen für kulturelle Errungenschaften, die auch heute noch von Bedeutung sind: Sie repräsentieren Kulturgefühl, sie sind ästhetische Kunstwerke von herausragender Qualität, und sie sind Bestandteil einer traditionellen Festkultur. Trachten sind Teil unseres kulturellen Erbes, das ohne das bemerkenswerte Engagement der Trachtenvereine im Land so nicht möglich wäre“, sagte der Minister abschließend.
Tracht des Jahres
Eingeführt wurde die europaweit einmalige Auszeichnung zur „Tracht des Jahres“ im Jahr 2006. Damals wurde die hohenlohisch-fränkische Tracht ausgezeichnet. Die Ehrung zur „Tracht des Jahres 2014“ wurde auf dem Deutschen Trachtentag im Mai 2014 in St. Georgen (Schwarzwald-Baar-Kreis) verliehen. Damit ging dieser Ehrentitel zum zweiten Male nach Baden-Württemberg.
Der Trachtenverein St. Georgen wurde 1907 zur Pflege der heimatlichen Sitten und Bräuche und zur Erhaltung der Schwarzwälder Tracht gegründet. Der Trachtenverein hat rund 200 Mitglieder. Davon sind rund 60 Mitglieder aktive Trachtenträger.
Die St. Georgener Tracht ist die Kleidung, die von den Bauern im Kirchspiel St. Georgen und den umliegenden Gemeinden getragen wurde. Dazu gehören die Orte St. Georgen, Langenschiltach, Buchenberg, Mönchweiler, Schabenhausen, Erdmannsweiler, Weiler, Burgberg, Peterzell, Oberkirnach, Brigach und der evangelische Teil von Tennenbronn. Diese Ortschaften spiegeln das Einflussgebiet des ehemaligen Benediktinerklosters St. Georgen wieder, das 1084 gegründet wurde.
Quelle, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Anmerkung, wirkliche Trachten und keine Fantasie-Kostüme vom Volksfest
Foto, Blogarchiv