Archive for Januar 19th, 2015

Aufruf des Muse-o: Was ist alles „Made in Stuttgart Ost“?

Zum zehnjährigen Jubiläum der Ausstellungen im MUSE-O planen die Verantwortlichen eine ganz besondere Schau; es soll darin um all die Produkte gehen, die einst im Stuttgarter Osten von Industriearbeitern und Handwerkern hergestellt wurden. Dabei brauchen die Ausstellungsmacher Hilfe aus der Bevölkerung.
Im Mai 2005 eröffnete der 1998 gegründete Verein MUSE-O, Museumsverein Stuttgart-Ost e. V., seine Räume im Alten Schulhaus Gablenberg mit einer Ausstellung über „Gablenberg und seine Schulen“. In den folgenden zehn Jahren gab es Dutzende weiterer Schauen, die besondere Aspekte der Lokalhistorie und der Kulturgeschichte beleuchteten und zum Teil überregional Beachtung fanden. Den Jahrestag nimmt nun der Verein zum Anlass für eine große Jubiläumsausstellung.
Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein waren die Flecken des heutigen Stuttgarter Ostens weitgehend Weingärtnerorte. Ab dem späten 19. Jahrhundert setzte dann auch hier eine stürmische wirtschaftliche Entwicklung ein: Die Industrie blühte auf. Trotz zweier Weltkriege blieb der Stuttgarter Osten bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus ein bedeutender Industriestandort. Danach verschwand hier die Industrie allerdings nach und nach. Neben dem immer noch starken Handwerk haben nun die Dienstleistung, gerade auch im Sozialbereich, sowie die Medienwirtschaft führende Rollen übernommen.
Die rund 100-jährige Industriegeschichte des Stuttgarter Ostens will MUSE-O jetzt darstellen. Schon vor Monaten hat sich ein vierköpfiges Rechercheteam unter der Leitung des Historikers und Kurators Ulrich Gohl gebildet. Mit Hilfe alter Adressbücher, aber auch aufgrund von Gesprächen mit Alteingesessenen hat sich die Gruppe einen Überblick darüber verschafft, was es denn einst hier wirklich an Produktionsbetrieben gegeben hat. Überraschendes Ergebnis: Mit Ausnahme der echten Schwerindustrie waren zwischen Neckar und Raichberg praktisch alle Branchen vertreten, wenn auch mit unterschiedlichem Gewicht. Darunter sind ganz Große ihrer Zeit zu finden wie die Kuhnsche Maschinenfabrik in Berg, der Zigarettenhersteller Waldorf-Astoria in der Hackstraße oder die Textilfirma Kübler in der Ostendstraße, aber auch kleinere und kleine Unternehmen, von denen außer dem Namen heute fast nichts mehr bekannt ist.
Eine Ausstellung ist meist nur so gut wie ihre Ausstellungsstücke. Durch Schenkung oder Kauf, auch bei Internet-Auktionen, haben die MUSE-O-Leute einen Grundstock an Exponaten zusammengetragen. Sie können schon Wäschestücke und Garnkärtchen von Kübler, Zigarettenschachteln von Waldorf-Astoria, zahlreiche Bücher aus hiesigen Verlagen und manches andere mehr vorweisen.
Aber noch fehlt vieles. Es wird im Prinzip alles das gesucht, was irgendwann einmal im Stuttgarter Osten hergestellt worden ist. Dazu gehören natürlich auch Werbemittel für diese Produkte und die Werkzeuge und Maschinen, mit denen die Arbeiterinnen und Arbeiter die Waren gebaut haben. Besonders toll wäre es, wenn sich irgendwo noch das Meisterstück eines ortsansässigen Handwerkers fände. Fast nicht belegt ist bisher die einst wichtige Holzbranche; besitzt noch jemand ein Kästchen aus der Möbelfabrik Schöttle, die nahe dem Stöckach produzierte? In welchem Keller steckt ein alter Kühler von Längerer & Reich? Auch von den zahlreichen Bauunternehmen haben die Ausstellungsmacher derzeit nur wenige Sachzeugnisse.
In Produktionsanlagen wurde meist wenig fotografiert. Einerseits hielt man die Arbeitswelt nicht wert, um darauf teures Filmmaterial zu verschwenden. Andererseits waren die Lichtverhältnisse in Fabrikhallen, Kontoren und Werkstätten oft nicht aufnahmegeeignet. Auch deshalb freut sich MUSE-O, wenn aus privaten Fotoalben oder bisher verschollenen Firmenschriften Bilderschätze auftauchen und für die Ausstellung verwendet werden dürfen.
Sollten die Recherchen der Fachleute ausreichend ergiebig sein und die Mitwirkung der Menschen des Stuttgarter Ostens weiteres Spannende zu Tage fordern, dann soll auch ein Begleitbuch entstehen.
Angebote an Informationen, Fotos und Objekten erbittet MUSE-O an den Kurator Ulrich Gohl, am einfachsten per Mail (gohl(at)n.zgs.de) oder per Post (Gablenberger Hauptstr. 130).
MUSE-O wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart

In der Hauptsache werden noch Objekte, Firmenschriften, Werbematerial usw. gesucht

Info, Muse-o /aufruf-was-ist-alles-made-in-stuttgart-ost
Fotos, Chokolat Tobler Ostendstraße, Firma Teufel Neckarstraße, Firma Kurz Berg, SWR Fernsehsendungen und Hörfunk, Baur Poststraße

Land und Stadt Stuttgart verständigen sich auf Stufenkonzept für eine bessere Luftreinhaltung

Posted by Klaus on 19th Januar 2015 in Allgemein, Stuttgart
Minister Hermann und Oberbürgermeister Kuhn: ÖPNV-Anteil am Verkehr deutlich erhöhen – motorisierten Individualverkehr verringern

Das Messstation Am NeckartorLand Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart werden der Europäischen Union ein abgestuftes Konzept für die Luftreinhaltung in der Landeshauptstadt vorlegen, um die Belastung mit Feinstaub weiter zu senken und ein EU-Vertragsverletzungsverfahren abzuwenden.

Verkehrsminister Winfried Hermann und Oberbürgermeister Fritz Kuhn erklärten am Montag in Stuttgart, es sei in den vergangenen Jahren bereits gelungen, die Luftbelastung mit Feinstaub deutlich zu verringern. Aber die Vorgaben der EU hinsichtlich der Zahl der Tage, an denen der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft überschritten wird, würden am Stuttgarter Neckartor noch nicht eingehalten.

Minister Hermann sagte: „Seit 2012 wurden die Umweltzonen in Baden-Württemberg vergrößert, die grüne Plakette ist Pflicht, und die Zahl der Ausnahmen wurde deutlich reduziert. Aber es sind weitere Schritte notwendig, denn es geht um bessere Luft im Interesse der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger.“ Oberbürgermeister Kuhn erklärte: „Wir sind bei der Senkung der Schadstoffwerte auf einem guten Weg, aber man kann noch nicht zufrieden sein.“ Die Stadt habe in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Feinstaubbelastung zu senken. Daher seien im Jahr 2014 an allen Mess-Stationen die Grenzwerte für Feinstaub PM10 eingehalten worden- mit der Ausnahme eines Überschreitungswerts „Am Neckartor“. Gleichwohl haben sich die Werte auch dort deutlich verbessert: So wurde der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an 64 Tagen überschritten, im Jahr 2013 waren es noch 91 Tage.

Nach den Worten von Minister Hermann sei ein Bündel von vielen Einzelmaßnahmen notwendig, um die Grenzwerte innerhalb weniger Jahre stabil einzuhalten. In der 1. Stufe seien Vorschläge und Appelle vorgesehen, die auf eine Verhaltensänderung wie den stärkeren Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel oder die Bildung von Fahrgemeinschaften an Tagen mit hoher Feinstaubbelastung abzielen. Falls diese freiwilligen Maßnahmen binnen zwei bis drei Jahren keinen Erfolg haben, müssten in einer zweiten Stufe verbindliche Lenkungsmaßnahmen und Vorschriften zum Zug kommen.

Oberbürgermeister Kuhn will die Anstrengungen der Stadt für eine bessere Steuerung und Verflüssigung des innerstädtischen Verkehrs verstärken. Erste Erfolge zeigten sich auch beim Jobticket für Mitarbeiter der Stadt Stuttgart, mit dem 4000 städtische Beschäftigte nun neu und dauerhaft den öffentlichen Nahverkehr nutzen. OB Kuhn stellte auch ein Förderprogramm für die Neuanschaffung von Taxis mit Elektro- oder Hybridantrieben in Aussicht. Zudem werde der zwischen Land, Verband Region Stuttgart, Landeshauptstadt und umliegenden Landkreisen vereinbarte ÖPNV-Pakt zum Ausbau von Expressbuslinien, Metroexpresszügen auf der Schiene, besseren Park-and-Ride-Angeboten und vielen weiteren Elementen zum Ausbau des öffentlichen Verkehrssystems im Großraum Stuttgart dazu beitragen, dass die Schadstoffwerte weiter gesenkt werden.

(Pressemitteilung des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur.)

Foto, Blogarchiv

 

Kappadokien: Im Zauberland der Feenkamine

Eine Multivisionsshow von Eberhard Köhler

am 4.2.2015 im Uhlbacher Rathaus in Stuttgart-Uhlbach
image-4Im zentraltürkischen Kappadokien liegt mitten im anatolischen Hochland eine verzauberte Märchenlandschaft als eines der außer- gewöhnlichsten Gebiete unserer Erde. Durch Erosion von vulkanischen Tuffsteinen hat die Natur bizarre, pastellfarbene Erdpyramiden geformt (Tal der Schwerter, Pashabag, Kiziltschukur, Zelve). Um zu überleben zogen sich bereits die frühen Christengemeinden in unterirdische Städte zurück (Ihlara, Derinkuyu und Kaymakli), die sie mehrere Etagen tief anlegten. Aber auch die Erdpyramiden selbst wurden ausgehöhlt um als Wohnungen, Kirchen und Klöster zu dienen (Göreme, Üchisar, Ortahisar).

Der Vortrag geht auf die Entstehungsgeschichte der Landschaft und die Kulturgeschichte ein, zeigt aber auch mittels Multimedia-Serien die einzigartige Schönheit und Vielfalt des „Zauberlandes der Feenkamine“.

Mittwoch, 4. Februar 2015, Beginn 19:30 Uhr

Kulturforum Uhlbacher Rathaus e.V., Uhlbacher Platz 2, 70329 Stuttgart

Eintritt: 6 € (Mitglieder 4 €)

Weitere Infos:                                   www.kulturforum-uhlbach.de

Kartenbestellung unter:                   info@kulturforum-uhlbach.de

Foto, vom Veranstalter

Konzert mit Nasim Kholti

Nasim mAls Sohn eines marokkanischen Einwanderers in der schwäbischen Idylle aufgewachsen, verarbeitet der Stuttgarter Singer-Songwriter Nasim die innerseelischen Spannungen zwischen Tausendundeiner Nacht und wöchentlicher Kehrwochenpflicht in seinen Liedern.

Seine Texte gehen nahe und entziehen sich zugleich. Scheherazadesk durchzieht eine ungreifbare Magie zittriger Bilder seine Lieder, die nur eine arabische Seele auf diese Weise in die deutsche Sprache hauchen kann. Der Orient trifft in Nasims Musik den Okzident und beide atmen auf.

Unterstützt wird Nasim von Marcel Engler (Kontrabass, Trompete) und Daniel Pimenta (Schlagzeug).

Samstag, 7. Februar 2015, Beginn 20:00 Uhr

Kulturforum Uhlbacher Rathaus e.V., Uhlbacher Platz 2, 70329 Stuttgart

Eintritt: 10 € (Mitglieder 8 €)

Weitere Infos:                                   www.kulturforum-uhlbach.de
Kartenbestellung unter:                   info@kulturforum-uhlbach.de

Foto vom Veranstalter