Tag des Wassers am 22. März
„Wasser und nachhaltige Entwicklung“ ist das Motto des diesjährigen Tages des Wassers am 22. März. Aus diesem Anlass erinnerte Umweltminister Franz Untersteller daran, dass es keineswegs selbstverständlich ist, dass Wasser jederzeit in hervorragender Qualität für alle verfügbar ist: „Das Qualitätsniveau der Wasserwirtschaft in Deutschland sucht seinesgleichen. Wir investieren in Baden-Württemberg seit vielen Jahren erfolgreich in die Qualität unserer Oberflächengewässer, des Grundwassers und der Trinkwasserversorgung. Und ich glaube, dass wir als vergleichsweise reiche Industrieregion auf diesem Gebiet auch eine besondere Verantwortung haben.“
Die Erde sei zwar zu 70 Prozent mit Wasser bedeckt, aber nur drei Prozent davon sei Süßwasser, so der Umweltminister. Annähernd 770 Millionen Menschen weltweit hätten keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen von 2012 seien sogar 1,5 Milliarden Menschen von Dürren und der Abnutzung von Anbauflächen durch Wassermangel betroffen – mit allen Folgen für ihre Nahrungsmittelversorgung und die wirtschaftliche Entwicklung. „Diese Zahlen machen überdeutlich: Wasser in ausreichender Menge und guter Qualität ist untrennbar mit dem Begriff der Nachhaltigkeit verbunden, der wir uns verpflichtet fühlen. Wir dürfen nicht nachlassen, unsere Umwelt zu schützen und unsere Wasservorräte und Böden zu schonen. Baden-Württemberg gibt deshalb für Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerökologie, des Grundwasserschutzes und der Abwasserbeseitigung jährlich weit über 100 Millionen Euro aus. Auch die Kommunen leisten erhebliche Beiträge.“
Mit der Wasserrahmenrichtlinie hat die europäische Union bereits im Jahr 2000 den Gewässerschutz ganzheitlich und europaweit auf eine einheitliche Basis gestellt. Die Richtlinie fordert die Herstellung des guten ökologischen und chemischen Zustands für alle Oberflächengewässer und des guten chemischen und mengenmäßigen Zustands für das Grundwasser. In Baden-Württemberg ist damit das Gewässer als Lebensraum stärker in den Vordergrund gerückt.
Es wurden sechs Bearbeitungsgebiete definiert: Oberrhein, Main, Donau, Alpenrhein/Bodensee, Hochrhein und Neckar. Für diese Gebiete haben die zuständigen Regierungspräsidien Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme erstellt, die erstmals Ende 2014 überprüft und für den Bewirtschaftungszyklus 2016-2021 aktualisiert wurden. Die Pläne befinden sich derzeit in der Anhörung und können auf den Internetseiten der Regierungspräsidien eingesehen werden.
Die Bewirtschaftungspläne für die Bearbeitungsgebiete enthalten sowohl die konkreten Umweltziele als auch die Maßnahmen zur Beseitigung der gefundenen Defizite. Unter anderem geht es um gewässerökologische Maßnahmen wie zum Beispiel die Renaturierung von Flussabschnitten. Außerdem sind abwassertechnische Maßnahmen zur Verringerung der stofflichen Gewässerbelastung und landwirtschaftliche Maßnahmen zur Verringerung der Einträge von Nährstoffen und Pflanzenschutzmittel in die Oberflächengewässer und das Grundwasser erarbeitet worden.
Franz Untersteller. „Umweltschädliche Stoffe wie Schwermetalle, Pestizide oder Industriechemikalien haben in Flüssen und Seen nichts zu suchen. Es ist eine Daueraufgabe, die nötigen Überprüfungen vorzunehmen und Maßnahmen zu ergreifen, dass die Wasserqualität stetig besser und nicht schlechter wird. Und es ist unser Anliegen, Gewässer nicht nur sauber zu machen, sondern möglichst schon dafür zu sorgen, dass umweltschädliche Stoffe gar nicht erst hineinkommen. Das ist nachhaltige Entwicklung.“
Neben den Anstrengungen, die Gewässer- und Grundwasserqualität in Baden-Württemberg zu verbessern beziehungsweise auf hohem Niveau zu halten, gebe es neue große Herausforderungen in der Wasserwirtschaft der nächsten Jahre. Zu nennen seien da insbesondere die Problematik von Mikroplastik in Flüssen und Seen sowie die Beseitigung so genannter Spurenstoffe aus dem Wasser. Damit, so Untersteller, seien kleinste Reste beispielsweise von Arzneimitteln und Hormonen gemeint, die dank immer besserer Messmethoden heute analysiert werden können. „Beide Felder, Mikroplastik und Spurenstoffe, stellen uns vor neue Herausforderungen, die wir bewältigen müssen. Nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in ganz Europa. Dieser Aufgabe stellen wir uns.“
Quelle, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
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