„Die Entlastung der Bürgerinnen und Bürger von Lärm ist nach wie vor ein wichtiges Anliegen des Ministeriums“, bekräftigte Gisela Splett, Lärmschutzbeauftragte der Landesregierung Baden-Württemberg und Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, anlässlich des Tags gegen Lärm am morgigen Mittwoch.
Der Lärm von Straßen, Schienen und dem Flugverkehr, am Arbeitsplatz, in den eigenen vier Wänden oder in der Freizeit: Lärm ist nahezu allgegenwärtig. Häufig nehmen wir ihn kaum wahr und doch kann er unsere Gesundheit schädigen. Lärm als psychosozialer Stressfaktor beein- trächtigt nicht nur das subjektive Wohlempfinden und die Lebensqualität, indem er stört und belästigt. Lärm beeinträchtigt auch die Gesundheit im engeren Sinn.
Maßnahmen des Landes zum Lärmschutz sind ebenso vielfältig wie die Lärmquellen. Beispielsweise unterstützt das Land die Kommunen bei ihrer Aufgabe, Lärmaktionspläne zu erstellen. Unter anderem hat die Landesregierung es den Kommunen mit einem Kooperationserlass erleichtert, mit Tempolimits gegen den innerörtlichen Verkehrslärm vorzugehen. „Wenn es um den Schutz der Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner geht, sollten wir alle vorhandenen Möglichkeiten nutzen“, so die Lärmschutzbeauftragte Gisela Splett. „Gleichzeitig setze ich mich für eine Verbesserung der rechtlichen Regelungen im Sinne des Lärmschutzes ein. Insbesondere im Straßenverkehrsrecht, im Luftverkehrsrecht und bei den Zulassungsvorschriften für Motorräder sehe ich noch großen Handlungsbedarf.“ Erfolgreich waren die Bemühungen Baden-Württembergs im Bundesrat zur Abschaffung des Schienenbonus, der dem Bahnverkehr bisher höhere Lärmwerte erlaubt hatte. „Unser Fokus im Bereich Verkehrslärm liegt auf der Sanierung von Lärmschwerpunkten“, erläutert Splett. „Hierzu haben wir ein Lärmsanierungsprogramm für Bundes- und Landesstraßen aufgelegt, das nun schrittweise umgesetzt wird.“ Gleichzeitig gelte es darauf zu achten, dass keine neuen Lärmschwerpunkte entstehen. Und neben dem Verkehrslärm sind auch andere Lärmquellen verstärkt in den Blick zu nehmen.
Der Tag gegen Lärm
Der Tag gegen Lärm bietet Gelegenheit, sich mit der Lärmproblematik auseinander zu setzen – und dabei auch über das eigene, lärmverursachende Verhalten nachzudenken. Das Motto des diesjährigen „18. Tag gegen Lärm“ lautet „Lärm – voll nervig“ und adressiert vor allem junge Menschen. Untersuchungen des Umweltbundesamtes zeigten, dass von 1.000 untersuchten Kindern jedes Achte unter einer Einschränkung der Hörfähigkeit litt. Die Ursachen sind vielfältig: Umgebungslärm, ungünstig gestaltete Lernräume oder auch das Verhalten von Kindern und Jugendlichen selbst, z.B. beim Musikhören.
Der „Tag gegen Lärm“ findet seit 1998 jährlich im April statt, wobei sich das genaue Datum an dem in den USA veranstalteten „International Noise Awareness Day“ orientiert. An diesem Tag soll die Öffentlichkeit über Lärm im Allgemeinen, aber auch über die Ursachen und Auswirkungen von Lärm informiert werden. Der „Tag gegen Lärm“ ist eine Aktion der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA), die vom Arbeitsring Lärm der DEGA (ALD) getragen und den DEGA-Fachausschüssen „Lärm“ und „Hörakustik“ unterstützt wird.
Ministerium für Verkehr und Infrastruktur: Tag gegen Lärm
Quelle, Ministerium für Verkehr und Infrastruktur
Anmerkung, wir wären auch dafür, dass die Lärmbelästigung für die Anwohner der angrenzenden Stadtbezirke vom Cannstatter Wasen reduziert wird.
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