Mit Bus und Bahn im Stau? Wirksame Maßnahmen gegen Unpünktlichkeit und Fahrzeitverlängerungen im Stadtbahn- und Busverkehr
Antrag der Stadträtinnen/Stadträte – Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN
In den vergangenen Monaten haben Unpünktlichkeit und Fahrzeitver- längerungen im Bus- und Stadt- bahnverkehr insbesondere in der Innenstadt aufgrund von Staus im Straßenverkehr und zuletzt auch aufgrund von Baustellen deutlich zugenommen. Vor allem die Bus- und Stadtbahnlinien U4, U9, 40 und 42 zwischen der Innenstadt und dem Stuttgarter Osten durch den Wagenburgtunnel, über den Stöckach und durch die Hackstraße sind in den Hauptverkehrszeiten äußerst unzuverlässig und unattraktiv geworden. Aber auch von anderen Abschnitten des Innenstadtbusverkehrs und von der Buslinie 56 nach Bad Cannstatt mehren sich die Fahrgast- Beschwerden.
Diese Entwicklung ist absolut kontraproduktiv für die Ziele der Stadt bei der Mobilität und Luftreinhaltung und darf nicht länger tatenlos hingenommen werden. Wenn der ÖPNV im Stau stecken bleibt, verliert er seine Attraktivität als Alternative zum motorisierten Individualverkehr.
Wir erwarten von der Verwaltung und der SSB, dass dem Gemeinderat konkrete Maßnahmen vorgeschlagen werden, wie dieser völlig unbefriedigenden Entwicklung wirksam begegnet werden kann – kurzfristig im Umgang mit den aktuellen Baustellen, dauerhaft durch Beseitigung der bekannten Engpässe.
Wir beantragen deshalb:
1. Die SSB berichtet in einer der nächsten Sitzungen des Umwelt- und Technikausschusses über Fahrplanabweichungen im Stadtbahn- und Busbetrieb aufgrund von Staubildung (Schwerpunkte und kritische Straßenabschnitte, besonders betroffene Stadtbahn- und Buslinien, Entwicklung der Fahrplanabweichungen aufgrund von Staus in den letzten Jahren).
2. Verwaltung und SSB stellen dar, wie auf den besonders betroffenen Straßenabschnitten bzw. Stadtbahn- und Buslinien kurz- und mittelfristig Abhilfe geschaffen werden könnte.
3. Dabei wird insbesondere auf mögliche Maßnahmen zur wirksamen Entlastung des Wagenburgtunnels sowie des gesamten Abschnitts Neckarstraße / Stöckach / Hackstraße vom Durchgangsverkehr eingegangen und dargestellt, wie der ÖPNV an diesen Nadelöhren wieder pünktlich gemacht werden kann. Gerade mit Blick auf die Umgestaltung des Stöckachplatzes im Zuge des Sanierungsgebietes Stuttgart 29 sollte die Gelegenheit genutzt werden, auch für die Hackstraße und die Neckarstraße Lösungen zu entwickeln, die die Benachteiligung des Umweltverbundes beenden.
Unterzeichnet:
Jochen Stopper, Peter Pätzold
Foto, Blogarchiv