Ein Ringstraßensystem für Stuttgart (Nord- und Südumfahrung bzw. Nord-Ost-Ring und Filderauffahrt)
Antrag der Stadträtinnen/ Stadträte – Fraktion Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion
Der öffentliche Personennahverkehr ist an seinen Grenzen bei der Personenbeförderung angelangt, die S- und Stadt-Bahnen sowie die Busse sind zu den Hauptverkehrszeiten vollständig ausgelastet. Mehr S-Bahnen sind aus Kapazitätsgründen derzeit nicht möglich. Dasselbe ist bei den Stadtbahnen der Fall. Der Zuzug nach Stuttgart und ins angrenzende Umland ist ungebrochen, weil die Menschen die Vorteile einer starken Region nutzen wollen. Um diese Menschen befördern zu können, brauchen wir leistungsfähige Verkehrswege und auch Möglichkeiten, den Verkehr zu lenken.
Was Stuttgart schon lange fehlt, ist ein funktionsfähiges Ringstraßensystem um die Stadt herum (siehe vergleichbare Großstädte), damit sich reiner Durchgangsverkehr nicht durchs Stadtzentrum bewegt und Ziele in der Region zügiger und besser erreicht werden können. Solange die B14 mitten durch die Stadt führt oder die B10 als Abkürzung von der A81 zur A8 benutzt wird, werden wir im Stadtkern von Stuttgart keine Verkehrsentlastung bekommen.
Für den Wirtschaftsstandort Region Stuttgart ist ein leistungsfähiges Straßennetz von höchster Bedeutung. Unkalkulierbare Verkehrsverhältnisse und eine Stadt, die Jahr für Jahr als Stauhauptstadt Schlagzeilen macht, sind keine Werbung für den Standort Stuttgart. Dabei verdankt Stuttgart seinen Wohlstand und die insgesamt hohe Lebensqualität und Zufriedenheit seiner Einwohner den hier ansässigen Unternehmen, die Stuttgart seit vielen Jahrzehnten mit Arbeitsplätzen versorgen. Im Wettbewerb mit anderen Großstädten und Regionen ist es daher dringend erforderlich, dass die Unternehmen in Stuttgart und dem angrenzenden Umland auch in Zukunft ein Umfeld vorfinden, in dem sie sich entfalten und entwickeln können und nicht behindert und ausgebremst werden.
Dort, wo die B14 vom Remstal her kommend nach Stuttgart mündet und mit der B10 aus Richtung Esslingen zusammentrifft, ist der tägliche Stau programmiert. Deshalb ist eine Südumfahrung (Filderauffahrt) in Richtung A8 / A81 nach wie vor unabdingbar. Dasselbe Problem stellt sich im Stuttgarter Norden von der A81 in Richtung B14 und B29 dar. Deshalb muss an der Markungsgrenze von Stuttgart eine leistungsfähige Nordumfahrung gebaut werden (Nord-Ost-Ring).
Wir beantragen:
Herr Oberbürgermeister Kuhn und die Stuttgarter Stadtverwaltung fordern Bau und Planung eines Ringstraßensystems (Nord- und Südumfahrung bzw. Nord-Ost-Ring und Filderauffahrt) für Stuttgart bei Bund, Land und Region schnellstmöglich und mit großem Nachdruck ein.
Nur durch dieses Ringstraßensystem kann der Stadtkern im Talkessel von Verkehr, Lärm, Abgasen und Feinstaub entlastet und eine bessere Urbanität erreicht werden. In Verbindung mit einem intelligenten Verkehrsleitsystem wird diese Maßnahme eine signifikante Entlastung des Stuttgarter Straßennetzes und eine deutliche Verringerung der täglichen Staus zur Folge haben.
Jürgen Zeeb, Rose von Stein, Konrad Zaiß Ilse Bodenhöfer-Frey