Tarifkonflikt Deutsche Post AG: Einigungsfähiges Angebot muss auf den Tisch
PM Ver.di 31.05.2015
Die Tarifverhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungs- gewerkschaft (ver.di) und der Deutschen Post AG zur Arbeitszeit und zum Entgelt für die 140.000 Tarifkräfte des Unternehmens werden am morgigen Montag(1. Juni 2015) in der sechsten Runde in Berlin fortgesetzt. „Der Vorstand der Deutschen Post AG ist aufgefordert, den Konfrontationskurs gegen die eigene Belegschaft zu beenden. Wir brauchen in der anstehenden Verhandlungsrunde ein einigungsfähiges Angebot“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungs- führerin Andrea Kocsis.
ver.di fordert für die Tarifkräfte des Unternehmens eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Damit soll der von der Deutschen Post AG durch den Aufbau von 49 regionalen Zustellgesellschaften begangene Bruch des Vertrages zum Schutz vor Fremdvergabe kompensiert werden. Außerdem fordert ver.di in der laufenden Entgeltrunde 5,5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Seit Mitte März fanden bereits fünf Verhandlungsrunden statt. Diese waren durch bundesweite Streikmaßnahmen begleitet, an denen sich seit 1. April mehrere Zehntausend ver.di-Mitglieder aller 49 Niederlassungen und des Internationalen Postzentrums der Deutschen Post AG teilweise auch über mehrere Tage hinweg beteiligt haben. Mit der Gründung der regionalen Zustellgesellschaften hat die Deutsche Post AG den Beschäftigten Schutz und Sicherheit entzogen und macht sich überdies auf den Weg, ein hochgradig leistungsfähiges Zustellnetz zu zerschlagen. Das sorgt in der Belegschaft für große Unruhe.
Für diese sechste Verhandlungsrunde sind zwei Tage angesetzt. Die zuständige Konzern- tarifkommission ist für den 3. Juni nach Berlin eingeladen.
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