Deutsche Post – Tarifverhandlungen erneut vertagt
Presseinfo
Vorgelegter ver.di-Vorschlag verschärft strukturelles Problem des hohen Lohnabstands zum Wettbewerb
Verhandlungsführerin Melanie Kreis: „Der ver.di-Vorschlag ist eine Mogelpackung und löst keines unserer Probleme.“
Die aktuellen Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Post und ver.di wurden heute erneut vertagt. Die Deutsche Post hatte bereits am 9. Mai ein Angebot zur Verkürzung der Wochenarbeitszeit um rund eine Stunde bei vollem Lohnausgleich und einen weitreichenden Kündigungs- und Rationalisierungsschutz bis Ende 2018 vorgelegt, das ver.di bisher ohne konkrete Begründung abgelehnt hatte. Erst zum Ende der heutigen sechsten Verhandlungsrunde wurde von ver.di erstmals ein eigener Vorschlag vorgelegt.
„Der ver.di-Vorschlag ist leider eine Mogelpackung und löst keines unserer Probleme. Wir haben ein strukturelles Problem, denn unsere Löhne sind doppelt so hoch wie die unserer Wettbewerber“, sagt Melanie Kreis, Konzernpersonalvorstand und Arbeitsdirektorin der Deutsche Post DHL Group. „Entscheidend für uns ist, dass wir mit der angestrebten Vereinbarung einen spürbaren Beitrag zur Sicherung der Zukunft unserer Mitarbeiter und des Unternehmens erreichen. Das kann ich nach erster Durchsicht nicht erkennen“, so Kreis.
Das Unternehmen hatte seit längerem darauf hingewiesen, dass angesichts des rasanten Wachstums im Paketmarkt erhebliche Investitionen zur Sicherung der eigenen Marktposition notwendig sind. Zugleich zahlt die Deutsche Post ihren Mitarbeitern derzeit doppelt so hohe Löhne wie viele ihrer Wettbewerber. Für zukünftige Mitarbeiter wären daher wettbewerbsfähige Löhne unvermeidlich, um auch zukünftig konkurrenzfähig bleiben zu können.
Foto, Klaus