Feuer- und Rettungswache 5: Das Preisgericht hat den Entwurf für einen Neubau in der Sigmaringer Straße ausgewählt
Ein Neubau in der Sigmaringer Straße in Stuttgart-Möhringen soll künftig die bisher in Degerloch vorhandene Feuer- und Rettungswache 5 ersetzen. Zusätzlich werden dort das Katastrophenschutzzentrum sowie die Räume des Landesfeuerwehrverbandes integriert.
Das Preisgericht, unter Vorsitz des Architekten Professor Aldinger, tagte am Freitag, 31. Juli 2015 und hat einstimmig empfohlen, das Büro Bär, Stadelmann Stöcker Architekten BDA, Nürnberg, mit der weiteren Planung zu beauftragen.
Dr. Martin Schairer: „Bald besserer Schutz für uns alle“
„Ein wesentlicher Schritt für die Steigerung der Leistungsfähigkeit unserer Berufsfeuerwehr – und damit für einen bald noch besseren Schutz für uns alle – ist gemacht“, so Sicherheitsbürgermeister Dr. Martin Schairer.
„Mit dem Ergebnis des Wettbewerbs stehen nun die architektonisch und städtebaulich besten Lösungen fest. Jetzt müssen wir intensiv in die konkreten Planungen einsteigen, um den sehr komplexen funktionalen Anforderungen an eine Feuer- und Rettungswache gerecht zu werden.“
Bau auf Teilfläche des Hansa-Areals geplant
Bereits vor längerer Zeit hatte der Gemeinderat beschlossen, die Feuer- und Rettungswache 5 auf Grund struktureller Mängel durch einen Neubau zu ersetzen. Im November 2014 hat der Gemeinderat entschieden, das Projekt in der Sigmaringer Straße in Möhringen zu realisieren.
Ein Neubau am bisherigen Standort wurde ausgeschlossen. Eine Realisierung hätte dort nur unter laufendem Betrieb und in mehreren Bauabschnitten erfolgen können. Das hätte zu einer deutlich längeren Bauzeit sowie zu höheren Kosten geführt.
Die neue Feuer- und Rettungswache 5 soll auf einer Teilfläche des bisherigen Hansa-Areals realisiert werden. Neben dem umzusetzenden Raumprogramm und den städtebaulichen Anforderungen war der Lärmschutz für die bestehende und geplante Wohnbebauung zwingende Vorgabe für die Wettbewerbsteilnehmer.
Rund um die Uhr im Einsatz
Die Feuer- und Rettungswache 5 verfügt über 105 Feuerwehrbeamtinnen und Feuerwehrbeamte. Damit sind rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, mindestens immer 21 Einsatzkräfte sowie ein Notarzt im Dienst. Sie besetzen den im Filderbereich zuständigen Löschzug, ein Notarzteinsatzfahrzeug und einen Rettungswagen. Werktags wird von 7 Uhr bis 19 Uhr ein zweiter Rettungswagen durch zwei weitere Rettungsassistenten der Berufsfeuerwehr besetzt.
Sonderfahrzeuge wie ein Feuerwehrkran oder der Großraumrettungswagen gehören zu den insgesamt 16 Fahrzeugen der Wache. Hinzu kommen noch 9 Abrollbehälter für besondere Einsätze der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes.
Die neue Feuer- und Rettungswache 5 wird die seit vielen Jahren sehr schwierige Raumsituation in der alten Wache auf einen der Arbeitssicherheit entsprechenden Stand bringen. Büro-, Verwaltungs- und Lagerräume sowie Werkstätten werden im erforderlichen Umfang realisiert. Für den 24-Stunden-Dienst sind zeitgemäße Bereitschafts- und Ruheräume vorgesehen.
Das Katastrophenschutzzentrum – bisher im Vogelsang untergebracht – wird künftig Bestandteil der Feuerwache 3, ebenso das zentrale Einsatzmittellager.
Natürliches Licht und rote Mauerziegel
Das Preisgericht bedachte den Entwurf der Architekten Bär, Stadelmann, Stöcker, Nürnberg, mit dem 1. Preis. Gewürdigt wurde die klare Architektur, die gut auf die unterschiedlichen stadträumlichen Bedingungen reagiert.
Der Grundriss zeigt formal vier Einzelbaukörper, die an den Fugen verknüpft sind und einen geschlossenen Innenhof bilden. Zur Sigmaringer Straße ergibt sich mit zwei Geschossen über der Fahrzeughalle eine höhere Raumkante, die übrige Rahmenbebauung, rückwärtig zur künftigen Wohnbebauung mit großzügigem Grünzug, wird um ein Geschoss niedriger sein.
Anstelle einer Tiefgarage wird der ruhende Verkehr im Obergeschoss des nördlichen Gebäudeflügels untergebracht. Der Baukörper ist kompakt, Aufenthaltsräume können natürlich belichtet und belüftet werden. Für die Fassade sind rote Mauerziegel vorgesehen.
Ausstellung der eingereichten Arbeiten im Hochbauamt
Das Preisgericht hat zwei zweite Preise vergeben. Diese gingen an das Büro Arcass, Freie Architekten BDA in Stuttgart und Schulz & Schulz Architekten, Leipzig. Der Beitrag von gmp International GmbH wurde mit einer Anerkennung ausgezeichnet.
Alle Arbeiten werden vom 7. bis 18. August 2015 im Hochbauamt, Hauptstätter Straße 66, ausgestellt. Die Ausstellung ist von Montag bis Freitag von 8.00 bis 16.00 Uhr geöffnet.
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