Archive for September, 2015

Minister übergibt Baufreigabe für Fisch- kinderstube am Neckar

Posted by Klaus on 3rd September 2015 in Allgemein, Seen, Flüsse u. Brunnen in der Region Stuttgart

Max-Eyth-StegUmweltminister Franz Untersteller hat der Gemeinde Edingen-Neckarhausen im Rhein-Neckar-Kreis die Freigabe für den Bau einer „Fischkinderstube“ erteilt. Hierzu wird die Gemeinde ein Seitengewässer mit einer Größe von rund 13.000 Quadratmetern herstellen und an den Neckar anbinden.

„In Anbetracht der dramatischen Ereignisse an der Jagst bin ich besonders froh, heute hier den Startschuss für ein ökologisches Vorzeigeprojekt abgeben zu können“, erklärte der Umweltminister. Der neu angelegte, naturnah gestaltete Lebensraum am Neckar werde den Fischen Rückzugs- und Laichgebiete bieten, außerdem gingen hiervon positive Wirkungen auf die gesamte Tier- und Pflanzenwelt der Neckaraue aus.

„Besonders gut gefällt mir, dass auch ein Informationspfad mit Schautafeln, ein „Klassenzimmer am Fluss“, mehrere Stege sowie eine Aussichtsplattform eingerichtet werden sollen“, betonte Franz Untersteller. „Die Fischkinderstube wird ganz im Sinne der Initiative „Unser Neckar“ so in Zukunft auch ein Entdeckungs- und Lernort für Kinder und Erwachsene gleichermaßen darstellen und den Bürgerinnen und Bürgern eine wohnungsnahe und attraktive Möglichkeit zur Erholung bieten.“ Das Land Baden-Württemberg werde sich daher gerne mit rund 2,6 Millionen Euro an den erwarteten Kosten in Höhe von circa 3,4 Millionen Euro beteiligen.

Die restlichen Mittel in Höhe von 0,8 Millionen Euro setzen sich aus Eigenmitteln der Gemeinde und aus Ökosponsoring zusammen.

Quelle,Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft

Foto, Klaus

Eröffnung der sanierten Brunnenanlage in der Oberen Klingenbachanlage in Stuttgart-Ost

Info der Stadt Stuttgart

Wasserspiele Gaisburg

Wasserspiele Gaisburg

Die Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Ost, Tatjana Strohmaier, und Walter Wagner, Abteilungsleiter beim Garten-, Friedhofs- und Forstamt eröffnen am Mittwoch, 16. September, um 11 Uhr den Brunnen in der Oberen Klingenbachanlage in Stuttgart-Ost.
Die Wasserbecken waren seit 2009 außer Betrieb und sind durch den Ausbildungsbetrieb Garten- und Landschaftsbau der Landes- hauptstadt saniert worden.

Eine neue Brunnenstube und Pergolen

Die Auszubildenden erarbeiteten unter Anleitung von Fachpersonal ein Konzept zur Sanierung der drei noch vorhandenen Wasserbecken. Dabei erlernten sie das Thema „Wassertechnik im Garten- und Landschaftsbau“ und setzten es praktisch um.
Die Brunnenstube einschließlich der gesamten Wassertechnik und Leitungsführung sind von Grund auf erneuert worden. In den Becken wurden neue Betonplatten verlegt sowie die Mauern der Pergolen und die Sitzbänke durch neue Auflagehölzer aufgewertet.

Neue Blühsträucher im Herbst

Die vorhandenen Beete wurden mit zusätzlichen Stauden bepflanzt. Der von Strauchflächen umgebene und bereits im Frühjahr gerodete Eingangsbereich bekommt durch im Herbst neu gepflanzte Blühsträucher ein ansprechendes Aussehen.

Anfahrt mit U4 Richtung Untertürkheim bis zur Haltestelle Gaisburg.

Foto, Blogarchiv

Stuttgart Ost – Einbruch in Lagerraum – Zeugen gesucht

Posted by Klaus on 3rd September 2015 in Allgemein, In und um Gablenberg herum
Polizeimeldung Polizeipräsidium Stuttgart

S-Polizei-OstendUnbekannte Täter sind in der Nacht auf Donnerstag (03.09.2015) in den Lagerraum einer Firma an der Poststraße eingebrochen und haben hochwertige Felgensätze im Wert von mehreren Zehntausend Euro gestohlen. Die Täter fuhren zwischen Mittwochabend (02.09.2015), 18.00 Uhr und Donnerstagmorgen 09.15 Uhr, vermutlich mit einem Transporter oder Lastwagen auf das Firmengelände. Sie brachen die Tür eines Rolltores auf. Aus dem Lagerraum stahlen sie vermutlich mehr als 30 Felgen- und Reifensätze für hochwertige Fahrzeuge.

Zeugen werden gebeten, sich beim Polizeirevier 5 Ostendstraße unter der Rufnummer 8990-3500 zu melden.

Foto, Blogarchiv


Nutzfahrzeugzentrum Stuttgart – Die offizielle Eröffnung ist am 24.10.2015

Posted by Klaus on 3rd September 2015 in Allgemein, Fotos, In und um Gablenberg herum


Wo einst Kleingärten und Bruchschuppen waren entsteht derzeit an der Wangener Straße ein Nutzfahrzeugzentrum.

Infos: volkswagen-automobile-stuttgart und hfacebook/Volkswagen Automobile Stuttgart

Fotos, Klaus

Schillerlinde mit Beinkleid

Posted by Klaus on 2nd September 2015 in Allgemein, Stuttgart Wangen

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Auf unsere Anfrage an das Garten-, Friedhofs- und Forstamt über den Zweck des Beinkleides erhielten wir folgenede Antwort:

 

“ Sehr geehrter Herr Rau,

das genannte ‚Beinkleid‘ dient dem Schutz des Baumes. In den letzten Jahren waren in der gemütlichen Höhlung öfters Feuer angezündet worden, die an Baumstamm weitere Schäden angerichtet haben. Um nicht einen an dieser Stelle unpassenden Zaun mit Pfosten um den Baum drum herum errichten zu müssen, wurde von meinen Kollegen diese einfache und unkonventionelle Sicherung gewählt. Bislang scheint sie ja zu funktionieren, ich habe zumindest noch nichts von weiteren Schäden gehört.“

Wir bedanken uns recht herzlich für diese Auskunft und hoffen, dass diese Schutzmassnahme erfolgreich ist.

Fotos, Klaus

Altlastensanierung auf dem “Kraftwerksgelände Ost – Teilfläche Kohlebandbrücke” und neues Umspannwerk

Posted by Klaus on 2nd September 2015 in Allgemein, In und um Gablenberg herum

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Die Altlastensanierung scheint in vollem Gange zu sein. Von weitem kann man auch das neue Umspannwerk erkennen. Leider hab ich zum Fotografieren nicht das richtige Wetter erwischt.

Fotos, Klaus

Land stellt Fördermittel zum Ausbau der Schönbuchbahn in Aussicht

Posted by Klaus on 2nd September 2015 in Allgemein, Rund um die Eisen- und Straßenbahn, Zacke,Seilbahn,SSB

K-S-Bahn-Renningen-SchnalleAuf seiner Sommertour bekräftigte Verkehrsminister Winfried Hermann in Böblingen seine Absicht, den Ausbau der Schönbuchbahn mit Mitteln des Landes zu unterstützen. Dafür unterzeichnete Hermann zusammen mit Roland Bernhard, Landrat von Böblingen, einen sogenannten Letter of Intent. Die Förderwürdigkeit des Vorhabens ist jetzt noch durch das Land zu bestätigen.

„Dieses Projekt ist vor allem für den Landkreis Böblingen von großer verkehrlicher und wirtschaftlicher Bedeutung. Der Ausbau der Schönbuchbahn ist wichtig, um den stetig zunehmenden Fahrgastzahlen Rechnung zu tragen“, so Hermann. „Wir stoßen bei der Schönbuchbahn inzwischen an die Grenzen der Kapazität und müssen deshalb handeln. Der Ausbau ist für uns daher ohne Alternative, auch wenn wir dafür Geld in die Hand nehmen müssen“, ergänzte Landrat Bernhard.

Die Elektrifizierung der Schönbuchbahn leistet einen wichtigen Beitrag für eine umweltfreundliche Mobilität. Der 15-Minuten-Takt führt die bisherige nachhaltige Entwicklung im Einzugsbereich der Schönbuchbahn als attraktiver Wohn- und Gewerbestandort fort. Die Anbindung an den 15-Minuten-Takt der S-Bahn verbessert die Erreichbarkeit des Großraums Stuttgart. Das Land unterstützt dieses Zukunftsprojekt als wichtigen Beitrag für umweltfreundliche Mobilität.

Für die Schönbuchbahn werden insgesamt max. 37,5 Millionen Euro bereitgestellt. „Damit ist das Land – angesichts vieler Wünsche im Land – an die Grenze des Möglichen gegangen“, sagte Minister Hermann vor dem Hintergrund der im Jahr 2019 auslaufenden Fördermittel des Bundes. Insgesamt werden für den Ausbau der Infrastruktur rund 82,2 Millionen Euro veranschlagt.

Absichtserklärung Ausbau Schönbuchbahn (PDF)

Quelle, Ministerium für Verkehr und Infrastruktur

Foto, Blogarchiv

Staatsanwaltschaft und Polizei Stuttgart geben bekannt: Mutmaßlicher Enkeltrickbetrüger festgenommen

Posted by Klaus on 2nd September 2015 in Allgemein, In und um Gablenberg herum, Stuttgart

Polizei-B-WStuttgart Ost/ Weilimdorf  – Polizeibeamte haben am Dienstag (01.09.2015) in der Hackstraße einen mutmaßlichen Enkeltrickbetrüger im Alter von 16 Jahren festgenommen. Eine 93-jährige Frau hatte sich am Dienstag an die Polizei gewandt, nachdem sie zuvor von einem angeblichen Verwandten telefonisch zur Herausgabe von Bargeld und Wertgegenständen aufgefordert worden war. Der Anrufer hatte sich als Neffe der betagten Dame ausgegeben und von dieser mehrere Zehntausend Euro oder Wertgegenstände für ein Immobiliengeschäft gefordert. Polizeibeamte nahmen den 16-Jährigen gegen 18.00 Uhr in der Hackstraße fest, als er das Geld bei der 93-Jährigen abholen wollte. Der deutsche Tatverdächtige wird am Mittwoch (02.09.2015) mit Antrag der Staatsanwalt Stuttgart auf Erlass eines Haftbefehls dem zuständigen Richter vorgeführt.

Am Dienstag kam es in Weilimdorf zu einem weiteren Enkeltrickbetrug. Eine 86-jährige Frau übergab mehrere Tausend Euro an einen Abholer. Bei zwei weiteren Fällen im Stuttgarter Osten blieb es jedoch beim Versuch. Die Ermittlungen hinsichtlich möglicher Tatzusammenhänge dauern an.

Die Polizei empfiehlt:
-Seien Sie misstrauisch, wenn Sie einen Anrufer nicht eindeutig erkennen.
– Nennen Sie von sich aus keine Namen und Adressen Ihrer Angehörigen.
– Fragen Sie den Anrufer nach seinem vollständigen Namen sowie seiner Adresse und notieren Sie sich seine Rückrufnummer.
– Lehnen Sie am Telefon hohe Geldforderungen ab. Rufen Sie diesen Verwandten unter der Ihnen bekannten Telefonnummer zurück.
– Meist wird von den Telefonbetrügern ein Mittäter zum Geldabholen vorgeschoben. Übergeben Sie deshalb niemals Geld an Ihnen nicht
bekannte Personen.
– Verständigen Sie sofort die Polizei, wenn Sie sich unsicher fühlen.

Foto, Blogarchiv

Bürgermeister Wölfle hat Bezirksvorsteher Hans-Peter Seiler in den Ruhestand verabschiedet

Posted by Klaus on 1st September 2015 in Allgemein, Stuttgart Hedelfingen Rohracker Lederberg

Info der Stadt Stuttgart

Der Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser, Werner Wölfle, hat den Hedelfinger Bezirksvorsteher Hans-Peter Seiler am Freitag, 28. August, in den Ruhestand verabschiedet.

Hans-Peter Seiler vollendete am 2. August das 65. Lebensjahr und war fast 50 Jahre für die Stadt Stuttgart tätig. Seit 2002 war er Bezirksvorsteher des Stadtbezirks Hedelfingen.
Bürgermeister Wölfle über Hans-Peter Seiler :

„Was ich besonders an Herrn Seiler schätze, ist seine Beharrlichkeit, ohne sich in Vordergrund zu drängen. Die Sache war ihm das Wichtigste, unauffällig aber erfolgreich. Hervorzuheben ist seine große Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements. Stets pflegte er einen engen Kontakt zu den Vereinen, Kirchen, Schulen und Organisationen im Stadtbezirk, denen er mit Rat und Tat zur Seite stand. Als einen großen Erfolg von Herrn Seiler und Gewinn für die Sportlandschaft Stuttgart werte ich die Fusion der Sportvereine TV Hedelfingen, SKG Hedelfingen, SKV Rohracker und VfL Wangen zur SportKultur Stuttgart“, sagte Wölfle.

Ausbildung 1966 bei der Stadt Stuttgart gestartet

Am 1. Dezember 1966 begann Hans-Peter Seiler die Ausbildung zum gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst bei der Stadt Stuttgart und war zunächst beim Bezirksamt Wangen beschäftigt. Ende des Jahres 1969 wechselte er zum Landratsamt Ludwigsburg und besuchte ab Dezember 1970 die Verwaltungsschule Stuttgart.

Nach erfolgreicher Beendigung seiner Ausbildung arbeitete Seiler ab Februar 1972 beim Bezirksamt Hedelfingen. Wenige Monate später wurde er zum stellvertretenden Bezirksvorsteher bestellt und übernahm die Leitung der Dienststellen Standesamt, Sozialhilfe und Rentenstelle. Im Jahr 1983 wechselte er zum Bezirksamt Möhringen, wo er bis zum März 2002 in gleicher Funktion tätig war.

13 Jahre Bezirksvorsteher des Stadtbezirks Hedelfingen

Nach der Wahl durch den Gemeinderat wurde Seiler am 11. März 2002 zum Bezirksvorsteher des Stadtbezirks Hedelfingen ernannt.

In seiner mehr als 13-jährigen Amtszeit wurden viele bedeutende, den Stadtbezirk prägende, Projekte verwirklicht. Dazu gehören der Bau des Otto-Hirsch-Centers auf der ehemaligen Straßenbahn-Wendeschleife, die Neubebauung des Löwen-Areals, die Friedhofserweiterung, die Umgestaltung der Rohrackerstraße mit dem Bau des Kreisverkehrs am Dürrbachplatz, die Erweiterung von Kindertageseinrichtungen an verschiedenen Standorten, die Sanierung von Kinderspielplätzen, die Schaffung von Betreutem Wohnen für Senioren sowie die Ortskernsanierung in Rohracker mit der Neugestaltung des Kelterplatzes. Ebenfalls auf Seilers Anregung wurde die Buslinie 103 verlängert und damit eine verbesserte Anbindung des Hafengebiets an den ÖPNV erreicht. Eines der aktuell wichtigen Anliegen ist die zukunftsfähige Entwicklung des Schulstandorts Steinenberg.

Hans-Peter Seiler setzte sich in seiner Amtszeit nicht nur für zahlreiche konkrete Projekte ein, er war stets auch Ansprechpartner für alle Einwohnerinnen und Einwohner und vermittelte erfolgreich zwischen Bürgerschaft und Stadtverwaltung. Sein umfangreiches Fachwissen und seine Verlässlichkeit werden von vielen Menschen geschätzt. Ein Anliegen Seilers war es auch, Einheimischen und Auswärtigen die Sehenswürdigkeiten und das Naherholungspotenzial des Stadtbezirks Hedelfingen mit seinem Steillagen-Weinbau nahezubringen. Auf seine Initiative wurde zusammen mit den örtlichen Obst- und Gartenbauvereinen sowie den Weingärtnergenossenschaften ein Weinwanderweg angelegt und im Mai 2007 feierlich eröffnet. Seither findet jährlich am Muttertag der Weinwandertag statt.

Vor 125 Jahren: Firma Stuttgarter Straßen- bahnen AG gegründet

Pressemitteilung der SSB vom 01.09.2015

Pferde-Straßenbahn2018 wird das Jubiläum 150 Jahre Straßenbahn in Stuttgart begangen: 1868 fuhr Stuttgarts erste Pferdebahn. Doch die Gründung der SSB AG als formale Firma geschah erst Ende März 1890, nachdem sich die beiden Vorgängerfirmen vereinigt hatten. Das wieder ist jetzt 125 Jahre her.Der Vereinigungsvertrag zwischen der Stuttgarter Pferdebahn-Gesellschaft (SPE) und der Firma Neue Stuttgarter Straßenbahn (NSS) wurde kurz vor Jahresende 1888 unterschrieben. Ihn segnete die Hauptversammlung der Pferdebahngesellschaft Anfang 1889 ab. Darin enthalten war bereits die Regelung, wie die neue Firma heißen sollte. Der formale Beschluss dazu folgte am 30. März 1890, vor 125 Jahren. Seitdem gibt es die „SSB“.S-SSB-123Wer waren die beiden Vorgängerfirmen? Die Aktivität von Georg Schöttle, dem Stuttgarter Bauunternehmer, zur Gründung seiner „Stuttgarter Pferdeeisenbahn“ anno 1868 ist bekannt. Der eher kostspielige Betrieb auf den fast überall wenigstens in leichter Steigung liegenden Strecken hatte sich vor allem im Gefolge der Wirtschaftskrise nach Anfang der 1870er Jahre ungünstig entwickelt. Die Wagen auf der so genannten Normalspur waren schwer, für die Steigungen braucht es zwei Pferde. Das war teuer. Das hatte 1886 den Stuttgarter Unternehmer Heinrich Mayer und den von ihm angesprochenen norddeutschen Ingenieur Ernst Lipken auf den Plan gerufen, die kurzerhand ihre Firma Neue Stuttgarter Straßenbahn gründeten. Diese NSS setzte auf die Meterspur. Die Wagen brachten fast die gleiche Menge Passagiere unter, waren aber dennoch leichter. Ein Gaul konnte sie gut ziehen. Zudem nannten Mayer und Lipken ihre Firma nicht ohne Grund „Straßenbahn“ statt Pferdebahn: Neue Antriebsformen, ob per Dampf oder Elektrizität, standen vor der Haustür. Vor allem, wenn man elektrisch fahren wollte, ging das damals zunächst nur auf der Meterspur, denn die ersten Elektromotoren besaßen höchst bescheidene Leistung.

Tatsächlich brachte die NSS mit ihren neuen Linien, die gut funktionierten, frischen Schwung ins Geschäft. Doch ein gemeinsamer Verkehr beider Firmen auf einem einheitlichen Netz war wegen der unterschiedlichen Spurweiten technisch unmöglich. „Dadurch“, so urteilte der spätere SSB-Direktor Paul Loercher, „blieb das Stuttgarter Verkehrsliniennetz in der Entwicklung stark zurück.“ Warum schon die Pferdebahn von 1868 nicht gleich die Meterspur gewählt hatte, lag auf der Hand: Der Staat Württemberg konzessionierte auch Stuttgarts Pferdebahn nach dem Eisenbahngesetz von 1843. Dort war die Normalspur vorgeschrieben. Das metrische Maßsystem wurde erst 1875 in Europa eingeführt, die ersten Bahnen mit Meterspur in Deutschland fuhren etwa ab dieser Zeit.

K-SSB-feuerbDie verfahrene Lage in Stuttgart lockte 1888 als Dritten den Berliner Eisenbahn- und Bauunternehmer Hermann Bachstein an. Doch der Gemeinderat „wollte nicht noch ein drittes Unternehmen in Stuttgart haben.“ Aber die finanzielle Lage der SPE wurde bedrohlicher, und diese wie die NSS schreckten vor Investitionen zurück, da keiner wusste, ob der andere sich durchsetzen würde. Stadt und Gemeinderat betrieben den Zusammenschluss der beiden Unternehmen nun immer stärker. Schließlich beschloss die SPE in Anwesenheit der Vertreter von NSS und Bachstein die Fusion, nachdem als erster Schritt auf neutralem Gelände, in Baden-Baden, im Hochsommer 1888 eine „Conferenz“ stattgefunden hatte.“ Formal übernahm die alte SPE die NSS, doch alleiniger Chef wurde Lipken, der bisherige Techniker der NSS. Die „alte“ SPE war zum Zeitpunkt der Vereinigung theoretisch 817 000 Mark wert, de facto wesentlich weniger, wegen der veralteten Gleise und Wagen. Den Kauf der NSS finanzierte die SPE durch die Ausgabe neuer Aktien um 800 000 Mark. Die bisherigen Betreiberpersonen blieben Miteigentümer und saßen im Aufsichtsrat. Neu war die Beteiligung der Darmstädter Bank, denn für die folgende Umspurung des Bestandsnetzes, die Elektrifizierung und den weiteren Ausbau brachte sie frisches Geld.

Das Ziel von Stadt und Bürgern, ein dem Bedarf entsprechendes und mitwachsendes Verkehrsnetz, schien endlich erreicht. Der Sprung der Schienen über den Neckar nach Cannstatt (damals noch kein „Bad“) über die neue König-Karls-Brücke glückte ebenso wie die erfolgreiche kaufmännische Entwicklung, nicht zuletzt durch eine beweglichere Gestaltung der Tarife und einer „reichen Serie von Abonnements“,  also modernem Kundenmarketing, so dass der Geschäftsbericht einen  „starken Verkehrsaufschwung“ festhielt. Der Plural im Firmenname – aus der vormaligen „Bahn“ wurden nun die „Bahnen“ – mochte sich auf die Herkunft der vormals zwei getrennten Firmen beziehen. In jedem Fall entsprach er einem in der wilhelminischen Zeit üblichen Bedürfnis zur Repräsentation. Viele lokale und kommunale Bahnbetriebe schmückten sich damals mit der Firmierung als Straßen- oder Kreisbahnen.

Im Aufsichtsrat der „neuen“ SPE und sodann der SSB saßen der Bankier von Pflaum, natürlich weiter der SPE-Gründer Georg Schöttle, der vormalige NSS-Finanzier Heinrich Mayer, sodann Hermann Bachstein und Bankdirektor Hedderich aus Darmstadt. Eduard Hallberger war einer der bedeutenden Verleger in der seinerzeitigen „Buchhochburg“ Stuttgart, aus seinem Unternehmen entstand die Deutsche Verlagsanstalt. Georg Doertenbach war einflussreicher Vorstand des gleichnamigen Stuttgarter, in Calw gegründeten traditionellen Bankhauses, dazu Landtagsmitglied, Mitbegründer und erster Aufsichtsratsvorsitzender der Maschinenfabrik Esslingen, wo schon die SPE ihre Wagen hatte bauen lassen. Rudolf Knosp, später geadelt, hatte eine chemische Fabrik in Stuttgart gegründet, die mit der Badischen Anilin- und Sodafabrik (BASF) fusionierte. Knosp und seine Frau begründeten das heutige Rudolf-Sophien-Stift in Stuttgart-Heslach.  „Commerzienrat“ Alexander von Pflaum war wichtiger Bankier in Stuttgart. Bei der Maschinenfabrik Esslingen wie bei der SSB war er Vorsitzender des Aufsichtsrates, ebenso groß bemaß sich sein Einfluss bei der Filderbahn. Hermann Bachstein schließlich war Erbauer und Betreiber von rund sechzig Bahnstrecken und –betrieben in Deutschland und dem Ausland. Er finanzierte sich über die Darmstädter Bank. Vor allem mit dem Bau wurde Geld verdient, durch die Darlehenszinsen sowie durch die Gewinne der Baufirmen, an denen wieder die Banken Anteile hielten, ein auch heute aktueller Tatbestand.

SC-SSB-1868--1968Das grundsätzliche Ziel einer dynamischen und fortschrittlichen Anpassung des Verkehrsnetzes in Stuttgart war mit der Fusion der beiden Pferdebahnen und der Gründung der SSB erreicht worden. „Die jetzige Gesellschaft [SSB] hat den Betrieb erst lebensfähig gestaltet“, befand der spätere SSB-Chef und Chronist Paul Loercher. Stadt, Gemeinderat und Bürger hatten sich durchgesetzt, die Entwicklung gab ihnen recht. Der Erfolg war in erster Linie nicht unternehmerischer Vernunft zu verdanken, vielmehr bürgerschaftlich-gemeinwohlorientiertem Denken. Allerdings geriet die Verwaltungsseite letztlich vom Regen in die Traufe: Auch die neue Straßenbahngesellschaft war – jetzt erst recht – ein Privatunternehmen, das sich vor allem nach der Rendite und weniger nach der Stadtplanung ausrichtete. Doch die Kommunen besaßen weder genügend Geld noch technische und betriebswirtschaftliche Erfahrung, um selbst in das Geschäft mit der Grundversorgung einzusteigen. Insofern unterscheidet sich die damalige Entwicklung nicht so sehr von manchen heutigen Abläufen, wie man an den aktuellen Beispielen in Sachen Strom-, Energie- und Wasserversorgung beobachten kann. Der neue oder ab 1890 erst recht beginnende Kampf der Stadt Stuttgart um mehr Einfluss auf die Gestaltung der Straßenbahn jedenfalls sollte länger dauern wie jemals zuvor, bis 1918. Da ergab sich durch eine eigenartige, einmalige Konstellation, bedingt durch das Kriegsende, endlich die Gelegenheit zur ‚Kommunalisierung‘ der SSB. Seitdem – seit fast 100 Jahren – ist die SSB ein Unternehmen der Landeshauptstadt.

Siehe auch ssb-ag.de/Von-1868-bis-1925wikipediaStuttgarter_Straßenbahnen

Fotos, Sabine und Klaus