DSD-Bronzeplakette für das GEDOK-Haus in Stuttgart
Pressemeldung
Ein außergewöhnliches Haus
Am Mittwoch, den 24. Februar 2016 um 11.00 Uhr überbringt Gisela Lasartzyk, Ortskuratorin Stuttgart der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Regine Koch-Scheinpflug, Leiterin Unternehmens- kommunikation von Lotto Baden-Württemberg, zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung des GEDOK-Hauses in Stuttgart eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ an Christiane von Seebach, der Ersten Vorsitzenden des Vereins GEDOK e.V. Stuttgart. Dadurch bleibt auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Die DSD unterstützte 2011 dank der GlücksSpirale im Rahmen der Fassadensanierung die Fensterinstandsetzung am Hauptgebäude mit 110.000 Euro und im vergangenen Jahr die Sanierung der Fenster und Türen des Ateliergebäudes mit 60.000 Euro.
Die GEDOK – Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer e.V. – wurde 1926 in Hamburg als Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen von Ida Dehmel gegründet. In den folgenden Jahren entstanden zahlreiche Ortsgruppen in Deutschland und Österreich.
Die Stuttgarter GEDOK formierte sich 1937 und nahm als erste Gruppe nach dem Zweiten Weltkrieg die Arbeit 1946 wieder auf. Das Atelierhaus in der Hölderlinstraße wurde auf Initiative der damaligen GEDOK-Vorsitzenden Elle Hoffmann 1954 von der Architektin Grit Bauer in sachlich-funktionaler Formensprache konzipiert, gebaut und 1959 mit dem Paul-Bonatz-Preis der Stadt Stuttgart ausgezeichnet. Der Komplex ist ein Zeugnis dafür, wie zu Nachkriegszeiten mit strenger Baustoff- und Wohnraumbewirtschaftung ein rationell zu erstellender und kostensparender Wohnbau zu verwirklichen war.
Das erste Wohn- und Atelierhaus Stuttgarts nach dem Krieg umfasst 22 Wohnateliers, einen Ausstellungs-, einen Konzert- und einen Ballettsaal. Bis heute leben und arbeiten in beiden Atelierhäusern rund 20 Künstlerinnen unterschiedlichster Altersstufen und aller künstlerischen Sparten. Gelobt wird die spannende Mischung aus Wohnen und künstlerischem Arbeiten, die anregende Atmosphäre interdisziplinären Austauschs und der Begegnung von jungen und älteren Künstlerinnen.
Bei der Instandsetzung der Fenster 2011 bestand das grundlegende Prinzip darin, die vorhandenen Holzfenster, die aus miteinander verbundenen inneren und äußeren Fensterflügeln bestehen, auf den inneren Flügeln mit einer Thermoscheibe zu versehen. Die Nuten für die Scheiben wurden vergrößert, damit sie die Thermoscheibe mit 6 Millimeter Scheibenabstand aufnehmen können. So konnten die originalen Fenster erhalten werden.
Das GEDOK-Haus gehört damit zu den über 280 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
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