Das Präsidium Technik, Logistik, Service der Polizei beschaffte für das Landeskriminalamt BW einen neuen Roboter zur Entschärfung von unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen (USBV)
Stuttgart
Der neue so genannte Fernlenkmanipulator wurde Mitte März offiziell an das Landes- kriminalamt BW übergeben.
Eines der wichtigsten Einsatzgeräte der Entschärfer des Landeskriminalamts Baden-Württemberg ist der Fernlenkmanipulator. Mit diesem ferngesteuerten Roboter sind die Entschärfer in der Lage, ohne eigenes Leben zu gefährden, USBV zu untersuchen, zu entschärfen oder zu zerstören.
Aus Mitteln des „Sonderprogramms zur Bekämpfung des islamistischen Terrorismus“ wurde nun durch das Präsidium Technik, Logistik, Service der Polizei der Roboter „teleMAX“ für das Landeskriminalamt BW beschafft.
Der teleMAX ist kleiner und wendiger als der bereits beim Landeskriminalamt BW vorhandene Fernlenkmanipulator „tEODor“. Aufgrund von Größe und Gewicht konnte der „tEODor“ bei Einsatzlagen in Gebäuden mit eingeengter Bewegungsfreiheit (Obergeschosse, Treppenhäuser u. ä.) bislang nicht benutzt werden. Dieses Defizit wird durch den teleMAX behoben. Mit seinem geringen Gewicht von nur 90 kg kann der Roboter von ein oder zwei Personen getragen werden. Er ist somit auch in schwer zugänglichen Einsatzorten wie öffentlichen Verkehrsmitteln oder unwegsamen Gelände verwendbar.
Das umfangreiche Beschaffungsverfahren für den Roboter wurde bereits im Mai vergangenen Jahres durch das Präsidium Technik, Logistik, Service der Polizei eingeleitet. Nach einer europaweiten Ausschreibung erhielt schließlich die Fa. Cobham Mission Systems, telerob Gesellschaft für Fernhantierungstechnik mbH aus Ostfildern den Zuschlag.
Mitte März fand die offizielle Übergabe des Fernlenkmanipulators teleMAX beim Landeskriminalamt statt. Ludwig Pergovacz von der Fa. Cobham Mission Systems stellte den neuen Roboter mit seinen technischen Möglichkeiten vor.
Der beschaffte teleMAX ist mit Manipulatorarm, Greifer, Bediengerät mit Monitor, Aufzeichnungssystem, mehreren Kameras, Lichtmodul sowie einem Werkzeugadapter mit Spezialwerkzeugen für den Greifer ausgestattet.
Für Einsätze in sehr beengten Räumen ist der Kleinmanipulator mit seiner geringen Breite optimal geeignet. Der Greifarm kann weit über zwei Meter ausgefahren werden, sodass auch in einer solchen Höhe auf USBV eingewirkt werden kann.
Seine Bauweise ermöglicht es dem teleMAX zudem, Treppen selbständig zu überwinden. An Stellen mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit lässt sich der kleine Roboter mit seinem Wendekreis von nur einem Meter sicher manövrieren.
LKA-Vizepräsident Klaus Ziwey: „Die Entschärfung von Sprengkörpern jedweder Art ist eine schwierige Aufgabe und erfordert von unseren Spezialisten höchste Kompetenz und stetige Einsatzbereitschaft. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir in Zeiten steigender Anforderungen unsere Einsatzmöglichkeiten mit der neuen Technik weiter optimieren können!“
Der teleMAX ist der erste Kleinmanipulator, der für die Entschärfer des Landeskriminalamts Baden-Württemberg beschafft wurde.
Foto, Polize