Und die Parkplatzvernichtung geht gerade so weiter wenn man sich den Antrag der Stadträtinnen/Stadträte – Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN ansieht.
Nicht der Feinstaubalarm, sondern der Feinstaub und die Stickstoffoxide schaden dem Image von Stuttgart. Die Gefahren dieser Luftschadstoffe für die menschliche Gesundheit sind hinreichend bekannt.
Der motorisierte Individualverkehr ist in Stuttgart der Hauptverursacher der Luftbelastung.
Wir sind überzeugt, dass es zwischen Fahrverboten und dem Versuch, die Luftverschmutzung in Stuttgart zu banalisieren, Wege und Möglichkeiten gibt, um das Umsteigen vom Auto
auf den öffentlichen Verkehr (ÖV) zu erleichtern und damit die Luftschadstoffe zu verringern.
Im Zuge der S21-Bauarbeiten an der Staatsgalerie mit den Unterbrechungen der Stadtbahnlinien Richtung Charlottenplatz ist die Nutzung der Stadtbahn in Stuttgart mit starken Komforteinschränkungen für die Nutzer verbunden. Umso mehr muss jetzt das Augenmerk auf den Busverkehr gelegt werden. Wenn Busse im Stau stehen, helfen auch Angebots- verbesserungen und Taktverdichtungen den Fahrgästen nicht weiter. Mit eigenen Busspuren und einer konsequenten Bevorrechtigung für den öffentlichen Verkehr kann die Pünktlichkeit garantiert und die Attraktivität erhöht werden. Deshalb müssen weitere Busspuren eingerichtet werden.
Ein weiterer zentraler Punkt für die Pünktlichkeit der öffentlichen Verkehrsmittel ist die Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen vor dem Autoverkehr. Die Vorrangschaltungen für Busse müssen so geschaltet werden, dass sie ihrem Namen auch gerecht werden. Auch bei hohem Verkehrsaufkommen muss der öffentliche Verkehr konsequent Vorfahrt haben.
Wir wollen die Kapazität des ÖPNV schnell steigern durch zeitnah umsetzbare Maßnahmen mit relativ geringem baulichem bzw. finanziellem Aufwand und beantragen daher die Prüfung folgender Maßnahmen:
1. Eine schnellstmögliche Bevorrechtigung für den öffentlichen Verkehr:
– am Wilhelmsplatz
– an der Gaisburger Brücke und am Gaskessel, Kreuzung Wangener-/Talstraße (heute Linie 56, zukünftig Linie 45)
– an der Kreuzung Mercedes- Daimlerstraße
– am Kelterplatz und in der Schwieberdinger Straße in Zuffenhausen Die Buslinie 42 soll mit dem neuen Fahrplan 2016 in der Hauptverkehrsstunde im 5-Minuten-Takt fahren. Ergänzend zu dieser erfreulichen Entscheidung ist es notwendig, dass folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
2. In der Landhausstraße, zwischen Friedensstraße und Kernerplatz ist auf der Straße wegen parkender Autos oft wenig Platz, so dass größere Autos, Lieferwagen und der 42er-Bus nur schwer aneinander vorbeikommen. Dies führt zu Verspätungen. In der Landhausstraße wird auf einer Seite ein Parkverbot eingerichtet.
3. In der Schillerstraße in Richtung S-Ost gibt es bereits eine Busspur, die aber nur für den 40er-Bus passt. Die Autos Richtung Wagenburgtunnel fahren links vorbei und noch eine Spur weiter links steht dann der 42er-Bus Richtung Urachplatz/Ostendplatz in der Autoschlange.
Unserer Ansicht nach ist es sinnvoll, dass man die Busspur um eine Spur nach links verlegt (d.h. der Bus überholt die Autos dann links), so dass der 42er sie auch nutzen kann. Das würde dann allerdings nach der Kreuzung Probleme mit dem Halt Staatsgalerie machen, denn der liegt wieder ganz rechts. Das könnte man mit einer Verkehrsinsel nach der Kreuzung lösen, an der der Bus links und die Autos rechts vorbeifahren und auf die der Halt verlegt werden könnte. Der Bus müsste sich dann wieder von links einfädeln bevor er mit den Autos in den Wagenburgtunnel einfährt.
4. Auf der Schillerstraße werden die Busspuren durchgängig eingerichtet und auf der Kriegsbergstraße zwischen Hauptbahnhof und Katharinenhospital weiter geführt (in der Gegenrichtung gibt es schon eine Busspur).
5. Auf der Heilbronner Straße wird für die Linie 44 vom Hauptbahnhof bis zur Abzweigung Türlenstraße die Busspur verlängert.
6. Auf der Paulinenstraße zwischen Österreichischem Platz und Rotebühlstraße werden ebenfalls Busspuren für die Linien 44 und 92 angelegt.
7. In Bad-Cannstatt stehen die 52er-, 55er- und 56er-Busse in der König-Karl-Straße im Abschnitt zwischen Mercedes- und Eisenbahnstraße im Stau. Um Abhilfe zu schaffen, werden in der Schönestraße vor der Kreuzung mit der König-Karl-Straße und in der König-Karl-Straße weitere Busspuren Richtung Wilhelmsplatz eingerichtet.
8. Die im Entwurf des fortgeschriebenen Nahverkehrsplan beschriebenen Busfahrstreifen werden ebenfalls schnellstmöglich umgesetzt:
– in der Wagenburgstraße (beide Fahrtrichtungen)
– in der Hauptstätter Straße (abschnittsweise in beiden Fahrtrichtungen)
– abschnittsweise in der Rotebühlstraße
– wo möglich, in der Schwieberdinger Straße
– in der König-Karl-Straße vor Bad Cannstatt Wilhelmsplatz
9. In der Badstraße in Bad-Cannstatt stehen Busse und die Stadtbahn U13 ebenfalls im Stau und produzieren Verspätungen. Ende 2014 wurde im Bezirksbeirat als einzige praktikable und wirksame Maßnahme die Wiedereinrichtung der Verkehrsinsel – eine relativ kleine bauliche Maßnahme – vorgestellt und beschlossen. Wir fordern den schnellstmöglichen Einbau der Verkehrsinsel.
10. Die Verwaltung berichtet möglichst schon in der ersten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik im Juni 2016.
Unterzeichnet:
Clarissa Seitz, Björn Peterhoff, Jochen Stopper, Andreas G. Winter