Nationalpark Schwarzwald erhält Besucher- und Informationszentrum
Das Ministerium für Finanzen hat die Baufreigabe für den Neubau des Besucher- und Informationszentrums und eines Verwaltungsgebäudes für den Nationalpark Schwarzwald erteilt. In dem Neubau auf dem Ruhestein werden den Gästen und Erholungssuchenden aus aller Welt die Aufgaben, Ziele und Inhalte des Nationalparks vermittelt.
„Mit dem Neubau des Besucher- und Informationszentrums schaffen wir optimale Voraussetzungen, um die Bedeutung des Nationalparks Schwarzwald für den Erhalt von Natur und Lebensräumen spannend zu vermitteln. Auf rund 3.000 Quadratmetern stehen neben Räumen für Ausstellung, Vorträge und Besprechungen auch ein Kino, Gastronomie sowie Büroarbeitsplätze zur Verfügung. Das Besucher- und Informationszentrum ist ein wichtiger Baustein im Gesamtkonzept des ersten und einzigen Nationalparks in Baden-Württemberg“, sagte Finanzministerin Edith Sitzmann anlässlich der Baufreigabe. „Der sprichwörtliche Höhepunkt des Neubaus ist der Skywalk, ein offener Steg mit Aussichtsturm. Auf dem Skywalk können die Besucherinnen und Besucher eine erstklassige Aussicht in und über den Lebensraum Wald genießen. Ich bin selbst total gespannt, das Gebäude ab Frühjahr 2019 in der Realität zu erleben“, so Sitzmann.
Umwelt- und Naturschutzminister Franz Untersteller bekräftigte, dass der Nationalpark Schwarzwald durch das neue Besucher- und Informationszentrum zu einem echten Pilgerort für Naturliebhaberinnen und Naturliebhaber werden kann: „Der Nationalpark bekommt einen ganz starken Magneten und mit den Ausstellungen, Informationsveranstaltungen und Bildungsangeboten im BIZ einen umfassenden theoretischen Hintergrund. Die Kombination von Bildungs- und Informationszentrum und der Schönheit und Faszination der Natur im Nationalpark wird weit über die Landesgrenzen hinaus begeistern.“
Das Land investiert 22,5 Millionen Euro in die Neubauten Besucher- und Informationszentrum und Verwaltungsgebäude. Mit der öffentlichen Erschließung (vier Millionen Euro), einem Haus für pädagogische Zwecke (zwei Millionen Euro) und der Risikovorsorge (rund zwölf Prozent) summieren sich die Baukosten auf 32 Millionen Euro. Der notwendige Umfang für die öffentliche Erschließung der Neubauten auf dem Ruhestein war im Jahr 2014 noch nicht bekannt. Die Kosten für die tatsächliche Planung konnten erst auf Grundlage des Ergebnisses des Planungswettbewerbs im Jahr 2015 konkretisiert werden.
Das Kabinett hat den auf Grundlage des Wettbewerbsentwurfs ermittelten Gesamtbaukosten einschließlich Risikovorsorge Ende Juli 2016 zugestimmt. In die Gestaltung der Ausstellung und die Inneneinrichtung fließen weitere drei Millionen Euro aus dem Landeshaushalt. Für die Neuordnung der Verkehrs- und Parkplatzsituation auf dem Ruhestein sind zusätzlich rund 2,2 Millionen Euro vorgesehen. Mit dem Bau soll im Herbst 2016 begonnen werden.
Planungswettbewerb für den Neubau
Im Jahr 2015 wurde ein offener, zweiphasiger, interdisziplinärer Planungswettbewerb für den Neubau eines Besucher- und Informationszentrums für den Nationalpark Schwarzwald durchgeführt. Als Preisträger ging das Architekturbüro Sturm + Wartzeck GmbH aus Dipperz hervor.
Als Leitidee des Entwurfs für das Besucher- und Informationszentrum diente der naturbelassene Waldboden bzw. die Bodenstruktur quer liegender Baumstämme. So werden die einzelnen Gebäudeteile in Riegelform scheinbar willkürlich übereinander gestapelt. Die Fassade folgt dieser Idee, indem Sie mit Holzschindeln bekleidet wird. Es entsteht so ein Gebäude, das sich in die Waldstruktur einfügt.
Der nachwachsende Baustoff Holz kommt beim Bau vielfältig und wirtschaftlich zum Einsatz. Darüber hinaus wird der Neubau des Besucher- und Informationszentrums nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) mit „Silber“ zertifiziert.
Quelle, Ministerium für Finanzen
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