Mit großer Unterstützung der in Wangen ansässigen Institutionen, den „Hilfen zur Erziehung“ des Jugendamtes, dem, dem Jugendhaus B10 und dem Arbeitskreis Senior findet in dem Stuttgarter Stadtteil zum vierten Mal in Folge das Herbstferienlerncamp für Kinder mit Sprach- und Lernschwierigkeiten statt.
Spielerisches Lernen steht bei dem Ferienlerncamp im Mittelpunkt. Während der Herbstferien können dort Kinder in einem freiwilligen Programm ihre Sprachkompetenz ausbauen. Die Motivation der Kinder, die allesamt aus der Wangener Grund- und Werkrealschule kommen, ist groß. Die lokalen Bildungsakteure entwickelten gemeinsam das Ferienlerncamp speziell für Kinder aus dem Stadtteil, manche davon besuchen weitere Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe.
„Besonderer Bedarf an Förderung und Unterstützung“
„Viele der Kinder, die bei uns betreut werden, haben Aufmerksamkeits- und Konzentrations- schwierigkeiten und wissen nicht, wie man richtig lernt. Dadurch haben sie einen besonderen Bedarf an Förderung und Unterstützung. Die Kinder kommen aus sozial und finanziell benachteiligten Familien, in denen sich die Eltern keine Nachhilfe leisten können“, sagt die Leiterin der Dienststelle „Hilfen zur Erziehung“ des Jugendamts, Waltraud Stuntebeck.
Während des Lerncamps geht eine Lerntherapeutin vormittags auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder ein. Sie baut auf die Fähigkeiten der Kinder auf, versucht deren Ängste vor dem Lernen abzubauen und ihnen neue Lernstrategien zu vermitteln. „Begeisterung weckt Zuversicht, und Zuversicht brauchen diese Kinder“, erklärt Lerntherapeutin Gabriela Kurz-Ringhofer.
Eigens für den lerntherapeutischen Ansatz geschulte Helfer und Praktikanten des Jugendamtes unterstützen das Projekt, begleiten die Kinder auf den Lernstationen und steuern kreative Spielideen bei. Die Nachmittage gestalten der Aktivspielplatz Krempoli und das Jugendhaus B10 mit einem erlebnispädagogischen Programm zu Themen wie Natur und Umwelt, Medien, Kunst und Kultur sowie Sport und Bewegung.
„Die Beteiligung des AK Senior für den gelingenden Ablauf des Camps am Vormittag ist eine große Bereicherung. Eltern und Kinder erleben das Zusammenwirken verschiedener in Wangen ansässiger Einrichtungen und Generationen“, erläutern Stefanie Ender und Theoklis Chimonidis, Ansprechpartner für die Bildungsregion Stuttgart.
Elternbegleitprogramm und Bildungsregion
Aber auch die Eltern können im Feriencamp etwas lernen: Ein Begleitprogramm vermittelt ihnen Erziehungs- und Alltagsthemen. Das hilft ihnen, ihre Kinder erfolgreicher beim Lernen zu unterstützen. Erklärt wird auch, wie sie ihre Rechte und Pflichten als Eltern eines Schulkindes besser wahrnehmen können. Für das Elternbegleitprogramm ist eine ausgebildete Elternbegleiterin zuständig. „Mein persönliches Anliegen ist es, dass Eltern sich als informiert und kompetent erleben und motiviert sind, sich auf die Herausforderungen des Schulalltags einzulassen“, sagt Elternbegleiterin Angela Schönberg.
Das Land Baden-Württemberg fördert seit September 2009 aus Mitteln der Qualitätsoffensive Bildung den landesweiten Aufbau von Bildungsregionen.An deren Standorten soll modellhaft gezeigt werden, wie lokale Bildungsverbünde gemeinsam Verantwortung dafür übernehmen können, Kindern aus Familien mit geringen sozialen und finanziellen Ressourcen eine ermutigende Bildungsbiografie zu ermöglichen.
In Wangen treffen sich die lokalen Bildungsakteure regelmäßig im Arbeitskreis Kinder, Jugend und Familie. Dort entstand in Rahmen des Programms Bildungsregion in einer Bildungswerkstatt die Idee zum Ferienlerncamp. Das Lerncamp wird von der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg gefördert.
Weitere Informationen und Ansprechpartner: Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft, Stefanie Ender, Telefon 216-98531, E-Mail stefanie.ender@stuttgart.de sowie Städtisches Elternseminar, Theoklis Chimonidis,
Telefon 216-80353, E-Mail theoklis.chimonidis@stuttgart.de.
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Foto, Klaus