PM: ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – Landesbezirk Baden-Württemberg
Am Dienstag weitere Warnstreiks im öffentlichen Dienst der Länder
Am kommenden Dienstag ruft ver.di Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder zu mehrstündigen Warnstreiks auf. Gestreikt wird in Zentren für Psychiatrie, Universitäten und Studierendenwerken, Autobahnmeistereien, Regierungspräsidien und Landesbehörden sowie weiteren Dienststellen. ver.di reagiert damit auf die erneute Verweigerung eines Angebots.
Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin: „Schlechte Argumente für die Arbeitgeber: 8,8 Milliarden Euro Überschuss im letzten Jahr dürfen nicht in der Sparbüchse verschwinden, solange es bei der Bezahlung des Personals kräftig hapert. Die Chance ist da, das pay gap zum öffentlichen Dienst der Kommunen deutlich zu verringern.“
Ab März beträgt der Abstand zwischen den Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder von dem des Bundes und der Kommunen gut vier Prozent, derzeit sind es rund 1,6 Prozent.
Bitte beachten: In der letzten Pressemitteilung hatten wir von 240.000 direkt oder indirekt betroffenen Beschäftigten gesprochen. Dabei handelt es sich aber um Vollzeitäquivalente, nicht Personen.
In Baden-Württemberg sind knapp 285.000 (Vollzeitäquivalente 240.000) Beschäftigte von den Tarifverhandlungen direkt oder indirekt betroffen. Etwa 185.000 sind Beamte, ca. 100.000 Angestellte, davon rund 36.000 befristet. Gut 27.000 Beschäftigte der Unikliniken fallen nicht unter den Tarifvertrag der Länder.
Die dritte und letzte bisher vereinbarte Verhandlungsrunde findet am 16. und 17. Februar statt.
Nähere Informationen zu den mehrstündigen und dezentral durchgeführten Warnstreiks und Aktionen nach ver.di Bezirken:
Stuttgart
Warnstreik bei der Wilhelma (kleine Versammlung von neun bis zehn Uhr/Haupteingang), Uni Stuttgart zwischen 12 und 14 Uhr in S Vaihingen auf dem Campus (Nähe See), kleine Kundgebung mit Cuno Brune-Hägele, Staatstheater 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr vor dem Personaleingang.
Weitere Aktionen an der Staatsgalerie und Uni Hohenheim.
Mittelbaden-Nordschwarzwald
Warnstreik KIT Karlsruhe, Badisches Staatstheater, CVUA (Chemische und Veterinärunter- suchungsämter).
Fils-Neckar-Alb
Warnstreik am Regierungspräsidium Tübingen, an Universität Tübingen und Studierendenwerke Tübingen-Hohenheim (Standort Reutlingen + Tübingen), BG-Unfallklinik Tübingen, Hochschule Reutlingen und Versuchsgut Lindenhöfe der Universität Hohenheim (Standort Eningen unter Achalm) sowie TdL Beschäftigte des Universitätsklinikums.
Öffentlicher Protest von 12 bis 13 Uhr am Geschwister-Scholl-Platz, Tübingen
Warnstreik am Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg (Standort Zwiefalten). Protestaktion der Beschäftigten von 11:00 bis 12:30 Uhr vor dem Haupteingang ZfP Zwiefalten
Kontakt: Yvonne Baumann 0160 7422697
Schwarzwald-Bodensee
Aktionen und Warnstreik beim ZfP Reichenau sowie bei der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung und beim Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg in Konstanz.
Rhein-Neckar
Warnstreik Zentrum für Psychiatrie Nordbaden, Autobahnmeistereien, Universität Mannheim und Heidelberg, Studierendenwerk Mannheim, weitere Dienststellen in Mannheim.
Ostwürttemberg-Ulm
Von 7:00 – 10:00 Uhr Warnstreik an den technischen Abteilungen der Universität Ulm, bei der Hochschule Ulm und beim Studierenden Werk Ulm. Ab 8:30 Uhr Streikfrühstück im Haus der Gewerkschaften (Weinhof 23 in Ulm) mit Aktion für Bildmotive.
Oberschwaben
Mittags Protestaktionen in den Zentren für Psychiatrie Weissenau und Bad Schussenried, im Flurneuordnungsamt Ravensburg, im Landesamt für Geoinformation und bei der Autobahnmeisterei Wangen.
Heilbronn-Neckar-Franken
Warnstreik und Aktion von 13:00 Uhr bis 13:30 Uhr am ZfP Weinsberg
ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden im öffentlichen Dienst der Länder (ohne Hessen) Verbesserungen im Gesamtvolumen von sechs Prozent. Dies beinhaltet eine soziale Komponente in Form eines Sockel- oder Mindestbetrages und die Einführung der Stufe 6 in den Entgeltgruppen 9 bis 15 sowie strukturelle Verbesserungen in der Eingruppierung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Dabei soll die Bezahlung der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder sowie der Erzieherinnen und Erzieher in Berlin sowie bei den an den TVL gebundenen Studentenwerken und den Beschäftigten in der Pflege an die der Kommunen angeglichen werden. Für die Auszubildenden fordert ver.di eine Erhöhung der Vergütungen um 90 Euro, mehr Urlaub und die Übernahme nach der Ausbildung. Zudem sollen die schulischen Ausbildungsgänge, z.B. in den Gesundheitsberufen, in die Tarifverträge einbezogen werden. Darüber hinaus fordert ver.di den Ausschluss sachgrundloser
Befristungen im öffentlichen Dienst. Das Tarifergebnis soll zudem zeit- und wirkungsgleich auf die Beamtinnen und Beamten sowie die Versorgungsempfänger übertragen werden. Insgesamt sind von der Tarif- und Besoldungsrunde 2,2 Millionen Beschäftigte betroffen.
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