Tarifrunde Postbank – alle Filialen der Postbank Filialvertriebs AG bleiben am Mittwoch geschlossen
Pressemitteilung: ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – Landesbezirk Baden-Württemberg Stuttgart, 11. September 2017
Am Mittwoch finden bundesweit ganztägige Betriebsversammlungen im Postbankfilialvertrieb statt.
So auch bei den baden-württembergischen Betrieben Karlsruhe und Stuttgart. In den jeweiligen Mittagspausen sind Protest-Aktionen zur laufenden Tarifrunde geplant. Alle Filialen der Postbank Filialvertriebs AG bleiben geschlossen Die zweite Verhandlungsrunde zwischen ver.di und den Arbeitgebern der Postbankunternehmen blieb am Montag, dem 4. September 2017, ohne Ergebnis.
Stuttgart:
Die Beschäftigten des Postbankfilialvertrieb Stuttgart werden in Stuttgart zur Mittagszeit ab ca. 12:00 Uhr eine „Tarif-Baustellen-Aktion“ veranstalten. Unter dem Motto: „Baustelle Tarifvertrag schnell schließen“ werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Arbeitshandschuhen, kleinen Schaufeln, Sicherheitsbrillen, Bauhelmen, Warnwesten, Baustellenschilder, Absperrband das Gelände des Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle (Berliner Platz 1-3) in kurzer Zeit in eine kleine Baustelle verwandeln.
Mannheim:
Für die Beschäftigten im Postbankfilialvertrieb Karlsruhe findet die Betriebsversammlung in Mannheim statt. Die Aktion unter dem Motto „Wir lassen die Beschäftigten nicht im Regen stehen!“ beginnt um 12:30 Uhr. Es gibt einen Demo-Zug vom Cinemaxx in N 7 zu den Kapuzinerplanken, wo dann eine kleine Kundgebung stattfinden wird.
Mit den Aktionen demonstrieren die Beschäftigten des Postbankfilialvertriebs ihre Unzufriedenheit über die bisherige Haltung der Arbeitgeber und wollen Ihren Forderungen Nachdruck verleihen.
„Die Verärgerung ist besonders groß, weil die Arbeitgeberseite zum Kündigungsschutz nicht gesprächsbereit war“, so ver.di Verhandlungsführer Jan Duscheck: „Wenn die Arbeitgeber bei der Postbank nicht bereit sind, einen wirksamen Kündigungsschutz mit uns zu vereinbaren, wird es auf eine harte Auseinandersetzung hinauslaufen.“
Frank Hawel, ver.di Landesfachbereichsleiter Finanzdienstleistungen Baden-Württemberg, hat wenig Verständnis für die Arbeitgeberhaltung: „Die Postbank hat ihren Beschäftigten in den letzten Monaten viel abverlangt. Nun ist es an der Zeit den Beschäftigten Wertschätzung durch weitreichende Schutzregelungen und eine anständige Gehaltsanpassung entgegenzubringen.“
ver.di fordert eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2022, die Erhöhung der Gehälter um fünf Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, eine deutliche Anhebung der Ausbildungsvergütungen sowie weitere unternehmensspezifische Forderungen.
Neben der Integration der Postbank in die Deutsche Bank verweist ver.di auf die andauernden Umbrüche der Bankenbranche. Deshalb möchte ver.di in den Tarifverhandlungen auch ins Gespräch über einen Zukunftstarifvertrag kommen. Dieser soll die Postbank auf die zukünftigen Herausforderungen der Branche vorbereiten und den Beschäftigten eine sichere Basis schaffen. Neben einer Standortabsicherung bringt ver.di hier Regelungsvorschläge zu den Themen Arbeitszeit, mobiles Arbeiten und Weiterbildung in die Gespräche ein.
Verhandelt wird für rund 18.000 Beschäftigte bei der Postbank, Postbank Filialvertrieb sowie der BHW-Gruppe und weiterer Tochterunternehmen (Betriebscenter für Banken, PB Service, PB Direkt, BHW KSG, PB Firmenkunden AG).
Die dritte Verhandlungsrunde findet am 25. und 26. September 2017 in Siegburg bei Bonn statt. Die Arbeitgeberseite legte bisher kein Angebot vor.
Weitere Informationen zur Tarifrunde Postbank:
tarifrunde-postbank
Verantwortlich:
Andreas Henke, Pressesprecher
ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg
Foto, Sabine