Traditionelle Filderkrauternte gestartet
Die Ernte des traditionellen Filderspitzkrauts ist in Hohenheim offiziell gestartet. Das Filderkraut ist eine im Stuttgarter Raum und weit darüber hinaus bekannte und geschätzte regionale Spezialität und zugleich das Wahrzeichen der südlich von Stuttgart gelegenen Filderhochebene.
„Immer mehr Menschen interessieren sich dafür, wo die Dinge herkommen, die sie essen und trinken. Regionaltypische Lebensmittel aus Baden-Württemberg stehen bei den Verbrauchern besonders hoch im Kurs. Unsere traditionellen Filderkraut-Landsorten überzeugen mit Echtheit, Qualität und Genuss“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch, in Hohenheim (Stuttgart) anlässlich des offiziellen Starts der diesjährigen Ernte des durch die Europäische Union geschützten Filderspitzkrauts als geschützte geografische Angabe (g.g.A.).
„Filderspitzkraut ist eine im Stuttgarter Raum und weit darüber hinaus bekannte und geschätzte regionale Spezialität und zugleich das Wahrzeichen der südlich von Stuttgart gelegenen Filderhochebene. Filderspitzkraut g.g.A. steht gleichzeitig für kulinarische und für biologische Vielfalt. Mit einfachsten Zutaten lassen sich genussreiche und hochwertige Mahlzeiten zubereiten“, betonte die Staatsekretärin. Allerdings seien von den traditionellen Filderkraut-Landsorten nur noch rund 15 Sorten vorhanden.
„Ich freue mich sehr, dass sich die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Filder (BEF) in Kooperation mit der Staatsschule für Gartenbau in Stuttgart-Hohenheim um die Erhaltung und wirtschaftliche Verwertung alter Landsorten des typischen Filderspitzkrauts kümmert. Die Entwicklung von Vermarktungskonzepten mit Handelspartnern und mit der Gastronomie durch die BEF ist ein konsequenter Schritt. Diese Absatzschienen und die entsprechenden Akteure sind unverzichtbare Partner für eine erfolgreiche Regionalvermarktung“, betonte Staatssekretärin Gurr-Hirsch.
Einen Ausblick zur gegenwärtigen Erntesituation gaben Gebhardt Handte aus Filderstadt-Bonlanden und Walter Schumacher aus Stuttgart-Plieningen. Zusammen mit dem Geschäftsführer der BEF, Herrn Jörg Kimmich, engagieren sich diese beiden Filderkraut-Landwirte neben weiteren Landwirten bereits seit 2004 für die Bewahrung des Filderspitzkrauts und der damit verbundenen Traditionen.
Die Regionalkampagne „Natürlich. VON DAHEIM“
„Ziel der Landesregierung ist es, die Wettbewerbsfähigkeit unserer bäuerlichen Familienbetriebe zu stärken und deren Einkommenssituation zu verbessern. Dies kann gelingen, wenn sich die Verbraucher an der Ladentheke ihrer Verantwortung gegenüber den Bauern aus Baden-Württemberg bewusst sind und gezielt Produkte aus dem Land nachfragen“, betonte die Staatssekretärin. Immer dann, wenn die Verbraucher in Baden-Württemberg auf Lebensmittel aus heimischer Produktion zurückgreifen würden, sei das gut für unsere Bauern und gut für unser Land. Mit der breit angelegten Regionalkampagne „Natürlich. VON DAHEIM“ möchte das Land den Wert von Lebensmitteln aus Baden-Württemberg und die Leistung der Menschen, die hinter diesen Produkten stehen, in den Mittelpunkt stellen.
Das Filderkraut
Filderkraut ist aufgrund seiner Qualität, seiner langen Tradition und des damit verbundenen besonderen Ansehens europaweit mit verbindlichen Vorgaben für die Herstellung der Produkte als regionale Spezialität geschützt. Die EU-Kommission hat am 24. Oktober 2012 im europäischen Amtsblatt den Eintrag von Filderkraut/Filderspitzkraut in das Register der EU für geschützte geografische Angaben (g.g.A.) und geschützte Ursprungsbezeichnungen (g.U.) veröffentlicht.
Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Filder
Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Filder (BEF) wurde 2017 gegründet. Hauptaufgabe ist die Erhaltung und wirtschaftliche Verwertung alter Landsorten des typischen Filderspitzkrauts. Für die Erhaltungszüchtung und verbrauchergerechte Weiterentwicklung der noch vorhandenen Sorten kooperiert die BEF mit der Staatsschule für Gartenbau in Stuttgart-Hohenheim. Auf deren Versuchsgelände wurde kürzlich auf einer Fläche von einem halben Hektar ein erster Erhaltungsgarten mit elf Sorten angelegt.
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Landwirtschaft
Regionalkampagne „Natürlich. VON DAHEIM“
Quelle, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Foto, Klaus