Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat am Freitag, 13. Juli, die erste temporäre Spielstraße in der Obernitzstraße 10 bis 16 besucht und Frisbee-Scheiben für die vielen dort spielenden Kindern mitgebracht. Sofort kamen die Kinder auf den OB zu und spielten in der autofreien Zone Frisbee mit ihm. Ein paar Meter weiter konnten Eltern und Gäste bei Erfrischungsgetränken, Kaffee und Kuchen ins Gespräch kommen. „Das ist wirklich eine gute Geschichte hier“, freute sich Kuhn.
Weiter erklärte der OB: „Kinder brauchen Platz zum Spielen und für Bewegung, und zwar am besten vor der Haustür. Sie haben nach der UN-Kinderrechtskonvention sogar ein Recht darauf. Temporäre Spielstraßen können gerade in dicht bebauten Stadtteilen eine kreative Lösung für eine kinderfreundliche Kommune sein. Deshalb ist die temporäre Spielstraße genau hier am richtigen Ort.“
Die partiell gesperrte Obernitzstraße ist Teil des Pilotprojektes „Temporäre Spielstraße“ in Stuttgart. Die Leiterin des Spielhauses Unterer Schlossgarten, Ingrid Bauer, Karin Dünkel vom Familien- und Stadtteilzentrum Raitelsberg und Martina Schütz von der Gemeinwesenarbeit am Stöckach koordinieren die Aktionen in der Obernitzstraße an den drei Tagen. Auch Maria Haller-Kindler, städtische Kinderbeauftragte und Projektleiterin, Sieghard Kelle, Geschäftsführer der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft und Kooperationspartner des Projekts Temporäre Spielstraße, Dorothea Koller, Leiterin des Amts für öffentliche Ordnung, und Tatjana Strohmaier, Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Ost, kamen am Freitagnachmittag vorbei, um sich vor Ort ein Bild vom lebendige Treiben auf der Spielstraße zu machen.OB Kuhn warb bei Anwohnerinnen und Anwohnern um Unterstützung und Verständnis. Besonders bedankte er sich bei Michael Schindler, Inhaber der Schlosserei in der Obernitzstraße: „Menschen wie Sie machen vor, wie ein gutes Miteinander in unserer Stadt gelingen kann. Wir brauchen die Unterstützung von Anwohnerinnen und Anwohnern, damit der Versuch der temporären Spielstraßen in Stuttgart ein Erfolg wird.“ Michael Schindler hatte die Aktion von Beginn an unterstützt und ermöglicht, dass die Spielstraße auch vor seinem Unternehmen stattfinden kann.
In der Obernitzstraße im Stuttgarter Osten können Kinder an drei Nachmittagen für ein paar Stunden auf der Straße spielen, und die Nachbarschaft kann sich dort treffen. Zum Pilotprojekt gehören auch Abschnitte der Eckart-/Rümelinstraße in Stuttgart-Nord und der Mittenfeldstraße in Giebel. Außerdem verwandelt sich die Theobald-Kerner-Straße in Bad Cannstatt am 27. Juli zu Beginn der Sommerferien wieder für einen Nachmittag in eine Spielstraße.
Die Kinderbeauftragte Maria Haller-Kindler leitet das Projekt und freut sich, dass in Stuttgart ein Anfang gemacht wurde. Sie hofft, dass der Gemeinderat nach Auswertung der Aktionen im Pilotprojekt den temporären Spielstraßen in Stuttgart an geeigneten Orten dauerhaft grünes Licht geben wird: „Wir gehen davon aus, dass wir zumindest am Anfang die Kinder motivieren und ihnen Anregungen geben müssen, was man auf der Straße alles spielen kann, denn das freie ‚Draußenspiel‘, das früher mal selbstverständlich war, ist rar geworden und viele Kinder kennen es praktisch gar nicht. Aus diesem Grund sind viele Einrichtungen wie Kinder- und Jugendhäuser, Kindergärten, Stadtteil- und Familienzentren und Kirchen beteiligt, die sich einbringen und die Aktionen vor Ort unterstützen, zum Beispiel mit Fahr- und Spielgeräten und Spielideen für die Straße. Allen danke ich sehr herzlich für ihr Engagement, ganz besonders der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft für die gute Kooperation.“
Freie Bahn für Kinderspiel: Info-Flyer zum Pilotprojekt Temporäre Spielstraßen (PDF)