Neben den regionalen Unterschieden bei der Lebenszufriedenheit fragt der Deutsche Post Glücksatlas in seinem diesjährigen Sonderteil auch nach der Zufriedenheit der Erwerbstätigen mit Mobilita?t und Arbeit. Wichtigste Erkenntnisse hier: Je kürzer der Weg zur Arbeit, desto positiver wirkt sich das Pendeln auf die Arbeits- und Lebenszufriedenheit aus. Zudem sind Erwerbstätige, die ihre Fahrzeit fu?r Berufliches nutzen können, mit ihrer Arbeit u?berdurchschnittlich zufrieden. Eine lange Pendelzeit von 40 Minuten und mehr bewirkt dagegen einen negativen Effekt auf die empfundene Arbeits- und Lebenszufriedenheit. Die Arbeit im Homeoffice wirkt sich positiv auf die Lebensqualität aus, sagen 84 Prozent der Homeoffice-Nutzer. Auch ihre Arbeitszufriedenheit ist größer. Die Mehrheit der Berufsta?tigen erwartet von der E-Mobilita?t und neuen digitalen Technologien Lo?sungen bei der Mobilita?tsproblematik.
Thomas Ogilvie, Konzernvorstand Personal und Arbeitsdirektor von Deutsche Post DHL Group: „Technik und Digitalisierung eröffnen uns viele neue Möglichkeiten: Wir nutzen den Fortschritt in unserem Unternehmen so, dass der Mensch weiterhin im Mittelpunkt steht. Selbstbestimmte Arbeitsmodelle und nachhaltige Mobilitätskonzepte können dazu beitragen, die Lebenszufriedenheit zu erhöhen.“
Das sind die wesentlichen Ergebnisse des Deutsche Post Glücksatlas 2018, der aktuellsten regelmäßigen Studie zur Lebenszufriedenheit der Deutschen.
Glücksranking der Regionen
Unter den 19 deutschen Regionen steht auch in diesem Jahr Schleswig-Holstein unangefochten mit 7,44 Punkten an der Spitze. Einen deutlichen Glu?ckssprung machte Hamburg, das mit 7,36 Punkten (2017: 7,28 Punkte) seinen Abstand zum drittplatzierten Hessen (7,27 Punkte) weiter ausbauen konnte. Wie in 2017 bewerten die Franken ihre Zufriedenheit auch 2018 mit 7,26 Punkten und belegen damit den vierten Platz. Das Mittelfeld bilden westdeutsche Regionen, mit geringem Abstand voneinander. Bemerkenswert ist Rheinland-Pfalz/Saarland (7,23 Punkte), das sich aktuell auf Platz sieben nach vorne geschoben hat.
Der Abstand des Ostens zum Westen hat sich ein wenig verkleinert – auf 0,20 Punkte gegenüber 0,22 in 2017. Die glu?cklichsten Menschen im Osten leben in Thu?ringen, deren Zufriedenheit 2018 kräftig auf 7,03 Punkte zulegte. Es folgt Mecklenburg-Vorpommern, wo die Zufriedenheit um 0,07 Punkte auf 6,96 Punkte zunahm. Brandenburg (6,84) wird von Sachsen-Anhalt (6,88) u?berholt und landet in diesem Jahr auf dem letzten Platz.
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Mobilität und Lebenszufriedenheit
Das diesjährige Schwerpunktthema lautet „Arbeit und Mobilität“. Für den Deutsche Post Glücksatlas wurde die Bevölkerung in einer repräsentativen Erhebung befragt, wie sich die zunehmende Verkehrsbelastung auf die persönliche Arbeits- und Lebenszufriedenheit auswirkt und wie die Erwerbstätigen alternative Lösungsansätze wie Homeoffice, E-Mobilität und Digitalisierung bewerten.
Die florierende Wirtschaft in Deutschland wird von einer Zunahme des Berufsverkehrs begleitet. Die Pendelzeiten werden länger. Während der Großteil der Berufsta?tigen nur kurze Strecken pendelt und im Großen und Ganzen mit dem Arbeitsweg zufrieden ist, leiden die Langstreckenpendler. 54 Prozent von ihnen sagen, dass sich das Pendeln negativ auf ihre Lebensqualita?t auswirkt. Nur 35 Prozent bewerten ihre Lebenszufriedenheit mit den Top-Werten 9 oder 10 (auf einer Skala von 0 bis 10). Von allen Berufsta?tigen tun das immerhin 42 Prozent.
Abhilfe ko?nnte die Arbeit von zuhause aus schaffen. Bereits 26 Prozent der Erwerbsta?tigen arbeiten ta?glich oder gelegentlich im Homeoffice. Für 59 Prozent kommt das aus praktischen Gründen nicht in Frage. 16 Prozent nutzen das Homeoffice bewusst nicht. Von diesen geben 70 Prozent an, dass sie Beruf und Privates trennen wollen und 62 Prozent würden den sozialen Austausch vermissen. An zurückhaltenden Arbeitgebern oder misstrauischen Kollegen liegt ihre Weigerung dagegen kaum.
Im Gegensatz dazu schätzen die Homeoffice-Nutzer vor allem die hohe Flexibilita?t. Sie sehen die Stärken der „Heimarbeit“ genau in jenen Bereichen, in denen die Nicht-Nutzer Einschränkungen vermuten. So meinen 86 Prozent der Homeoffice-Nutzer, zu Hause ko?nnten sie sich ihre Arbeitszeit besser einteilen und 80 Prozent sind der Überzeugung, dass sie Privates und Berufliches leichter unter einen Hut bekommen. Knapp zwei Drittel sagen, sie seien zu Hause produktiver als im Bu?ro. 38 Prozent der Homeoffice-Nutzer bewerten ihre Arbeitszufriedenheit mit den Spitzenwerten 9 oder 10. Bei denjenigen, die nicht zuhause arbeiten, sind es nur 30 Prozent.
Die Digitalisierung erleichtert den Schritt zum mobilen Arbeiten von zu Hause aus und zu modernen Arbeitsformen. Während Homeoffice-Nutzer viel ha?ufiger mit digitalen Endgera?ten ausgestattet sind, ist das Gros der Berufstätigen schlechter ausgestattet. Nur knapp 40 Prozent aller Berufstätigen in Deutschland erhalten von ihrem Arbeitgeber Geräte, die es überhaupt ermöglichen, mobil von zu Hause aus zu arbeiten.
Alternative Mobilitätsangebote können helfen, die Verkehrsproblematik zu lösen. 63 Prozent der Erwerbstätigen begru?ßen nachhaltige Mobilita?tsangebote wie Elektrofahr-zeuge oder auch Sharing-Dienste. Während die Bereitschaft zur Nutzung dieser alternativen Mobilita?tsangebote hoch ist, läßt die tatsächliche Nutzung aber noch zu wünschen übrig.
Das liegt zum Teil daran, dass diese Angebote vielerorts noch gar nicht verfügbar sind. Die Ausnahme hier stellt das Elektroauto dar, bei dem sich bereits 68 Prozent der arbeitenden Deutschen vorstellen können, dieses zukünftig für ihren Arbeitsweg zu nutzen.
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